Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
Huckleby.«
»Ich weiß – jetzt«, erwiderte Laura und entspannte sich ein wenig. Agenten kamen nicht oft zu Lesungen, aber Damien Stubbs war etwas Besonderes. »Ich bin Laura Horsley.«
»Und lesen Sie alle Bücher der Autoren, die zu Lesungen herkommen? Ich habe gehört, dieser Laden ist – war – berühmt für die Anzahl der Veranstaltungen, die hier stattfanden.«
»Ja«, antwortete Laura. Sie wollte nicht schon wieder »natürlich« sagen und zimperlich klingen. Sie war da zwar empfindlich, doch sie mochte diese Tatsache nicht noch betonen. Und in Anwesenheit dieser Frau verspürte sie plötzlich auch den Wunsch, sie hätte genug Zeit gehabt, um sich das Haar zu glätten. Laura hatte das Gefühl, dass ihre wilden Locken ihre professionelle Aura untergruben.
»Und wie schaffen Sie es, so viele Mitglieder der Öffentlichkeit dazu zu bewegen, hereinzukommen und Bücher zu kaufen?«, fragte Eleanora und sah auf die Schlange vor dem Signiertisch. »Und noch dazu um diese Jahreszeit? Ich war bei so vielen Lesungen, zu denen nur zwei Männer und ein Hund kamen, und die gehörten zum Personal. Da war nicht ein einziges Mitglied der zahlenden Öffentlichkeit.«
Laura kannte diese Art von Lesungen: Henry hatte sie zu einer geschickt, als sie ihm vorgeschlagen hatte, so etwas zu veranstalten. Sie war entschlossen gewesen, es besser zu machen, und das war ihr gelungen. Der Laden war recht gut für solche Veranstaltungen geeignet, weil er eine ausreichend große Fläche bot, die man frei räumen konnte. Sie bemühte sich, jeden Monat etwas anzubieten, sodass die Leute das Geschäft als einen Ort ansahen, an dem man einen netten Abend verbringen konnte.
»Ich habe alle unsere Kundendaten gespeichert«, erklärte sie ihrem Gegenüber, »und ich suche sie individuell aus. Wenn ich glaube, dass ihnen das Buch gefallen könnte, lade ich sie persönlich ein. Dann kommen die Leute fast immer. Außerdem biete ich einen Lesekreis an. Habe einen Lesekreis angeboten.« Sie seufzte, als sie sich korrigierte. »Ich schätze, er wird auch nach der Schließung des Ladens weitergeführt. Ich hoffe es jedenfalls.«
»Sie klingen wie ein Juwel. Ich bin sicher, dass ein anderer Buchladen Sie mit Freuden engagiert. Es ist so schade, dass dieser hier schließt. Ich schätze, es liegt an der Konkurrenz durch die Supermärkte?«
Laura nickte. »Und Henry möchte sich zur Ruhe setzen.«
Eleanora Huckleby nahm eine Flasche Wein vom Tisch und füllte ihre Gläser wieder auf. »Selbst der Wein ist genießbar.«
»Ich würde sehr gern wieder in einem Buchgeschäft arbeiten, aber es müsste ein verschrobener, unabhängiger Laden wie dieser sein«, erwiderte Laura. »Ich bin nicht sicher, ob ich klarkäme ohne die freie Hand, die Henry mir lässt. Er war immer großartig. Hat mich Bücher nachordern lassen, von denen ich glaubte, dass sie gut laufen würden; ich durfte alle Probedrucke lesen, Sie wissen schon, alles, was Spaß macht.«
Eleanora schnaubte, wahrscheinlich, weil sie das Lesen von Probedrucken als Spaß bezeichnet hatte. »Ich schätze, er war froh, dass jemand sie lesen wollte.« Sie hielt inne, den Mund nachdenklich zusammengepresst. »Und wen würden sie als den aufsteigenden Stern am Literaturhimmel bezeichnen?«
Laura hob eine Augenbraue. »Abgesehen von Damien Stubbs?« Sie deutete auf den Klienten ihrer Gesprächspartnerin, der immer noch charmant lächelnd signierte.
»Ja. Was halten Sie von Anita Dubrovnik?«
Die Tatsache, dass Laura ihre Meinung kaum je laut aussprach, bedeutete nicht, dass sie keine hatte. Jetzt, da sie kurz davorstand, ihren Job zu verlieren, und ein Glas Wein in der Hand hielt, beschloss sie zu sagen, was sie dachte. »Eine gute Schriftstellerin, aber ihr fehlt die erzählerische Kraft.«
Die Augen der älteren Frau wurden schmal, während sie nickte. »Wen haben Sie in letzter Zeit noch gelesen?«
»Bertram Westlake.«
Beide Frauen tauschten sprechende Blicke.
»Preiswürdig, aber langweilig«, erklärte Laura fest.
»Oh Gott! Es ist so eine Erleichterung, jemanden zu finden, der meiner Meinung ist. Ich meine, es gibt da wirklich ganz ausgezeichnet geschriebene Passagen, doch mir fehlt da auch die Handlung! Okay, was ist mit Janice Hardacre?«
»Also, The Soul-Mate fand ich großartig, aber die anderen mochte ich nicht.«
»Ich auch nicht. Und das letzte war unglaublich langatmig.«
»Es war für einen Preis nominiert«, erinnerte Laura sie.
»Gott weiß, warum.«
Sie redeten über
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