Bote des Todes
Fingerspitzen über sein Gesicht gleiten und vergrub sie in seinem Haar. Er löste sich von ihr. „
Das
war ein richtiger Kuss“, murmelte er.
„Was? Das … war nicht anders als mit …“
„Michael“, führte er ihren Satz fort.
Mit einem Mal war er über ihr.
„Michael“, stimmte sie zu.
„O nein. Das mit Michael war eine Vorstellung. Das hier war ein richtiger Kuss. Komm, ich zeige dir noch mal den Unterschied.“
„Du sollst dich doch nicht an mich heranmachen“, erinnerte sie ihn.
„Das tue ich auch nicht“, flüsterte er. „Du kannst jederzeit gehen, wenn du willst.“
„Während du halb auf mir liegst?“
„Ich will es dir ja nicht zu leicht machen.“
Sie hätte ihn von sich fortschieben können, aber es war leichter für sie, sich einzureden, dass er sie am Aufstehen hinderte. Sie lag völlig regungslos da und sah in seine Augen. Als er sie erneut küsste, schob sie ihre Hände auf seine Brust, drängte ihn aber immer noch nicht fort. Während sie sich zur Seite rollten, ließ sie ihre Finger über seine Hemdknöpfe wandern und öffnete sie, um ihre Hände auf seine nackte Haut zu legen. Die feinen Härchen, die an ihren Fingerspitzen kitzelten, die festen Muskeln, all das war so vertraut. Für einen Augenblick richtete er sich auf und zog sein Hemd aus, wandte sich wieder Moira zu und ließ Momente später ihr T-Shirt auf den Fußboden fallen. Als er sie wieder in die Arme nahm, spürte sie seine Anspannung, seine Hitze. Sie liebte das Gefühl, wenn ihre Lippen seinen Hals berührten, sein Schlüsselbein, die Art, wie er seine Hand um ihren Hinterkopf legte. Er streifte seine Schuhe ab, ohne sie loszulassen, dann fühlte sie einen Fuß an ihrer Wade. Er ließ seine Hände über ihre Schenkel wandern und mit dem feinen Stoff ihres Slips spielen. Er küsste ihre Brüste und wanderte langsam weiter auf ihren Bauchnabel zu. Er wusste, wie er seine Zunge benutzen musste – überall. Wenn es einen Zeitpunkt gab, um Protest einzulegen, dann war er jetzt gekommen. Sie sprach seinen Namen, aber es war kaum mehr als ein Flüstern. Ihre Hüften bewegten sich und reagierten auf jede seiner erregenden, gleitenden Bewegungen. Ihr kam es so vor, als wäre sie von glühender Lava erfüllt, die jeden Winkel ihres Körpers erfasste. Beinahe hätte sie laut aufgeschrien, so gewaltig war der Höhepunkt. Doch sie biss sich auf die Lippe und ließ nur ein leises, unterdrücktes Stöhnen zu.
Moira nahm kaum etwas von seinen Bewegungen wahr, als er seine Jeans auszog, zu den übrigen Kleidungsstücken auf den Boden warf und zärtlich in sie eindrang. Sie verschränkte ihre Finger auf seinem Rücken und schlang die Beine um seine Hüften. Sie hatte völlig vergessen, wie es war, von Danny geliebt zu werden. Nein, korrigierte sie sich. Sie hatte es in Wahrheit nie vergessen. Danny liebte so, wie er lebte, voller Leidenschaft und Vehemenz, mit unglaublicher Energie. Er erfüllte sie mit seiner Präsenz, erregte sie erneut, obwohl sie sich völlig erschöpft gefühlt hatte. Erst langsam, dann immer schneller und heftiger, bis das Verlangen zu einem süßen Schmerz wurde und sie ihn sanft in die Schulter biss. Sie spürte, wie ein weiterer Höhepunkt die Kontrolle über ihren Körper übernahm.
Danny legte sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung neben sie. Er hatte diese ganz besondere Art, nach dem Sex eine Frau so zu halten, dass die Wärme andauerte. Mit seinen Fingern fuhr er durch ihr Haar und strich ein paar Strähnen zurück. Sie lag da und kam allmählich wieder zu Atem, während ihr Gedanken durch den Kopf schossen, zu denen sie vor wenigen Augenblicken nicht in der Lage gewesen war.
Schuldgefühle erwachten. Wenn auch nur die mindeste Chance bestanden hätte, dass dies passieren könnte, hätte sie Michael gegenüber ehrlich sein sollen. Aber es hätte diese Chance gar nicht geben
dürfen
. Sie war eine reife, erwachsene Frau, sie war … nicht so verliebt, wie sie sich hatte einreden wollen. Trotzdem war es falsch, was sie getan hatte. Völlig falsch.
„Ich muss gehen“, murmelte sie.
„Das ist alles, was du zu sagen hast?“
„Ich muss
sofort
gehen.“
Er nahm seine Arme weg. Ein Schatten legte sich über seine bernsteinfarbenen Augen.
„Was hast du erwartet?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht etwas in der Art: ‚Warum habe ich nur vorgegeben, so unsterblich in einen anderen Mann verliebt zu sein, wenn ich doch Danny habe und wir beide zusammen so verdammt gut
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