Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
Vom Netzwerk:
schlanken schwarzen Heli-Jet zu begegnen, mit dem Jonas eingeflogen war, noch Braden zu sehen, der lässig an die Hauswand gelehnt auf sie gewartet hatte.
    Paarungsrausch
. Bei dem Gedanken strömte Adrenalin durch ihre Adern, ließ ihr Herz rasen und versetzte – unglücklicherweise – ihren Unterleib in Zuckungen. Was auch immer das alles war, es band sie an ihn. Sie hatte es gefühlt, in jenem Moment ihrer ersten Begegnung: die Aura, die sie umgab und mit Ruhe erfüllte, und die Erregung, die sie quälte.
    Sein Kuss hatte sie schwach und abhängig von seinem Geschmack gemacht. Zimt und brauner Zucker.
    Sie konnte es beinahe auf ihren Lippen und ihrer Zunge schmecken. Sie sehnte sich danach, schon die ganze Zeit, seit er sie letzte Nacht geküsst hatte. Das Feuer, das in ihrem Unterleib brannte, machte sie noch verrückt. Sie presste ihre Schenkel zusammen, entschlossen, dieses ganz besondere Verlangen zu unterdrücken. Sie war noch nie einfach so mit einem Kerl ins Bett gestiegen, und sie wollte verdammt sein, wenn sie jetzt mit Braden damit anfing.
    Zumindest nicht jetzt sofort.
    Megan schlug die Schlafzimmertür hinter sich zu, ging zum Fenster am Ende ihres Bettes und wischte sich die Tränen von den Wangen. Auf der Fahrt vom Büro des Sheriffs hierher war sie gerade lange genug allein gewesen, um die Kontrolle über ihre Gefühle zu verlieren.
    Ihr war klar, dass sie stärker sein musste. Aber es tat weh. Zum ersten Mal, seit ihre Fähigkeiten in Erscheinung getreten waren, war sie in der Lage gewesen, einem Mann nahe zu sein. Sie hatte seine Arme um sich gefühlt und dabei nur seine Begierde und sein Verlangen gespürt, nicht seine Albträume oder Ängste. Sie hatte zu hoffen begonnen, dass das etwas bedeuten könnte.
    Wie dumm von ihr. Megan seufzte müde und zynisch auf. Sie hätte es besser wissen müssen. Das Leben war nun einmal nicht so. Und jetzt war sie an einen Mann gefesselt, der die Verbindung ablehnte, die zwischen ihnen entstanden war. Das Ganze hatte einen Namen: Paarungsrausch. Es war nichts Natürliches, das hatte Jonas zumindest behauptet. Aber ihr Herz war da anderer Ansicht. Bradens Ablehnung hatte ihr einen derben Schlag versetzt und ihre Selbstbeherrschung zerschmettert.
    Sie zuckte zusammen, als die Tür aufging. Ihr stockte der Atem, und eine weitere Träne lief über ihre Wange, als sie hörte, wie er hereinkam.
    »Megan.« Seine Stimme war sanft und bedauernd. »Ich weiß, was du im Büro wahrgenommen hast. Es lag nicht an dir. Ich habe nicht
dich
abgelehnt. Das musst du mir glauben.«
    Sie hasste die Tatsache, dass sie ihren Schmerz preisgegeben hatte und er nun wusste, wie sehr dieser einzelne Eindruck sie berührte. Wie sehr hatte sie gehofft, dass die Gefühle, die sich zwischen ihnen angebahnt hatten, mehr gewesen wären als nur Lust. Für sie war es mehr, und das Wissen, dass es für ihn nicht so war, tat ihr am meisten weh.
    »Es spielt keine Rolle, Braden.« Sie versuchte, die Gefühle, die ihr die Kehle zuschnürten, hinunterzuschlucken und drehte ihm weiter den Rücken zu, um ihre Tränen vor ihm zu verbergen. »Ich verstehe es.«
    Sein Leben war ein Kampf, Tag für Tag. Warum sollte er eine Frau wollen oder brauchen, die nicht in der Lage war, ihre eigenen Kämpfe auszufechten, geschweige denn, in seinem Kampf an seiner Seite zu stehen?
    »Tust du das wirklich, Megan? Ich glaube nicht, aber du wirst es verstehen. Sehr bald.«
    »Hör auf.« Ihre Stimme brach, und sie schüttelte den Kopf.
    Sie spürte, wie er näher kam. Sie konnte sein Bild in der Fensterscheibe sehen. »Bitte, Braden, ich brauche Zeit …« Ihre Schultern bebten, als sie das Schluchzen unterdrückte, das in ihr aufstieg. »Es tut mir leid. Bitte …«
    »Damit du dich weiter verstecken kannst?« Sein Tonfall kratzte an ihren ohnehin schon überspannten Nerven.
    »Ja!« Sie wirbelte herum und sah ihn mit einem Blick voller Wut und Schmerz an. »Damit ich mich verstecken kann. Damit es nicht so verdammt wehtut.«
    Alles, was sie noch hatte sagen wollen, blieb ihr im Hals stecken, in der Sekunde, als sie seine Augen sah. Sie glühten. Bernsteinfarbene Lichter flackerten in tiefem Gold, und seine hungrigen Züge gaben seinem Gesicht eine wilde Erscheinung. Er sah aus wie ein Krieger auf Eroberungszug, wie ein Mann, der besitzen wollte.
    Hastig wich Megan einen Schritt zurück.
    »Das ist eine nette Idee«, meinte er gedehnt und kam näher. »Halte ein wenig Distanz zwischen uns, Liebes, denn je näher du

Weitere Kostenlose Bücher