Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bradshaw Gillian - Artus 02

Bradshaw Gillian - Artus 02

Titel: Bradshaw Gillian - Artus 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Koenigreich des Sommers
Vom Netzwerk:
Segeint schickt Nachricht, daß Fremde den Hafen erreicht hätten. Sie kamen in Karacken, und man erlaubte ihnen, die Schiffe hoch auf den Strand zu ziehen. Pferde und Wagen wurden bereitgestellt, um sie nach Degannwy zu bringen. Die Besucher sprachen Irisch.«
Ich stieß den Atem in einem kleinen Zischen aus. »Aengus aus Dalriada? Aber sicher würde doch noch nicht einmal Maelgwyn ein Bündnis mit einem König aus Erin schließen!«
»Warum nicht? Er haßt Artus noch mehr als die irischen Räuber. Aber Aengus könnte es sein. Wir werden es bald genug herausfinden. Mein Herr will Maelgwyn mit der Tatsache beeindrucken, daß er beobachtet wird und daß Artus schnell handeln kann.« Gawain begann wieder, den Schild zu bemalen. Es nützte nie etwas, ihm die Arbeit zu verbieten.
Ich starrte ihn an. Alles in mir spannte sich, und ich versuchte, meine Hand, die den Putzlappen hielt, zu entkrampfen. »Wird Maelgwyn uns nicht… Ist das nicht gefährlich?«
Gawain hielt einen Augenblick inne, dann schüttelte er den Kopf. »Maelgwyn wird uns kaum töten lassen, wenn du das meinst.« Er fuhr fort zu pinseln. »So ein Mord würde mit Sicherheit herauskommen, und Artus würde ihn dafür vernichten. Maelgwyn ist vorsichtig. Er ist ein gerissener Fuchs von einem Mann. Er geht nie unnötige Risiken ein. Er wird versuchen, irgendeine Möglichkeit zu finden, uns zu überlisten.«
Ich wußte, daß Gawain recht haben mußte. Er wußte sehr viel über die Art, wie Könige sind, sehr viel mehr als ich. Aber während meiner ganzen Kindheit hatte ich Geschichten von Grenzkämpfen mit Gwynedd gehört, und der Gedanke gefiel mir nicht, daß ich unter Feinden leben sollte. Nur, so sagte ich mir, warum bist du sonst hergekommen? Du wolltest doch für das Licht kämpfen, und jetzt hast du eine Chance. Die Feinde des Kaisers schmieden Pläne gegen ihn, und du und dein Herr, ihr seid bereit mitten unter sie zu reiten, wie der große Constantin in den Liedern…Trotzdem mochte ich die ganze Sache nicht. Aber ich befahl mir, mich auf diese Chance zu stürzen, und ich fragte: »Um welche Zeit willst du morgen abreisen?«
»So früh wie möglich. Eine Stunde vor Sonnenaufgang wäre richtig. Ich möchte Caer Gwent gerne noch vor der Nacht erreichen.«
»Aber es sind gut fünfzig Meilen, auf der anderen Seite von Mor Hafren!«
»Dann lassen wir die Pferde eben laufen, und die Fähre bringt uns am Abend hinüber. Und wenn dein Pferd zu müde ist, dann kannst du immer noch in Caer Gwent das Pferd wechseln.«
Ja, in solchem Fall konnten wir in einer Festung übernachten. Auf dieser Reise brauchten wir nicht unter freiem Himmel zu schlafen. Und der Schnee war vergangen, obwohl es noch keineswegs warm war. Es würde nicht unerträglich werden.
Gawain bemerkte den sauren Ausdruck auf meinem Gesicht und meinte: »In Caer Gwent werden sie dein Pferd gut behandeln, und auf dem Heimweg kannst du ihn dann wieder mitnehmen.«
Es sah ihm ähnlich, an so etwas zu denken. Ich seufzte. »Ich tu’ es also. Was werden wir brauchen? Wünschst du mit leichtem Gepäck zu reisen?«
»So leicht wir können, aber nimm genug mit, um zu beeindrucken. Ist der Schild mit dem emaillierten Schildbuckel in gutem Zustand?«
»Ich habe ihn erst letzte Woche gesäubert.«
»Dann nehme ich den mit. Und meinen anderen Schild, falls wir kämpfen müssen. Rhuawn kommt auch mit. Auf solch einer Mission braucht man mindestens zwei Krieger. Wir nehmen ein Packpferd für uns drei mit, und in Caer Gwent wechseln wir die Pferde. Du solltest deswegen noch mit Rhuawns Diener Aegmund reden.«
»Kommt Aegmund auch mit?« fragte ich hoffnungsvoll. Ich mochte den Mann.
Aber mein Herr schüttelte den Kopf. »Nein. Ein Diener ist genug. Außerdem ist der Mann ein Sachse und kann nicht gut genug reiten, um sein Leben zu retten.« Gawain malte mit schwungvoller Handbewegung über die letzte freie Stelle des Schildes und lehnte sich zurück, um sein Werk zu betrachten. Dann legte er den Pinsel hin und stand auf.
Ich stand ebenfalls auf und rieb mir die Hände mit dem Putzlappen, als ob ich die Arbeit getan hätte.
»Wenn du mich brauchst, ich gehe hinüber, um mit Bedwyr zu reden und dann mit meinem Bruder. Danach versorge ich mein Pferd«, informierte mich Gawain. Ich nickte, und er schlug mir auf die Schulter und humpelte davon.
Ich stand einen Augenblick still, und der Putzlappen war noch immer in meinen Händen. Im Geiste machte ich eine Liste von all den Dingen, die erledigt werden mußten. Als

Weitere Kostenlose Bücher