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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hereinkam.“ Er kniete neben ihr nieder und drückte das Handtuch gegen ihre Schläfen. Sie zitterte.
    „Hier, nimm das Eis.“
    Sie gehorchte reflexartig. Ihr war kalt, und das Eis ließ sie zusätzlich erschaudern, auch wenn es sich auf ihrem Kopf gut anfühlte.
    „Danny“, murmelte sie, als sie merkte, dass er sie hochhob. Sie hielt noch immer das Eis fest, legte aber den anderen Arm um seinen Nacken, damit sie nicht wegrutschen konnte.
    „Du fühlst dich an wie ein Eiszapfen“, sagte er heiser. Er ging mit ihr in den hinteren Teil des Lokals, dann verlagerte er ihr Gewicht so, dass er die Tür zu seinem Zimmer öffnen konnte, die nicht abgeschlossen war.
    „Hey!“ protestierte sie.
    „Ich werde mich nicht an dich heranmachen, ich will dich nur aufwärmen“, versicherte er ihr.
    Er blieb in der Türöffnung stehen und hielt Moira weiter fest. Er roch immer noch schwach nach dem Aftershave, das sie so gut kannte und liebte.
    Sie bemerkte, dass er sein Zimmer aufmerksam betrachtete – die Gästesuite, wie ihr Vater den Raum immer nannte, der eigentlich ein ganz normales Zimmer war, aber keine Suite. Ihr Vater hatte sich immer vorgestellt, dass dieser Raum früher einmal möglicherweise ein geheimer Treffpunkt der Gründungsväter von Amerika gewesen war, in dem sie über die Abspaltung vom Heimatland diskutiert hatten. Vielleicht hatte Sam Adams einige seiner bewegenden Reden genau hier geschrieben. Jetzt befanden sich in diesem Zimmer ein Doppelbett, zwei Kommoden und eine TV-Hi-Fi-Kombination; durch eine Tür gelangte man in ein modernes Bad.
    Die Türen des Fernsehschranks standen offen, der Fernseher lief. CNN. Die Schlagzeilen.
    „Sieht alles so aus, wie es auch sollte“, murmelte er.
    „Vermutlich habe ich den Fernseher gehört“, erwiderte sie.
    Er sagte nichts, sah sich aber weiter um. Ihr Gewicht schien er gar nicht zu spüren. Sie hatte völlig vergessen, dass Danny zwar schmal wirkte, jedoch äußerst kräftig und sehr muskulös war. Er drehte sich um.
    „Danny, du kannst mich jetzt runterlassen.“
    „Ja, du brauchst eine Decke.“
    Mit einer Hand zog er die Tagesdecke herunter, dann legte er Moira aufs Bett und deckte sie sofort zu.
    „Danny …“
    „Wird dir schon wärmer?“
    „Ein wenig. Aber ich muss wieder nach oben gehen. Ich habe mir das wohl alles nur eingebildet.“
    „Ich sehe mich noch mal im Pub um. Halt du in der Zwischenzeit das Eis auf deine Stirn.“
    Er verließ den Raum, während sie zum Fernseher sah. Der Ton war recht leise, dennoch konnte sie jedes Wort klar und deutlich verstehen. Sie fragte sich, warum der Ton zuvor so seltsam und verzerrt gewesen war. Hatte es daran gelegen, dass sie ihn durch die Tür hindurch gehört hatte?
    Als sie ihren Blick vom Bildschirm abwandte, sah sie, dass Danny zurückgekehrt war. Er stand in der Tür zum Schlafzimmer und hielt etwas in der Hand. Ihre schwarze Handtasche.
    „Meine Tasche.“ Sie setzte sich auf. „Wo war die?“
    „Sie lag hinter dem Tresen. Vermutlich bist du darüber gestolpert.“
    Sie legte die Stirn in Falten, als er sie ihr gab. „Danny, ich weiß ganz genau, dass ich sie da nicht hingelegt hatte. Außerdem hättest du oder Colleen sie sehen müssen, als ihr aufgeräumt habt.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht klemmte sie irgendwo zwischen.“
    Danny zog seinen Mantel aus und hängte ihn auf den Haken an der Tür. Dann zog er den Sweater über den Kopf und setzte sich zu Moira aufs Bett. „Sieh nach, ob irgendwas fehlt.“
    „Meinst du, jemand hat sie gestohlen und dann zurückgebracht?“
    Er schüttelte den Kopf und sagte nach einer Weile: „Ich glaube eher, jemand hat sie aus der Ablage genommen, um sie dir zu geben, und hat sie dann mit sich herumgetragen, auf den Tresen gestellt und vergessen. Aber da sie anscheinend aus eigener Kraft ihre Position verändert hat, solltest du schon nachsehen. Und ich will sehen, ob du eine Beule auf der Stirn hast.“ Er nahm ihr das mit Eis gefüllte Handtuch weg und betrachtete sie aufmerksam.
    „Keine Beule. Nicht mal ein blauer Fleck.“
    „Gut“, murmelte sie.
    „Kopfschmerzen?“
    „Nicht richtig.“
    „Willst du eine Aspirin?“
    „Für meine eingebildete Verletzung?“
    „Ich habe nie behauptet, dass du dir eine Verletzung eingebildet hast.“ Er stand auf, ging ins Badezimmer und kehrte mit zwei Tabletten und einem Pappbecher voll Wasser zurück.
    „So schlecht fühle ich mich gar nicht“, sagte sie, als er ihr die Tabletten

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