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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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sie sich umdrehte, um die offene Tür zuzusperren. Er drückte sie gegen die Wand. »Du denkst daran.«
    Als sie Jakes Hand spürte, seinen warmen Körper an ihrem, stockte Callie der Atem. »Woran?«
    »Mit mir zu schlafen.«
    Plötzlich verspürte sie ein brennendes Verlangen. »Ich arbeite hier noch.«
    »Ja, das weiß ich. Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich dabei empfinde, wenn ich dir zuschaue, wie du das alles hier kommandierst?«
    Ja. Sie spürte, dass er erregt war. »Du bist ja krank.«
    »Zweifellos.« Er hatte den Mund an ihr Ohr gelegt, sein weicher Atem jagte ihr köstliche Schauer über den Rücken. »Welche Farbe hat deine Unterwäsche heute, Callie?«
    »Jake...«
    »Seide? Oder Spitze?«
    Keine Frage, nur einer von ihnen war noch eines vernünftigen Gedankens fähig. Sie entzog sich Jake und schaltete das Licht an.
    In der jähen Helligkeit blinzelte er einmal, langsam; er sah ganz zerzaust und anbetungswürdig aus. Sie musste sich in Erinnerung rufen, dass das nur sein Äußeres war,
dass er auf keinen Fall so anbetungswürdig wäre, wenn er einen Fuß aus der Tür hatte und mit dem anderen ihre Zukunft zertrat.
    »Du machst es schon wieder.« Er tippte ihr leicht an die Schläfe. »Du denkst zuviel.«
    »Jemand hier muss es ja tun.«
    Seufzend schob er die Hände in die Hosentaschen. »Ich strenge mich wahnsinnig an, Callie, überhaupt nicht zu denken. Wenn du mir ein wenig freundlich gesinnt wärst, dann würdest du mir helfen, dass ich mich ablenken kann.«
    Sie schloss die Augen. »Ich werde keinen Sex mit dir in diesem Schuppen haben.«
    »Ich meinte, mit mir reden.« Er grinste. »Aber wenn du an Sex denkst...«
    »Worüber willst du mit mir sprechen?«
    »Ich weiß es nicht. Erzähl mir von deinen Eltern.«
    »Da gibt’s nichts zu berichten.« Sie zuckte mit den Schultern und suchte nach dem Dünger. »Meine Mutter ist nicht besonders mütterlich.«
    »Und dein Vater?«
    »Konnte mit Kindern nicht viel anfangen. Ich bin, so wie Amy, hier auf der Ranch gelandet. Ich war achtzehn und ziemlich auf mich allein gestellt.«
    »Richard hat dich unter seine Fittiche genommen.« Jake blickte sie forschend an. »Aber du hast gesagt, dass er eigentlich kein warmherziger, liebevoller, väterlicher Typ gewesen war.«
    »Er hat sich genug gekümmert.«
    »Dann ist dein Ex-Mann in dein Leben getreten, stimmt’s? Noch einer aus einer Reihe von Leuten, die in der Nähe, aber dir nicht wirklich nah waren. Nicht wirklich mit dir verbunden.«

    Callie wirkte unsicher. »Man muss mich nicht bemitleiden.«
    »Das wollte ich auch nicht. Erzähl mir mehr über Matt.«
    Sie blickte finster drein. »Ich war jung und dumm. Neunzehn«, gab sie zu, als er sie einfach mit seinen warmherzigen, geduldigen Augen anschaute. »Ich habe ihm immer wieder verziehen, weil ich geglaubt habe, er könnte sich ändern.«
    »Du hast ihm verziehen?«
    »Alles Mögliche.« Sie wandte sich zur Tür.
    Verblüffend sanft hielt er sie zurück. Dann strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und mit dem Finger ihr Kinn entlang. »Andere Frauen?«
    »Na, ich habe doch gesagt, dass wir töricht und dumm waren.«
    »Hört sich an, als wäre nur er töricht gewesen.«
    »Komisch, dass das ein Mann sagt, der in den zwei Jahren, seitdem ich ihn kenne, nie eine feste Beziehung hatte.«
    »Und du?«
    Sie schloss den Mund.
    »Weißt du, du behauptest, du würdest deinem Herzen folgen, Callie, aber mir kommt es vor, als hättest du es ausgebrannt.« Er lächelte. »Ich habe einen Vorschlag.«
    »Ich habe Angst, ihn mir anzuhören.«
    »Ein schönes, langes Bad im heißen Whirlpool. Ohne Badezeug.«
    »Meine Güte, wo soll ich denn einen Mann finden, der dem gewachsen wäre?«
    Er lächelte über ihren ironischen Ton und hob eine Hand. »Ich melde mich sofort als Freiwilliger.«
    »Wie edel von dir.« Trotz allem hatte sie größere Lust
dazu, als er sich vorstellen konnte. Weil sie sich unbedingt ablenken musste, suchte sie weiter im Schuppen und fand schließlich die beiden Beutel mit Dünger. Den einen warf sie Jake zu, dann beugte sie sich vor, um den zweiten aufzuheben, als sie ihn vor Schmerz aufstöhnen hörte. Sie wirbelte herum.
    Die Augen geschlossen, mit verkniffenem Gesicht, ließ er den Beutel fallen, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und hielt sich die Schulter.
    »Herrje, Jake, es tut mir leid. Ich hatte ganz vergessen …«
    »Ist nicht deine Schuld«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Schweißperlen

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