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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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„Kelly’s“, sagte er reflexartig. Dann verkrampfte sich sein Griff um den Hörer.
    „Kelly’s“, wiederholte er, zögerte einen Moment und fügte dann an: „Wo Blackbird spielt.“
    „Blackbird?“ fragte eine kehlige raue Stimme. Mann oder Frau?
    „Ja, Blackbird“, bestätigte er.
    „Ich …“, begann der Anrufer. „Tut mir Leid, verwählt“, presste er dann heraus und legte auf.
    Die Leitung war tot. Nicht verwählt, wollte Danny schreien.
    Dann hörte er ein leises Klicken.
    Oben war auch jemand ans Telefon gegangen. Hatte der Anrufer aufgelegt, weil zwei Personen abgenommen hatten? Er drückte die Sterntaste, die Sechs und die Neun, aber die Nummer des Anrufers war nicht mit übermittelt worden.
    Von einem plötzlichen Zorn erfüllt, schleuderte er das Küchenhandtuch quer über die Theke. Er schüttelte den Kopf und presste die Zähne aufeinander. Wütend griff er nach der Whiskeyflasche und nahm einen Schluck, der in der Kehle brannte.
    Dann ging er durch Büro und Lager zur Treppe. Er lief die Stufen hinauf und stellte fest, dass die Tür zur Wohnung abgeschlossen war.
    Er kehrte in die Bar zurück und stürmte zur Vordertür nach draußen, dann nahm er je zwei Stufen auf einmal und rannte auf der Außentreppe nach oben. Auch diese Tür war fest verschlossen, obwohl jeder, der wirklich hätte einbrechen wollen, nicht viel Mühe gehabt hätte, das Schloss zu knacken.
    Er ging wieder nach unten in den Pub, schloss ab und begab sich in sein Zimmer.
    Nach einer heißen Dusche legte er sich ins Bett und schaltete den Fernseher ein. CNN. Die Welt war in schlechter Verfassung. Gewalt im Nahen Osten. Ein verheerendes Zugunglück in Osteuropa, verursacht durch ein veraltetes Weichensystem. Und in Südamerika kostete ein Unwetter unzählige Menschenleben.
    Die Nachrichtensprecherin, die gerade noch von einer Überschwemmung in Venezuela berichtet hatte, setzte mit einem Mal ein Lächeln auf und erzählte etwas über den St. Patrick’s Day. Sie zeigte eine fröhliche Szene in Dublin, Menschenmengen in New York, dann ein kurzes Interview mit dem weltweit umjubelten Politiker aus Belfast, der auf dem Weg in die USA war, um mit den Bostoner Iren zu feiern.
    Die Nachrichten gingen weiter, aber Dan starrte nur noch auf den Bildschirm, ohne etwas wahrzunehmen.
    Es dauerte lange Zeit, ehe er einschlief.

5. KAPITEL
    I m Haus war es ruhig, als Moira am nächsten Morgen ihr Zimmer verließ. Sie sah, dass Colleen ebenfalls auf dem Weg zur Küche war.
    Sie holte sie ein und murmelte „Guten Morgen“, als sie gemeinsam die Küche betraten. Ihre Mutter musste lange vor ihnen aufgestanden sein. Die Kanne der Kaffeemaschine war bereits randvoll, und auf dem großen Esstisch stand schon die Teekanne. Ihr Bruder hatte sich bereits an den Tisch gesetzt, trank einen Schluck Kaffee und las die Zeitung.
    „Dir auch einen wunderschönen Morgen“, erwiderte Colleen und rollte mit den Augen, als sie zu Patrick hinüberblickte. „Und dir auch, Bruderherz. Du sieht ziemlich ausgeschlafen aus für einen Mann, der die halbe Nacht …“
    „… mit der Band gespielt hat“, fiel Moira ihr ins Wort, da sie fürchtete, Colleen könnte eine Bemerkung machen, durch die sie ihm verriet, dass sie beide vor seiner Tür gestanden und gelauscht hatten. Sie setzte sich auf ihren Stammplatz und warf Colleen ein warnenden Blick zu.
    „Ja, mit der Band gespielt hat“, wiederholte sie. „Genau das wollte ich auch sagen.“ Sie sah Moira mit einer gespielten Mischung aus Überraschung und Empörung an.
    Moira fühlte sich elend. Sie war erst lange nach drei Uhr eingeschlafen. Wohl aus reiner Gewohnheit war sie dann früh am Morgen wieder aufgewacht und hatte keinen Schlaf mehr gefunden, obwohl sie noch lange nicht hatte aufstehen müssen. Natürlich hatte sie einiges zu tun. Michael und Josh hatten zwar hervorragende Arbeit geleistet und die Genehmigungen, um die Parade und die damit verbundenen Aktivitäten in der Stadt filmen zu können, längst eingeholt. Aber sie brauchte einen Plan, was sie genau drehen wollte. Sie musste im Moment so tun, als würde sie an diesem Plan bereits seit dem Telefonat arbeiten, bei dem sie ihrer Mutter gesagt hatte, sie würde nach Boston kommen.
    Patrick sah seine Schwestern ein wenig irritiert an. „Mir gehts gut, danke. Colleen, du siehst prima aus, aber Moira … hmm. Auch wenn es dir sicher nicht viel bringt, kannst du mir glauben, dass du nicht so mies aussiehst, wie du dich anhörst. Du kannst dir

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