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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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spielte, um die Zeit totzuschlagen.
    In Ordnung, sagte George sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Cardenas ist da drin. Sie ist noch am Leben. Aber wie soll ich sie lebendig hier herausschaffen?
    Er brachte fast eine Stunde damit zu, die Halle im ersten Stock zu durchstreifen, das Treppenhaus zu überwachen und die einsame Wache im Auge zu behalten. Humphries bestand anscheinend auf einer Kleiderordnung für seine Bediensteten, sagte George sich. Die Wachen trugen Anzüge, und die Zimmermädchen und Küchenhilfen trugen Uniformen. Die Wissenschaftler hielten sich im anderen Trakt des Hauses auf. Sie waren kein Problem, sagte George sich.
    Das Zimmermädchen kehrte mit einem leeren Tablett zurück, ging in Cardenas’ Zimmer und verließ es mit dem Gedeck. George fragte sich, ob Cardenas im Hungerstreik war; sie hatte kaum etwas gegessen.
    Kurz darauf betrat Humphries selbst die Halle. Er war salopp gekleidet: mit einem weißen Velourspullover und einer Hose mit scharfen Bügelfalten. Die Wache sprang auf und stopfte den noch immer piependen Palmtop in die Seitentasche. Humphries schaute ihn mit gerunzelter Stirn an und bedeutete ihm mit einer ungeduldigen Geste, die Tür zu öffnen.
    Die Tür wird abgeschlossen, erkannte George, als Humphries den Raum betrat. Er wartete, bis die Tür fast geschlossen war. Dann schlich er sich auf Zehenspitzen an und stieß sie ein Stück weit auf.
    Die Wache nahm keine Notiz davon, denn sie war schon wieder ins Computerspiel vertieft. George öffnete die Tür halb und schlüpfte in den Raum.
    Humphries fiel es auf. Mit gerunzelter Stirn marschierte er zur Tür und herrschte die Wache an: »Können Sie denn nicht mal eine gottverdammte Tür richtig schließen?« Dann schlug er sie zu.
    George unterdrückte ein Lachen und stellte sich in eine Ecke des Raums. Dr. Cardenas stand angespannt am einzigen Fenster. Ein luxuriöses Zimmer, sagte George sich: große Möbel aus echtem Holz. Sie nach Selene zu transportieren, musste mehr gekostet haben, als das gesamte Küchenpersonal in zehn Jahren verdiente.
    »Wie fühlen Sie sich heute?«, fragte Humphries Cardenas und ging über den teuren Orientteppich auf sie zu.
    »Ich will nach Hause«, sagte sie matt, als sei das ein Wunsch, von dem beide wussten, dass er nicht in Erfüllung gehen würde.
    Folgerichtig tat Humphries so, als habe er sie nicht gehört. »Es tut mir Leid, dass ich Sie hierher bringen musste. Ich weiß, dass Ihnen das nicht gefällt.«
    »Ich will nach Hause«, wiederholte Cardenas mit größerem Nachdruck. »Sie können mich nicht ewig hier einsperren.«
    »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag unterbreiten. Wenn Sie sich damit einverstanden erklären, könnten Sie zur Erde zurückkehren und Ihre Enkelkinder wiedersehen.«
    Sie schloss müde die Augen. »Ich will einfach nur in mein Quartier hier in Selene zurückkehren. Lassen Sie mich gehen. Bitte.«
    Humphries seufzte theatralisch und setzte sich auf den Polsterstuhl am Fenster. »Das ist zum jetzigen Zeitpunkt leider unmöglich. Das werden Sie doch sicher verstehen.«
    »Ich werde auch zu niemandem ein Wort sagen«, sagte Cardenas und ging unsicher zum Sofa, das seinem Stuhl gegenüberstand. »Ich will einfach nur zu meinem normalen Leben zurückkehren.«
    »Ohne Randolph zu warnen?«
    »Es wäre sowieso zu spät, Randolph noch zu warnen«, sagte sie.
    »Das wissen Sie auch.«
    Humphries spreizte die Hände. »Trotzdem wäre die beste Option für Sie, zur Erde zurückzukehren. Sie würden in einer sehr komfortablen Unterkunft wohnen, und ich persönlich garantiere Ihnen, dass Ihre Töchter und Enkelkinder zu Ihnen gebracht werden.«
    »Auf die gleiche Weise, wie ich hierher gebracht wurde?«
    »Es ist Ihnen doch nichts passiert, oder? Sie werden sehr zuvorkommend behandelt.«
    »Ich bin trotzdem eine Gefangene.«
    George hatte den Eindruck, dass Humphries sich stark beherrschen musste. »Aber Sie brauchen doch nur zu tun, worum ich Sie bitte«, sagte er gepresst, »und Sie können zur Erde und Ihrer Familie zurückkehren. Was wollen Sie mehr?«
    »Ich will nicht zur Erde zurückkehren!«, platzte Cardenas heraus.
    »Ich will nicht Teil Ihres Plans sein.«
    »Aber Sie haben noch nicht einmal gehört, wie mein… Plan, wie Sie ihn nennen, überhaupt aussieht.«
    »Das ist mir auch egal. Ich will ihn gar nicht hören.«
    »Aber er wird den Treibhauseffekt stoppen. Er wird die Erde retten.«
    »Die Erde ist nicht mehr zu retten. Das wissen Sie ganz genau.«
    Er

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