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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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sie es tun werden.«
    »Wieso?«
    Leeza lächelte ihn an. »Weil es hier im Gürtel Krieg geben wird und du ein Krieger bist.«

Hauptquartier der Astro Corporation
    Technisch befand das Hauptquartier der Astro Corporation sich noch in La Guaira an der überfluteten Küste Venezuelas. Jedoch hatte Pancho fast die ganze Belegschaft der Konzern-Zentrale nach Selene versetzt. Der größte Teil des Vorstands lebte in der Mondstadt und auch die Personen, die nicht auf elektronischem Weg an den Vorstandssitzungen teilnahmen. Durch die Kommunikationsverzögerung von drei Sekunden wurden die Sitzungen zu einer zähen Angelegenheit, doch nahm Pancho das bereitwillig in Kauf. Die Aktivitäten von Astro fanden im Weltraum statt; der Transport des Asteroiden-Erzes zur Erde war im Wesentlichen eine Weltraum-Operation, und Pancho hatte schon immer Wert darauf gelegt, im Brennpunkt der Action zu sein.
    Nun saß sie im getäfelten Sitzungssaal an ihrem üblichen Platz am Ende des langen polierten Konferenztisches. Die einzige andere Person im Raum war Jacob Wanamaker, auch bekannt als ›Hard-Ass Jake‹. Wanamaker, ein pensionierter Kommandeur der Internationalen Friedenstruppe, war ein breitschultriger, korpulenter und jovial wirkender älterer Herr mit einem schiefen Lächeln und traurigen braunen Augen mit Tränensäcken, die Tod und Vernichtung im Übermaß gesehen hatten.
    Nobuhiko Yamagata hatte Pancho drei militärische Berater empfohlen: einen japanischen Söldner, der in Kleinkriegen von Indonesien bis Chiapas in Mexiko gekämpft hatte; eine Schwedin, der es gelungen war, eine multinationale Streitmacht zu organisieren, die den Aufruhr im südlichen Afrika niederschlug, und Hard-Ass Jake. Die beiden ersteren hatten die Erde noch nie verlassen; Wanamaker hingegen hatte schon ein paar Einsätze an Bord einer Raketenabwehr-Raumstation im Erdorbit hinter sich. Außerdem war Jacob Wanamaker Admiral der US-Marine gewesen, bevor er den Posten bei der IPF annahm, und Pancho glaubte, dass der Kampf im Weltraum eine größere Ähnlichkeit mit einem Seekrieg als mit Bodenoperationen hätte.
    Nachdem sie die drei Kandidaten persönlich interviewt hatte, war Jake mit Abstand ihr Favorit. Er war offen und machte kein Hehl aus seiner mangelnden Weltraum-Erfahrung, doch schimmerte hinter seiner Höflichkeit und den guten Umgangsformen die Zähigkeit durch, für die er berühmt war. Pancho hatte Männer wie ihn gesehen, als sie im Westen von Texas aufgewachsen war.
    »Es geht vor allem darum«, sagte er ihr mit seiner rauen Stimme,
    »die Kommunikationswege zu kontrollieren. Und um das zu erreichen, brauchen Sie bewaffnete Schiffe und Stützpunkte, wo sie mit Nachschub versorgt und repariert werden können.«
    Pancho nickte. »Hört sich teuer an.«
    Wanamakers wettergegerbtes Gesicht kündete von harter und leidvoller Erfahrung. »Kriege sind nie billig, Ms. Lane. Sie kosten viel Blut und viel Geld. Eine Menge Geld.«
    »Das muss trotzdem aufregend sein«, sagte sie, um ihn aus der Reserve zu locken.
    Wanamaker sah sie prüfend an. »Aufregend? – Wenn Sie es für lustig halten, sich in die Hose zu scheißen, weil Sie schon in der nächsten Millisekunde getötet werden könnten … jawohl, dann könnte man das aufregend nennen.«
    In diesem Moment entschied Pancho sich dafür, Jacob Wanamaker anzuheuern.
    Und nun saßen sie im ansonsten leeren Sitzungsraum und entwickelten eine Strategie.
    »HSS hat eine große Basis auf Vesta«, sagte Pancho. »Was wollen wir diesbezüglich unternehmen – sie angreifen?«
    Wanamaker schürzte die Lippen und sagte dann mit seiner Sandpapierstimme: »Es hat wenig Sinn, sie anzugreifen, wo sie sich bereits eingegraben und eine starke Verteidigung aufgebaut haben.
    Das würde zu hohe Verluste fordern.«
    »Aber diese Basis ist das Zentrum ihrer ganzen Operationen im Gürtel.«
    »Dann neutralisieren Sie sie. Stationieren Sie einen Schiffsverband in der Nähe – nah genug, um Schiffe nach oder von Vesta abzufangen, aber doch so weit entfernt, dass sie nicht in die Reichweite der stationären Abwehr des Asteroiden geraten.«
    Pancho nickte.
    Wanamaker war nun wieder ganz in seinem Element; er gestikulierte mit den großen Händen und formte sie zu einer imaginären Sphäre.
    »Reden wir Klartext«, sagte er. »Wieso stellen Sie nicht drei oder vier Ihrer bewaffneten Schiffe ab, panzern sie mit Asteroidengestein und stationieren sie in einem sicheren Abstand um Vesta? Sie hätten dadurch mehr Feuerkraft als

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