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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Meter lang, unglaublich elegant und mit Betten für acht Personen.
    Patrick sah auf die Uhr. „Ich muss jetzt wirklich gehen. Moira, ich versuche, bald zurück zu sein, damit du mich lange genug filmen kannst, wie ich auf der Couch sitze, Bier trinke und mich kratze – und den Abwasch erledige. Schatz …“ Er gab Siobhan einen Kuss auf die Wange.
    Sie reagierte nicht weiter auf seine Verabschiedung.
    „Okay, ihr Raufbolde“, wandte er sich an die Kinder und küsste sie flüchtig. „Ihr benehmt euch, verstanden?“
    „Die Kinder benehmen sich immer“, sagte Eamon. Moira entging nicht der Tonfall in der Stimme ihres Vaters. Sie fragte sich, ob es ihn wohl ärgerte, dass ihr Bruder ging.
    „Bis später“, rief Patrick. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Ehrlich, ich trinke nachher ganz viel Bier und werde mich stundenlang kratzen“, sagte er. Moira reagierte mit einem bemühten Lächeln, während er seine Frau ansah.
    Siobhan hatte ihren Blick absichtlich gesenkt und strich Butter auf eine Scheibe Toast für Molly.
    Nachdem Patrick gegangen war, räusperte sich Danny. „Tja, ich kann nicht zulassen, dass Patrick das einzige ungezogene Kind ist. Ich gehe mir Zigaretten holen. Ich weiß, ist eine schlechte Angewohnheit. Ich werde auch nicht im Haus rauchen. Katy, soll ich noch irgendetwas mitbringen, wenn ich schon rausgehe? Irgendetwas traditionelles Irisches, was dir noch für dein Essen fehlt?“
    „Danny, du weißt doch, dass uns im Pub und im Haus nur selten etwas ausgeht“, sagte Katy.
    „Ich glaube, die Butter reicht nicht mehr allzu lang“, meinte Colleen. „Aber richtige irische Butter, keine Margarine.“
    „Colleen, wir können unsere Gäste nicht zum Einkaufen schicken“, sagte Katy.
    „Natürlich können wir das“, entgegnete sie. „Er ist kein Gast, er ist ein großer Bruder.“
    „Wie viel Butter solls denn sein, Katy?“ fragte Danny. „Ein Pfund?“
    „Lieber zwei. Wir haben ein volles Haus“, sagte Katy.
    „Okay“, rief er. „Ich beeile mich, ich will ja nicht den ganzen Spaß verpassen.“
    „Du hast doch meinem Vater versprochen, dass du den Pub öffnest“, erinnerte Moira ihn.
    „Werde ich auch machen. Wahrscheinlich werde ich so wie Patrick auch etwas später auf der Couch landen.“
    Dann ging er fort. Irgendetwas an seinem plötzlichen Aufbruch kam Moira seltsam vor.
    Nur Michael war noch mit dem Frühstück beschäftigt. Siobhan stand auf und stellte die Teller zusammen. „Ich spüle“, sagte sie.
    „Dann trockne ich ab“, bot Colleen an.
    „Ich kümmere mich um den Rest“, erklärte Moira und sammelte Tassen und Gläser ein.
    „Lass Michael doch wenigstens noch zu Ende frühstücken, bevor du ihm den Teller wegreißt“, meinte Eamon.
    „Ist gut, Dad.“ Als sie den Teller ihrer Großmutter nahm, bemerkte sie, dass Granny Jon intensiv auf den Fußboden starrte. Dann sah sie jedoch rasch Moira an, als hätte sie sich für nichts anderes interessiert. „Haben die Kinder etwas fallen lassen?“ fragte Moira und bückte sich.
    Aber das war nicht der Fall.
    Granny Jon hatte auf die noch ungeöffnete Zigarettenschachtel geblickt, die neben dem Stuhl lag, auf dem Danny gesessen hatte.
    Patrick eilte durch die Straßen, den Wollschal um den Hals gelegt, den Mantelkragen hochgeschlagen. Er hatte so lange in Massachusetts gelebt, dass er an ein Wetter gewöhnt war, das noch bis weit in den Frühling mit eisigen Temperaturen aufwarten konnte. An einer Ampel blieb er stehen und trat von einem Fuß auf den anderen, während er Selbstgespräche führte. „Kein Wunder, dass die Pilgerväter alle draufgegangen sind“, murmelte er und sah zum Himmel. Wenigstens sah es für den Moment nicht nach Schnee aus: ein blauer Himmel mit ein paar Wolken, die rasch vorüberzogen.
    Die Ampel schaltete um. Plötzlich sah er zurück, da ihn das unheimliche Gefühl beschlichen hatte, jemand würde ihn verfolgen.
    Nur ein Kind mit einem Roller war auf der Straße unterwegs. Warte nur, bis wieder Nachtfrost kommt, Kleiner, dann wirst du es noch bedauern, dachte er. Es war noch früh am Samstagmorgen. Samstags brauchten die meisten Menschen in Boston etwas länger, um auf Touren zu kommen. Dennoch irritierte es ihn, dass die Straßen so wirkten, als wären sie eben erst leer gefegt worden.
    Warum meinte er, dass ihm jemand folgte? Waren es seine Nerven? War es sein schlechtes Gewissen? Vielleicht lag es einfach nur am Wetter.
    Er ging schnell weiter, dann warf er einen kurzen

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