Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
Vom Netzwerk:
hat dafür gesorgt, dass der Typ, der den Umhang angefertigt hat, ihn für mich ändert. Er ist drüben im Nanotech-Labor gerade damit beschäftigt. Er sagt, dass ich Humphries irgendwann morgen einen Besuch abstatten könne, falls nicht noch etwas dazwischenkommt.«
    Rumpelstilzchen, sagte Dan sich, als er den Gang entlangging.
    Nein, das war doch der Typ, der Stroh zu Gold gesponnen hat. Wer trug gleich noch mal den Unsichtbarkeits-Umhang?
    Pancho, sagte er sich. Von allen Taschenspielern im Sonnensystem war sie als Einzige so ausgebufft, einen Unsichtbarkeits-Umhang hervorzuzaubern. Nun, das Glück winkt dem, der es am Schopf ergreift, wie man so sagt. Pancho war schlau genug und schnell genug, die Chance zu nutzen, die sich ihr bot.
    Schließlich stand er wieder in der Instrumentenbucht. Es gab nicht einmal mehr Platz für einen Stuhl.
    Fuchs arbeitete im Stehen und starrte auf denselben Bildschirm, den er im Blick gehabt hatte, als Dan zuletzt bei ihm vorbeigeschaut hatte.
    »Irgendwas Interessantes?«, fragte Dan ihn.
    Fuchs zuckte zusammen, als ob er aus einem Traum erwachte.
    Aber dem besorgten Gesichtsausdruck nach zu urteilen hatte es sich vielleicht um einen Albtraum gehandelt, sagte Dan sich.
    »Was ist denn, Lars?«
    »Ich habe herausgefunden, was den Hot Spot in diesem Stück Draht verursacht hat«, sagte Fuchs mit bedeutungsschwangerer Stimme.
    »Gut!«, sagte Dan.
    »Nicht gut«, entgegnete Fuchs und schüttelte den Kopf.
    »Was ist denn?«
    Fuchs wies auf die Kurven, die sich über den Bildschirm zogen und sagte: »Der Anteil des Kupfers im Draht nimmt ab.«
    »Was?«
    »Der Draht ist nur supraleitend, wenn die Zusammensetzung konstant bleibt.«
    »Und wenn er auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff heruntergekühlt wird«, ergänzte Dan.
    »Ja, natürlich. Aber bei diesem Stück Draht… nimmt der Kupfergehalt ab.«
    »Nimmt ab? Wie meinst du das?«
    »Schauen Sie sich die Kurven an!«, sagte Fuchs erregt und tippte mit den Knöcheln auf den Bildschirm. »In den letzten zwei Stunden ist der Kupferanteil um sechs Prozent reduziert worden.«
    Dan war perplex. »Wie ist das denn möglich…«
    »In dem Maß, wie der Kupferanteil abnimmt, wechselt der Draht vom supraleitenden in den Normalzustand und heizt sich auf. Am Hot Spot verdampft die Stickstoff-Kühlflüssigkeit, wodurch der Hot Spot immer größer wird. Zuerst war er nur mikroskopisch und wurde schließlich so groß, dass die Messfühler ihn entdeckten.«
    Dan starrte ihn an.
    »Ich vermag mir nur eine Instanz vorzustellen, die in der Lage wäre, selektiv Kupferatome aus dem Draht zu entfernen.«
    »Nanomaschinen?«, flüsterte Dan.
    Fuchs nickte bedächtig. »Dieses Stück Draht wurde mit Nanomaschinen versetzt, die Kupferatome entfernen und in die Stickstoff-Kühlflüssigkeit freisetzen. Selbst in diesem Moment lösen sie Kupferatome heraus und lassen sie in die Luft dieses Abteils entweichen.«
    »Jesus…«, sagte Dan mit einem plötzlichen flauen Gefühl in der Magengrube. »Deshalb hat Humphries Cardenas also entführt. Sie ist die Nanotech-Expertin.«
    »Wir sind infiziert«, sagte Fuchs tonlos.
    »Aber du hast es noch rechtzeitig entdeckt«, entgegnete Dan. »Es ist nur dieses Stück Draht, das infiziert ist.«
    »Das hoffe ich«, sagte Fuchs. »Denn sonst sind wir alle so gut wie tot.«

Forschungszentrum des Humphries Trust
    George stand am Weg, der zu Humphries’ Haus hinaufführte. Es war unheimlich gewesen, die Rolltreppen in dem Tarnanzug hinunterzufahren, den Ike Walton auf seine Größe geändert hatte.
    George sah seine eigenen Füße nicht. Einmal wäre er beinahe gestolpert und die Rolltreppe hinuntergepurzelt.
    Walton hatte wie ein Schuljunge gewirkt, der beim Betrachten eines Pornohefts erwischt wurde, als Stavenger in sein Büro geschneit war und ihn aufgefordert hatte, den Tarnanzug für George zu ändern.
    Walton war rot angelaufen und hatte gestammelt, dass er dafür die Hilfe der Nanolab-Techniker bräuchte und dass dann die Geheimhaltung aufgehoben würde, der der Tarnanzug seit seiner Erfindung unterlag.
    »Das spielt nun auch keine Rolle mehr«, hatte Stavenger gesagt.
    »Die Tarnung ist eh schon aufgeflogen.«
    Am Ende ging Stavenger selbst mit Walton und George zum Nanolabor und forderte die Chef-Technikerin auf, das Labor zu räumen und allein mit Walton zu arbeiten. Unter völliger Geheimhaltung. Als ihr klar wurde, dass Dr. Cardenas’ Leben auf dem Spiel stand, erklärte sie sich damit

Weitere Kostenlose Bücher