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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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unternimmt ständig was ohne die Kinder, jedenfalls ohne unsere Kinder“, sagte sie. Sie warf Moira einen kurzen Blick zu. „Du weißt ja, dass er viel zu tun hat.“
    „Das hast du auch.“
    „Aber das ist etwas anderes. Er verdient schließlich das Geld. Ich will ihm nicht in den Rücken fallen. Ich liebe deinen Bruder.“
    „Ich auch, aber das heißt nicht, dass ihm dann und wann ein Tritt in den Hintern schaden würde. Gestern Abend hätte ich ihn gebraucht, aber er war nicht da.“
    „Ach, wirklich?“ sagte Siobhan und starrte auf den Speck, der in der Pfanne brutzelte. „Was war denn los?“
    „Ich fand, dass jemand Seamus nach Hause begleiten sollte. Natürlich war keiner der Männer greifbar.“
    „Männer!“ schnaubte Colleen, als hätte sie die gesamte Unterhaltung mitbekommen, obwohl sie eben erst in die Küche gestürmt kam. „So sind sie nun mal.“ Sie sah sich um, ob ihre Mutter in der Nähe war. „Sie sind wie Blutegel, wenn sie etwas wollen, vor allem Sex. Braucht man sie, dann weiß der liebe Gott allein, wo sie sich herumtreiben.“
    „O Darling, das stimmt doch gar nicht“, sagte Danny, der aus dem kleinen Wohnzimmer kam. Er hatte sich offenbar schon längere Zeit oben aufgehalten. Moira fragte sich, warum dieser Gedanke ihr Unbehagen bereitete. „Ich bin hier, und ich kann kochen. Siobhan Kelly, setz dich hin, ich übernehme das.“
    „Wo ist Mum?“ fragte Moira, als Danny Siobhan zu ihrem Platz bugsierte.
    „Unter der Dusche“, erwiderte Danny. „Colleen, meine Schöne, du darfst dich auch setzen.“
    „Danke, ich werde mich auch setzen und dich sehr genau beobachten“, sagte Moira.
    „Ach, beobachte du doch lieber den Speck, während ich mich um die Eier kümmere.“
    Ehe sie sich versah, hielt sie eine Gabel in der Hand, und Danny schlug die Eier auf. Colleen setzte sich nicht hin, sondern brachte Saft, Kaffee und Tee zum Tisch.
    Moira legte die Speckstreifen auf einen Teller, auf dem Küchenpapier lag, um das Fett aufzusaugen. Nebenbei beobachtete sie Danny, der wirklich gut kochen konnte. Jackett und Hose, die er für den Gang zur Kirche angezogen hatte, standen ihm ausgesprochen gut, außerdem war er frisch rasiert, und wieder reagierte sie viel zu stark auf sein Aftershave.
    „Wo ist denn dein Liebhaber?“ fragte er.
    „Wir treffen uns in der Kirche.“
    „Oh, ist er denn auch ein guter Katholik, oder will er bei deinem Vater nur noch mehr Bonuspunkte sammeln?“
    „Er ist natürlich ein guter Katholik“, sagte sie mit süßlichem Tonfall. „Außerdem weißt du ja, dass ich als braves Mädchen für unsere Trauung die Kirche unserer Familie in Boston wählen werde, falls wir heiraten. Darum ist es gut, wenn er dort jetzt schon eine Messe miterlebt.“
    „Falls“
, sagte er.
    „Was?“
    „Du hast nicht ‚wenn‘ gesagt, sondern ‚falls‘. Du musst noch immer Zweifel haben.“
    „Keine Spur“, erwiderte sie.
    „Oh, dem Herrn sei Dank, es ist alles unter Kontrolle“, sagte Katy, als sie vom Flur in die Küche kam. „Danny, du bist ein Goldstück.“
    „Danny? Siobhan hat das alles gemacht“, widersprach Moira.
    „Nein“, warf Siobhan ein. „Danny war schon vor mir hier. Er musste nur zwischendurch telefonieren.“
    „Telefonieren? Während der Speck in der Pfanne brutzelt? Muss ja sehr wichtig gewesen sein“, murmelte Moira.
    „Ich führe nur wichtige Telefonate“, erklärte Danny. „Die Eier sind so weit, und der Haferbrei für Eamon ist jeden Augenblick fertig. Katy Kelly, du darfst dich setzen, ich bringe alles an den Tisch.“
    Eamon kam in die Küche und wünschte allen einen guten Morgen. Molly stand auf und brachte ihm einen gebutterten Toast. „Granda! Den hab ich extra für dich gemacht!“
    „O Molly, Liebling, Granda darf den Toast nicht essen, sonst kriegt er einen Herzanfall und muss ins Krankenhaus“, protestierte Katy.
    „Katy, ich werde ihn nicht wirklich essen“, versicherte Eamon ihr. „Molly Kelly, bring mir ruhig den Toast. Das wird ein besonderer Genuss sein!“
    Patrick kam von unten in die Wohnung, Granny Jon traf in der Küche ein, und dann war die ganze Familie um den Tisch versammelt. Eamon sprach ein kurzes Gebet, doch vor dem Amen sah er sich um und fuhr fort. „Ich danke dir, Herr, dass ich meine ganze Familie um mich haben kann. Ich danke dir für dieses Rudel von Rohlingen, die ihrem alten Vater zuliebe zum St. Patrick’s Day nach Hause kommen. Und ich danke dir für alte Freunde, die wie Verwandte

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