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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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möglich, den Vorgang zu beschleunigen.«
    Humphries saß derweil stumm auf der Couch und verfolgte jede Bewegung und jede Geste von Stavenger. Pancho hatte nur Verachtung für den Mann übrig … und einen Hauch von Mitleid. Doug wird Humphries töten, wenn seiner Frau etwas zustößt, sagte sie sich. Dann nützt ihm auch sein ganzes Geld nichts mehr. Doug wird ihn in der Luft zerreißen.
    Also warteten sie, während Stavenger dringende, verzweifelte Nachrichten an jedes Schiff im Gürtel schickte. Humphries saß schreckerstarrt da, und Pancho zerbrach sich den Kopf über die Situation – sie ließ die bisherigen Geschehnisse Revue passieren, versuchte sich an jede Einzelheit zu erinnern und rekonstruierte die Kette der Ereignisse, die zu diesem Ort, diesem Moment, diesem Kulminationspunkt in der Raumzeit geführt hatten.
    »Wir sind noch nicht vollzählig«, sagte sie schließlich.
    Stavenger fror die Abbildung auf dem Wandbildschirm ein und drehte sich zu ihr um. Er war offensichtlich ungehalten wegen der Unterbrechung.
    »Yamagata«, fuhr Pancho trotz seiner Verärgerung fort. »Nobuhiko Yamagata sollte hier sein, wenn Sie diesen Krieg beenden wollen.«

    Humphries rührte sich wieder. »Nur weil sein Konzern Söldner bereitstellt …«
    »Er steckt hinter der ganzen Sache«, sagte Pancho mit Nachdruck.
    Stavenger widmete ihr nun seine volle Aufmerksamkeit. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Yamagata ist der Finanzier des Nairobi-Stützpunkts am Südpol«, sagte Pancho. »Er vermietet Söldner sowohl an Astro als auch an HSS.«
    »Ja?«
    Sie wies mit einem spitzen Finger auf Humphries. »Sie sagen, dass Sie mit diesem Seilbahnunfall nichts zu tun hätten?«
    »Habe ich nicht«, sagte Humphries.
    »Wer sonst hätte es dann tun sollen? Wer ist der lachende Dritte, während Sie und ich uns gegenseitig fertig machen? Wer steht zur Übernahme bereit, wenn Astro und HSS schließlich bankrott sind?«
    »Yamagata«, sagte Humphries atemlos.
    »Yamagata?«, fragte Stavenger, als hätte er sich verhört. Er wollte es noch immer nicht glauben.
    »Yamagata«, bekräftigte Pancho.
    Stavenger drehte sich wieder zum Wandbildschirm um. »Telefon, verbinde mich mit Nobuhiko Yamagata. Höchste Priorität.«
    Leeza Chaptal steckte wieder im Raumanzug, doch diesmal war er gut eingeölt. Dennoch zitterte sie, als die l.uftschleusenluke aufschwang.
    Die metallene Auskleidung des kreisförmigen Schachts war offenbar fast bis auf Augenhöhe zerfressen. Aber nicht weiter, wie sie sah. In den zwölf Stunden, seit sie zuletzt im Schacht gewesen war, hatten die Nanomaschinen sich nur einen Meter oder so tiefer heruntergefressen.
    »Ich glaube, dass sie angehalten haben«, sagte sie ins Helmmikrofon.
    »Woher wollen Sie das so genau wissen?«, ertönte die Antwort in den Ohrhörern.

    Leeza machte den Handlaser vom Koppelgürtel los. »Ich werde eine Markierungslinie ziehen«, sagte sie und betätigte den Schalter des Lasers. Ein dünner, ungleichmäßiger Strich brannte sich in den Stahlüberzug. Sie wurde sich bewusst, dass ihre Hände stark zitterten.
    »Okay«, sagte sie, zog sich rückwärts durch die Luke zurück und schob sie zu. »Ich werde in einer Stunde wieder herkommen und schauen, ob sie sich an der Markierung vorbeigefressen haben.«
    Sie stapfte im klobigen Anzug zur nächsten Luke zurück und schlug dagegen. »Den Tunnel mit Luft füllen und öffnen«, befahl sie. »Ich muss mal für kleine Mädchen.«
    »Sie ziehen ab«, sagte Edith.
    Sie stand noch immer mit dem Kapitän und Big George auf der Brücke der Elsinore und sah, wie das Schiff, das das Habitat zerstört hatte, sich mit hoher Beschleunigung aus diesem Gebiet zurückzog und mit weiß glühenden Raketendüsen in der ewigen Dunkelheit untertauchte.
    »Sie verschwinden vom Schauplatz des Verbrechens«, sagte der Kapitän.
    George sagte nichts, doch Edith sah den lodernden Zorn in seinen Augen. Plötzlich schüttelte er sich wie jemand, der aus einer Trance erwachte. Oder aus einem Albtraum.
    Er ging zur Luke.
    »Wohin gehen Sie?«, fragte der Kapitän.
    »Zur Luftschleuse«, erwiderte George über die Schulter und quetschte seinen massigen Körper durch die Luke. »Ich brauche einen Raumanzug. Muss nachschauen, ob in Chrysallis noch jemand am Leben ist.«
    Edith wusste, dass es keine Überlebenden geben konnte. Aber George hat Recht, sagte sie sich. Wir müssen uns zumindest vergewissern.
    Und dann wandte sie sich auch zum Gehen. Sie begriff, dass sie diese

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