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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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von Astros Aktien einsetzen. Aus meinem persönlichen Bestand.«
    »Zehn«, sagte Humphries wie aus der Pistole geschossen.
    »Fünf.«
    »Kommen Sie, Dan. Sie müssen schon ein bisschen mehr auf den Tisch legen.«
    Dan schaute zur getäfelten Decke auf, atmete tief durch und schaute Humphries in die kalten grauen Augen.
    »Sieben«, sagte er schließlich.
    »Acht.«
    Dan neigte leicht den Kopf. »Abgemacht«, murmelte er dann.
    Humphries lächelte - diesmal aufrichtig - und bestätigte:
    »Abgemacht.«
    Die Männer reichten sich über dem Tisch die Hand. Zähl anschließend die Finger nach, sagte Dan sich, während sie sich die Hände schüttelten.

Selene, Labor für Nanotechnik

    Dan verfolgte aufmerksam, wie Kris Cardenas den Walzenregler mit einem manikürten Finger bediente und den Blick dabei aufs Display des Rastermikroskops geheftet hatte. Das Bild nahm Gestalt an: Erst war es noch verschwommen und zeichnete sich dann immer schärfer ab.
    Das Bild war eine körnige Graustufendarstellung mit einem leichten Grünstich. Dan machte zwei Brennstofftanks mit Leitungen aus, die zu einer sphärischen Kammer führten. Von der andern Seite der Kugel ging ein schmaler gerader Kanal aus, der im glockenförmigen Unterteil einer Rakete mündete.
    »Ist das die ganze Konstruktion?«, entfuhr es ihm.
    Cardenas drehte sich mit einem strahlenden kalifornischen Lächeln zu ihm um. »Nicht schlecht für einen Monat Arbeit, nicht wahr?«
    Dan erwiderte das Lächeln. »Kommt mir aber ziemlich klein vor, oder?«
    Sie waren zu dieser nächtlichen Stunde allein im Labor. Die anderen Computerarbeitsplätze waren verlassen, die Räume dunkel, die Deckenlampen auf Nachtlicht heruntergeregelt. Nur in der Ecke, in der Dan und Cardenas auf Drehstühlen saßen, brannten die Lampen mit voller Helligkeit. Die massiven grauen Rohre des Rastermikroskops dräuten wie ein riesiger Roboter über ihnen.
    Erstaunlich, dass diese große Maschine die Fähigkeit besitzt, einzelne Atome abzubilden, sagte Dan sich.
    »Auf die Größe kommt es nicht an«, sagte Cardenas. »Es ist das Muster, das zählt.«
    »Toll«, sagte Dan. »Wenn ich ein Team von Bakterien zum Gürtel schicken wollte, hätte das Fusionstriebwerk genau die richtige Größe.«
    »Werden Sie nicht albern, Dan.«
    »Ich habe doch nur Spaß gemacht.«
    Cardenas hatte allerdings keinen Sinn für seine Art von Humor.
    Sie tippte mit einem hellblau lackierten Fingernagel auf das Display des Mikroskops und sagte: »Wir haben diese Menge von Nanos so programmiert, dass sie die Konfiguration Ihres Fusionssystems verstehen: den Tank, die Reaktorkammer, den MHD-Kanal und die Raketendüse.«
    »Und die Leitungen.«
    »Ja, und die Leitungen. Wo sie das Muster nun kennen, müssen sie nur noch dahingehend programmiert werden, um die gleiche Konfiguration vollmaßstäblich zu bauen.«
    Dan kratzte sich am Kinn. »Und das vollmaßstäbliche Gerät wird die erforderlichen Drücke und Temperaturen aushalten?«, fragte er.
    »Es besteht überwiegend aus Diamant.«
    Das war aber keine Antwort auf seine Frage, sagte Dan sich.
    Schon richtig, die virengroßen Nanomaschinen waren in der Lage, einzelne Atome aus Ruß zu isolieren und sie zu Strukturen zusammenzufügen, die die Härte und thermischen Eigenschaften von lupenreinem Diamant hatten.
    »Aber wer wird den Job erledigen?«, fragte er Cardenas.
    Sie presste die Lippen zu einem Strich zusammen. Offenbar machte ihr irgendetwas zu schaffen.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte Dan.
    »Eigentlich nicht«, sagte Cardenas. »Aber…«
    »Aber was? Ich muss es wissen, Kris. Ich riskiere alles bei dieser Sache.«
    Sie hob in einer ›Aber-machen-Sie-mir-keinen-Vor-wurf‹-Geste die Hände und sagte: »Es ist Duncan. Er weigert sich, hierher zu kommen. Keins seiner Teammitglieder will die Erde verlassen.«
    Dan wusste bereits, dass Duncan, Vertientes und der Rest des Teams es vorgezogen hatten, auf der Erde zu bleiben und elektronisch mit Cardenas und ihren Leuten zu kommunizieren.
    »Sie sprechen doch jeden Tag mit ihm, oder?«
    »Sicher tun wir das. Wir veranstalten sogar interaktive VR-Konferenzen, sofern man das überhaupt als interaktiv bezeichnen kann.«
    »Was ist los?«, fragte Dan besorgt.
    »Es ist diese verdammte Drei-Sekunden-Verzögerung«, sagte Cardenas. »Es ist schon unmöglich, ein normales Gespräch zu führen, wenn zwischen Frage und Antwort drei Sekunden liegen -

    von richtiger Interaktion ganz zu schweigen.«
    »Behindert Sie das wirklich

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