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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Saft“, rief Moira.
    „Wo ist eigentlich Granny Jon?“ wunderte sich Patrick.
    „Ich sehe nach, ob sie schon auf ist“, erklärte sich Danny bereit und verließ die Küche.
    Katy ging nur kurz raus, um ihr neues Schmuckstück sicher zu platzieren. Was nach einem heillosen Durcheinander aussah, war in Wahrheit eine perfekte Teamarbeit, die dafür sorgte, dass das Frühstück auf den Tisch kam.
    Danny kam mit Granny Jon zurück, die sich dafür entschuldigte, dass sie verschlafen hatte.
    „Wir haben alles unter Kontrolle, Mum“, versicherte Katy.
    „Tee?“ fragte sie.
    „So stark, dass er aus eigener Kraft zum Tisch gehen könnte, wenn er Beine hätte“, sagte Moira gleichzeitig mit ihren Geschwistern und ihren Eltern.
    Alle mussten lachen, ausgenommen Granny Jon, die kurz verächtlich schnaubte, während sie ihre Plätze am Tisch einnahmen. Es war ein großer Tisch, aber sie waren elf Personen, und so saßen sie dicht an dicht. Einige Minuten lang bestand die Unterhaltung ausschließlich aus Bemerkungen wie „Kann ich bitte das Salz haben?“, „Wer hat den Saft?“ und „O nein, Molly, der Becher ist viel zu voll“.
    Während Moira den Becher vor ihrer Nichte in Sicherheit brachte, klingelte es an der Haustür. „Ich gehe schon“, sagte sie und sprang auf. „Das wird meine Crew sein.“
    Sie goss etwas von dem Saft aus Mollys Plastikbecher in ihr Glas, dann ging sie zur Tür. Als sie aufmachte, sah sie, dass Michael eingetroffen war. Die Luft war frisch und ließ Moira erschauern. Michael schien es nicht zu bemerken. In seinem Wollmantel und mit dem schwarzen Schal sah er aus wie aus einer Armani-Werbung.
    „Guten Morgen“, grüßte er mit angenehm rauer Stimme.
    „Guten Morgen. Komm rein, hier draußen ist es ja eisig.“
    „Die Kälte ist nicht so schlimm. Aber letzte Nacht war ich entsetzlich einsam“, erwiderte er.
    „Tut mir Leid“, murmelte sie. „Mein Dad, du weißt …“
    „Ich verstehe das schon“, sagte er sanft. „Aber ich darf mich doch trotzdem einsam fühlen.“ Er sah über ihre Schulter und bemerkte, dass Danny ihr zur Tür gefolgt war.
    „Michael, schön dich zu sehen. So wie du da auf der Veranda stehst, musst du an Kälte gewöhnt sein. Was ist dir lieber – Kaffee oder Tee?“
    „Kaffee“, antwortete Michael und kam herein. Er zog seinen Mantel aus, den Moira ihm abnahm und an den Garderobenständer aus dem achtzehnten Jahrhundert hängte. Während er seine Handschuhe auszog, hielt er Dannys Blick stand. „Ich glaube, ich hatte heute Morgen schon sechs Tassen, aber die scheinen noch nicht zu genügen.“
    „Ein Kaffee ist schon unterwegs.“
    Danny wandte sich ab, um in die Küche zu gehen. Er wirkte so höflich und freundlich, wie es nur ging.
    „Trau ihm nicht über den Weg“, flüsterte Moira Michael zu.
    „Wirklich?“
    Sie schüttelte den Kopf und ging in die Küche.
    „Morgen, Michael. Speck und Eier – oder lieber Haferbrei?“ Eamon stand auf, um ihm die Hand zu schütteln.
    „Danke, weder noch. Ich habe schon gefrühstückt.“
    „Michael, du kennst meine Schwägerin Siobhan noch nicht“, sagte Moira und machte die beiden miteinander bekannt.
    „Hallo, Siobhan, ist mir ein Vergnügen.“
    „Freut mich, dich kennen zu lernen“, erwiderte sie und betrachtete ihn lächelnd.
    „Hattest du gesagt, dass du Eier mit Speck nimmst?“ fragte Katy.
    „Er hat gesagt, dass er schon gefrühstückt hat, Mum“, sagte Moira.
    „Sie werden dich nur mögen, wenn du kräftig zulangst, musst du wissen“, warnte Danny ihn.
    „Dann nehme ich Eier mit Speck“, sagte Michael.
    „Dan O’Hara, du weißt, dass das nicht stimmt“, protestierte Katy. „Allerdings wird hier alles besser sein als das, was es im Hotel zu essen gibt.“
    „Davon bin ich überzeugt“, stimmte Michael zu. „Aber Katy, all dieses Essen … Musst du das gleich alles wegräumen und wieder von vorne anfangen, nur damit wir drehen können?“
    „Ich koche wieder, weil wir ein Abendessen vorgesehen haben“, erwiderte Katy. „Außerdem habe ich zahlreiche Helfer.“
    „Mich ausgenommen“, sagte Patrick. „Mein Termin“, erklärte er. „Außerdem will ich unterwegs nach dem Boot sehen.“ Von seiner Frau und seinen Kindern abgesehen, war sein Boot seine andere große Liebe seines Lebens. Es lag in Boston vor Anker, weil er es liebte, auf die See hinauszufahren – im Winter allerdings eher selten, da die See meistens zu aufgewühlt war. Es war ein hübsches Spielzeug, fünfzehn

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