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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Bar zurückgekehrt, nachdem sie mit Moiras Mutter und Großmutter Tee getrunken hatten. Josh war glücklich, da er mit seiner Frau telefoniert hatte, die am nächsten Tag mit den Kindern nachkommen würde. Michael hatte nach ihren Nichten und ihrem Neffen gesehen, die alle fest schliefen, und ihr gesagt, dass sie so reizend ausgesehen hatten – als ob sie das nicht selbst wüsste. Dennoch taten ihr solche Worte immer gut. Sie war ein wenig vorsichtig, was ihre Familie anging, aber sie war auch sehr stolz auf sie, und es war ein schönes Gefühl, dass sich Michael offenbar so gut einfügte.
    Er war wirklich wunderbar. Eine Zeit lang stellte er sich hinter die Theke und unterhielt sich mit den Freunden ihres Vaters, als würde er sie sein Leben lang kennen. Er sprach mit Patrick über eine Gruppe von Amerikanern, die sich um irische Waisenkinder kümmerten und die Stipendien an diejenigen Jugendlichen – Protestanten und Katholiken gleichermaßen – vergaben, die alt genug waren, um aufs College zu gehen.
    Er war erstaunlich.
    Sie lächelte ihm zu und hoffte, dass er spürte, was sie in diesem Moment dachte.
    Dann war für Kelly’s Pub die Sperrstunde gekommen. Die Band hörte auf zu spielen, und die letzten Stammgäste machten sich auf den Heimweg. Moira wischte gerade die Tresenplatte ab, als sie merkte, dass Danny hinter ihr stand. Diesmal wusste sie es, bevor er ein Wort sagte. „Du hast mich gar nicht der neuen Liebe deines Lebens vorgestellt, Moira“, murmelte er.
    „Wirklich? Kaum zu glauben, wo ich so viel von dir gesehen habe.“
    „Ich habe mich rar gemacht, alles zum Wohl der Sache“, sagte er ruhig.
    „Nimm das Wort ‚Sache‘ in meiner Gegenwart nie in den Mund, Daniel O’Hara“, erwiderte sie mit gesenkter Stimme.
    „Moira, das ist einfach nur ein harmloses Wort“, gab er amüsiert zurück.
    Michael kam auf sie zu, ihr Bollwerk gegen diesen Stachel in ihrer Seite.
    „Da kommt er ja. Also lernst du ihn doch noch kennen“, sagte sie und redete dann lauter weiter: „Hallo Michael.“ Sie legte den Putzlappen auf den Tresen, ging ihm entgegen und legte einen Arm um ihn. Sie sah ihn bewundernd an und tat dann so, als fiele ihr in diesem Augenblick ein, dass da ja noch Danny stand, ein alter Freund von ihr. „Dan O’Hara, Michael McLean. Michael arbeitet für uns als Co-Produzent und Locations Manager“, erklärte sie.
    Michael lächelte und streckte den rechten Arm aus, um Danny die Hand zu geben. Sein linker Arm lag nach wie vor auf ihrer Schulter. „Ich hoffe, ich bin mehr als das“, sagte er nachdenklich. „Dan O’Hara, freut mich, dich kennen zu lernen. Ich habe gehört, du bist ein alter Freund der Familie.“
    „Oh, viel mehr als das“, sagte Danny lässig. „Freut mich auch, dich kennen zu lernen, Michael McLean. Wenn ich irgendwie behilflich sein kann, solange du in der Stadt bist, kannst du mich jederzeit ansprechen.“
    „Ein Ire, der sich so gut in Boston auskennt?“ fragte Michael.
    „Meine zweite Heimat“, erwiderte Danny.
    „Er ist ein Weltbürger“, erklärte Moiras Vater, der sich zu ihnen gesellte und einen Arm um Danny legte. „Wir wollen schließen, Moira Kathleen. Da du morgen doch so viel zu tun hast, sollten deine Freunde sich jetzt vielleicht auf den Weg ins Hotel machen.“
    „Moira, wie siehts aus? Kommst du noch mit, damit wir unseren Drehplan durchgehen können?“ fragte Michael. Es klang völlig harmlos, schließlich stand ihr Vater direkt neben ihnen.
    Moira wollte unter Dannys wachsamem Blick mit viel Enthusiasmus Ja sagen, doch bevor sie den Mund aufmachen konnte, protestierte ihr Vater: „Oh, Tochter, nicht noch heute Abend. Geh bitte nicht jetzt noch nach draußen.“
    „Dad, es ist nicht weit, nur bis zum Copley.“
    „Es ist schon spät.“
    „Dad …“
    „Sie haben doch gerade erst dieses Mädchen tot aufgefunden.“
    „Dad, dieser Mord erschreckt mich genauso wie dich, aber ich habe ja nicht vor, da draußen …“
    „Moira Kathleen! Es ist spät. Und wieso glaubst du, dass nur die Sünderinnen in Gefahr sind, nicht aber die Unschuldigen?“
    „Sie war vielleicht gar keine Sünderin. Möglicherweise hat sie nur versucht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen“, erwiderte Moira, wunderte sich dann jedoch, warum sie über diesen Punkt diskutierte.
    „Moira, vielleicht hat dein Vater ja Recht. Es ist sehr spät, und es ist dein erster Abend zurück bei deiner Familie“, wandte Michael ein. In seinem Blick sah sie, wie sehr er

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