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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ein weiter Weg gewesen!
    Jetzt wühlte sie in ihrer Tasche und holte das Buch heraus, das Veronica auf dem Festival für sie signiert hatte. Sie hatte es sich für Notfälle aufgehoben: für Zeiten, in denen nur ein richtig guter, spannender und anrührender Liebesroman half. Und das hier war definitiv ein Notfall.

24. Kapitel
     
    D ie Samstagmorgen-Routine im Hause Horsley wurde nicht geändert, nur weil Laura auf Besuch war. Eltern und Tochter gingen einkaufen und aßen dann im Café zu Mittag. Sie alle bestellten eine Suppe, ein Brötchen und ein Sandwich. Dann orderte Lauras Vater Pudding mit Vanillesoße und ihre Mutter eine kleine Portion Vanilleeis. Mit dem Gefühl, schrecklich rebellisch zu sein, trank Laura einen Cappuccino.
    »Ich habe mich nie an Kaffee gewöhnen können«, sagte ihre Mutter, als sie sah, dass Laura Zucker in ihre Tasse rührte. »Davon bekomme ich Kopfschmerzen.«
    »Ich werde davon manchmal ein bisschen zittrig«, meinte Laura, »doch ich dachte, es wäre mal etwas anderes.«
    »Etwas anderes?«, fragte ihre Mutter verwirrt.
    »Ich weiß auch nicht«, sagte sie entschuldigend. »Soll ich die Zeitung aus der Tasche holen, und wir lösen das Kreuzworträtsel?«
    »Das machen wir zu Hause«, erklärte ihr Vater. »Ich mag es nicht, wenn die Zeitung so zerknittert ist.«
    »Außerdem gehört es sich nicht, bei Tisch zu lesen«, fand ihre Mutter.
    Lauras Flug ging am Montagmorgen, aber sie überlegte ernsthaft, vielleicht schon am Sonntag zurück nach Irland zu fliegen, um ihre Qualen ein wenig früher zu beenden. Aber welchen Grund konnte sie dafür nur anführen?
    Am Sonntagabend hatten Laura und ihre Mutter sich nach dem Abwasch des Abendbrotgeschirrs gerade zu ihrem Vater ins Wohnzimmer gesetzt, als jemand gegen die Tür hämmerte. Laura dachte soeben darüber nach, dass ihr bis zu ihrem Abflug noch über zwölf Stunden blieben.
    »Oh, mein Gott, wer kann das um diese Zeit noch sein?«, meinte ihre Mutter.
    »Ich schaue nach«, erklärte Laura.
    »Leg aber die Kette vor«, befahl ihr Vater und stand auf. »Ich kann mir nicht vorstellen, wer da so laut klopft. Ein Nachbar würde doch klingeln.«
    Laura, die gern eine ganze Armee von Zeugen Jehovas ins Haus gelassen hätte, nur um der Monotonie zu entkommen, ging in die Diele, schloss die Tür auf, hakte wie befohlen die Kette ein und öffnete.
    »Hallo?«, sagte sie ganz vorsichtig. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Bist du das, Laura? Gott sei’s getrommelt und gepfiffen! Bin ich froh, dich zu sehen! Ich bin um die halbe Welt gereist, um dich zu finden!«
    Sicher, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, nestelte Laura an der Türkette herum, doch ihre zitternden Finger rutschten immer wieder ab.
    »Wer ist da?«, fragte ihr Vater und trat hinter sie. »Wen lässt du da ins Haus?«
    »Ich bin es, Dermot, mein Gott …«
    In diesem Moment gelang es Laura, die Tür zu öffnen. Dermot stand in seiner alten Lederjacke, einer schmuddeligen Jeans und mit einem Dreitagebart auf der Treppe.
    Lauras Vater reagierte schnell, griff blitzschnell an ihr vorbei und schloss die Tür wieder.
    Von draußen erklang ein Grollen, und dann hämmerte es erneut gegen die Tür.
    »Dad, das ist Dermot! Er ist … na ja, er ist ein Freund von mir.«
    »Ich will sofort Laura sprechen!«, hörte man Dermot rufen. »Oder ich breche die Tür auf.«
    »Lass ihn besser rein, Dad. Denk an die Nachbarn!« Laura hoffte, dass dieses alte Mantra noch so gut funktionierte wie früher.
    »Soll ich die Polizei rufen?«, fragte ihre Mutter, die zu ihnen in den Flur gekommen war.
    »Gute Idee«, meinte ihr Vater. »Ich glaube, der Mann ist betrunken.«
    »Bestimmt nicht, Dad.«
    »Ich habe noch nie die Neun-Neun-Neun angerufen«, sagte ihre Mutter. »Ich bin nicht sicher, wie das funktioniert.«
    »Du musst sie nicht wählen!«, beharrte Laura und kämpfte mit ihrem Vater um die Türherrschaft. »Es ist kein Einbrecher! Es ist jemand, den ich kenne!«
    »Dieser Kerl kommt mir nicht ins Haus!«, rief ihr Vater. »Wenn der so einen Lärm veranstaltet.«
    »Mum, du willst doch nicht die Polizei hier haben. Denk doch nur an die Nachbarn! Was würden die sagen?« Doch das Druckmittel von einst schien seine Wirkung verloren zu haben …
    »Ich lasse ihn nicht rein. Er wirkt auf mich ziemlich verrückt«, beharrte ihr Vater. »Wie ein Ire!«
    »Die Bemerkung ist ja rassistisch!«, erwiderte Laura und kämpfte noch härter. Es gelang ihr, die Kette zu packen und die Tür

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