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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zuflüstern, um sie zu warnen und zur Umkehr zu bewegen. Sie gehorchte der Stimme, blieb stehen und drehte sich um.
    Die Tür zu Dannys Zimmer schien einen Spaltbreit geöffnet zu sein, da ein schmaler Lichtstrahl ins Lokal fiel. Vor wenigen Augenblicken war sie noch nicht offen gewesen, das wusste sie absolut sicher. Sie hätte das Licht bemerkt. Plötzlich schien es ihr von größter Wichtigkeit zu sein, zur Vordertür zu gelangen und sicherzustellen, dass die abgeschlossen war.
    Wieder wandte Moira sich um. Die Dunkelheit vor ihr schien noch absoluter geworden zu sein, als hätte sich eine Wolke auf den Raum herabgesenkt. Sie streckte die Arme aus und schob langsam einen Fuß nach dem anderen nach vorn. Etwas befand sich vor ihr. Sie stolperte und ruderte mit den Armen, um etwas zu fassen, das ihren Sturz bremsen konnte. Stoff? Ein Körper? Etwas … jemand … nahm ihr die ohnehin schon dürftige Sicht.
    Aber ihre Hände bekamen nichts zu fassen. Sie taumelte nach vorn, dann verfingen sich ihre Füße in irgendetwas. Sie streckte die Arme aus, um den Aufprall auf den Boden abzufedern.
    Mit der Stirn traf sie auf den Linoleumboden hinter dem Tresen, und ein stechender Schmerz schoss durch ihren Kopf. Sie wunderte sich noch, dass er vom Hinterkopf auszugehen schien, dann wurde alles um sie herum noch dunkler.
    Sie schloss ihre Augen.
    „Moira, was zum Teufel machst du denn da?“
    Sie blinzelte und begriff, dass sie zumindest für ein paar Minuten bewusstlos gewesen sein musste. Hinter dem Tresen brannte ein Licht, und ein Mann hielt sie in seinen Armen. Danny. Sie war immer noch auf dem Fußboden, aber er hatte sie aufgesetzt und betrachtete ihr Gesicht.
    „Danny“, stieß sie hervor. Sie starrte ihn an, während sie überlegte, ob sie sich ihm an den Hals werfen oder vor Schreck einen Satz von ihm fort machen sollte.
    „Wen hast du denn sonst hier unten erwartet?“
    „Bist du rausgegangen?“ fragte sie.
    Er kniff die Augen leicht zusammen. „Für ein paar Minuten. Wieso? Was machst du hier unten? Nach deiner Kleidung zu urteilen, wolltest du mich bestimmt nicht verführen.“
    „Danny, hast du mir einen Schlag auf den Kopf verpasst?“
    „Geht es dir noch gut?“
    „Wer war in deinem Zimmer?“
    „Niemand, soweit ich weiß.“ Er wirkte angespannt. „Warum?“
    „Ich habe Geräusche gehört. Stimmen.“
    „Aus meinem Zimmer?“
    „Ja.“
    „Der Fernseher?“
    Sie zögerte und sah ihn lange an. Im fahlen Schein der einzigen Lampe hatten seine Augen einen goldenen Glanz. Das Spiel von Licht und Schatten betonte seine markanten Gesichtszüge zusätzlich. Sie hatte solche Angst gehabt, hier, im Lokal ihrer Familie. In einem Raum, in dem sie ihr halbes Leben verbracht hatte. An einem Ort, an dem sie sich noch nie gefürchtet hatte.
    Sie hatte Stimmen gehört, Schatten gesehen, etwas … berührt. Sie hatte die Gefahr gespürt und gewusst, dass da etwas gewesen war …
    Und dieses Etwas hätte durchaus Danny sein können.
    Aber die Angst ebbte allmählich ab, so, wie die Dunkelheit durch das Licht zurückgedrängt worden war.
    „Moira, was ist los? Du hast gesagt, dass du Stimmen gehört hast.“
    Sie seufzte, setzte sich auf und tastete mit einer Hand ihren Hinterkopf ab. Sie schien keine Beule zu haben.
    „Vielleicht war es der Fernseher“, räumte sie ein. „Ich dachte, die Vordertür sei offen … dann schien deine Tür offen zu stehen. Es war kalt, und ich nahm an, Patrick hätte die Tür nicht richtig abgeschlossen …“ Ihre Stimme wurde leiser.
    „Du warst doch nicht auf dem Weg ins Hotel zu deinem Geliebten, oder?“ fragte er sie grinsend.
    „Barfuß und im T-Shirt?“ gab sie zurück.
    „Aha. Die nackten Füße und das T-Shirt waren also für mich bestimmt. Wie nett.“
    Sie runzelte die Stirn. „Ich habe mir den Kopf gestoßen. Ich glaube, ich bin bewusstlos geworden.“
    Er beugte sich vor. „Du bist mit der Stirn aufgeschlagen, armes Baby. Nicht bewegen.“
    Danny stand auf, nahm ein sauberes Handtuch und legte einige Eiswürfel hinein. Als er wieder zu ihr kam, versuchte sie aufzustehen. „Nein, nein, dir könnte noch schwindlig sein. Bleib sitzen. Sag mal, hast du gestern Abend getrunken?“
    „Nein!“ gab sie empört zurück. „Zwei Gläser Wein zum Abendessen. Danny, ich könnte schwören, dass jemand vor mir gestanden hat, als ich hingefallen bin. Warst du … warst du die ganze Zeit über hier?“
    „Nein, aber die Tür der Lokals war abgeschlossen, als ich wieder

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