Bradens Vergeltung
war der erste Gedanke, der Braden am nächsten Morgen durch den Kopf schoss, als Megan das Büro ihres Cousins betrat und ihn mit augenblicklich erwachtem Misstrauen ansah.
Sie trug enge sexy Jeans, die in halbhohen Stiefeln steckten. Ihre Bluse war gerade bis über ihre Brüste zugeknöpft, und an dem breiten Gürtel um ihre Taille hing das Halfter für ihre Wounder, die Dienstwaffe, die direkt hinter ihrer linken Hüfte lag.
Ein paar kleine Schweißperlen standen über ihren Augenbrauen, und in ihren dunkelblauen Augen schimmerte Belustigung – und eine kleine Drohung. Die Frau würde nicht leicht zu kontrollieren sein, aber das hatte er schon vermutet.
Sie war erregt. Das war sein zweiter Gedanke, und der traf ihn wie ein Schlag, als der feine, unverkennbare Duft weiblicher Hitze seine sensible Nase erreichte. Er setzte sich etwas gerader auf und kniff genussvoll die Augen zusammen, um den Duft zu genießen.
Die Frage war: Wer hatte sie erregt? Das war ein Schlag für seinen männlichen Stolz, und er musterte sie stirnrunzelnd. Sie erwiderte seinen Blick spöttisch und zog eine Augenbraue hoch.
Er unterdrückte ein Auflachen, ebenso wie den Drang, sich ihrer Herausforderung zu stellen. Eins war mal sicher: Es würde nicht lange dauern, bis er ihr diese Hosen vom Hintern schieben und seinen Schwanz genüsslich in ihre heiße, enge Öffnung versenken würde.
»Du wolltest mich sprechen?«, fragte Megan ihren Cousin und schloss die Tür hinter sich.
Braden sah wieder zu Lance und hob seinerseits die Augenbrauen, als er dessen mehr als unzufriedenen Gesichtsausdruck bemerkte. Lance war weder von den Anweisungen seiner Vorgesetzten begeistert noch von den Informationen, die Braden ihm über die Befragung des Kojoten vergangene Nacht gegeben hatte. Viel herausgekommen war dabei nicht.
»Setz dich, Megan«, seufzte Lance.
Braden saß lässig auf seinem Stuhl, den Knöchel eines Beins über dem Knie des anderen, und drehte den Kopf wieder zu ihr, um sie zu beobachten, als sie durch das Büro schritt. Sie bewegte sich wie ein Frühlingsregen, geschmeidig und seidenweich. Und er wollte verdammt sein, wenn ihr Duft ihm nicht das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
»Okay, also, hier bin ich.« Sie blieb am Schreibtisch stehen und musterte den Stuhl neben Braden mit äußerstem Misstrauen – und einem aufblitzenden Lächeln, das sie rasch unterdrückte. »Neben dem will ich nicht sitzen. Der beißt.«
Sie verschränkte die Arme vor den Brüsten – hübsche, kompakte kleine Brüste, gerade voll genug, um ihn zu locken. Ihr spöttisches Stirnrunzeln sagte ihm, dass das kurze Abenteuer gestern sie nicht wirklich wütend gemacht hatte. Ihre elegant geschwungenen dunklen Brauen senkten sich über ozeanblaue Augen, in deren Tiefe ein Mann ertrinken konnte und die ihn gleichzeitig herausforderten. Er liebte Herausforderungen.
»Und sie schießt.« Er unterdrückte sein Lächeln, drehte sich zu Lance um und wies mit dem Kopf in ihre Richtung. »Ich musste mich irgendwie verteidigen.«
Lance hingegen fand das alles nicht lustig. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und brummelte etwas über »verdammt sture Weiber« vor sich hin. Braden war absolut seiner Meinung.
»Wieso ist er hier? Haben wir nicht schon genug Probleme, um die wir uns kümmern müssen?«, fragte sie.
»Setz dich, Megan«, raunzte Lance, der ganz offensichtlich nicht in der Stimmung für dieses Treffen war. »Auch wenn du den Stuhl dafür woanders hinstellen musst.«
Genau das tat sie auch. Braden schenkte ihr ein träges, boshaftes Lächeln und beobachtete, wie eine leichte Röte ihre bronzefarbene Haut überzog. Die Informationen, die er über Megan hatte, waren so klar, präzise und gut zusammengestellt gewesen, wie Braden es mittlerweile von Jonas gewohnt war.
Auch das Verhältnis zu ihrem Cousin war ein Teil des Berichts gewesen. Offenbar hatten sie und Lance sich schon seit Monaten in den Haaren, weil sie darauf beharrte, die Wüstenpatrouillen zu fahren, anstatt ungefährlichere Aufträge in der Stadt zu übernehmen. Aber die beiden standen sich näher als die meisten Geschwister – von Cousins ganz zu schweigen.
»Ich habe heute noch Arbeit zu erledigen«, betonte sie schließlich leicht ungeduldig, als keiner der beiden Männer das Wort ergriff.
»Nein, hast du nicht.« Lance lehnte sich auf seinem Stuhl vor, stützte die Arme auf den Schreibtisch und runzelte düster die Stirn. »Du bist im Begriff, genau das zu bekommen, was du
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