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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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»Schsch«, beruhigte Callie sie und sah Jake an. »Willst du wieder versuchen, mich zu retten?«
    »Nein.«
    »Hat die Massage geholfen?«
    »Ja.«
    Wieder schnaubte Sierra, dann stupste sie Jakes Brust mit ihrer Schnauze an.
    »Sierra, hör auf.« Callie schwang sich aus dem Sattel. Ihre Haare waren zerzaust, der Hut hing ihr auf dem Rücken, so streichelte sie den langen Hals des Pferdes. »Sie glaubt, dass alle Männer hier Leckerbissen dabeihaben.«
    »Ihr ist vermutlich nicht klar, dass ich nicht wirklich dazugehöre.«
    Einen verräterisch langen Augenblick hörte Callie auf, das Pferd zu tätscheln. »Vielleicht denkt ja nicht sie das. Sondern du.«
    Er sah sie an, worauf sie sofort den Blick erwiderte und Jake stumm aufforderte, ihr bloß nicht zu widersprechen, aber verdammt, sie hatte Recht – nicht, dass er das zugeben würde.
    Eddie steckte den Kopf aus dem Stall. »Ich könnte heute Morgen ein bisschen Hilfe gebrauchen. Sheps Freundin lässt mich wieder nicht in die Geschirrkammer rein.«
    »Tiger?«
    »Sag bloß nicht, der alte Junge hat mehr als eine Freundin.«
    Callie wirkte erleichtert, dass es um nichts Ernsteres ging, und packte Sierras Zügel.
    »Was hast du vor – willst du dich beißen lassen?«, fragte Jake.
    »Ich hoffe, das passiert nicht.«

    Jake atmete aus. »Ich gehe.«
    »Also willst du mich doch wieder mal retten.«
    »Sieht ganz danach aus.«

15
    Callie beschloss, es Eddie und Stone zu überlassen, mit Tiger fertig zu werden, denn so konnte sie auf die Koppel gehen und einige Minuten mit den Pferden verbringen. Patches, eine ihrer älteren Stuten, lahmte; Callie kontrollierte die Hufe. »Ruhig«, beruhigte sie das Pferd und entfernte ihm einen kleinen Stein aus dem Huf. »Na, jetzt geht’s bestimmt besser.«
    Und ihr ging’s ebenfalls besser, denn sie war nicht mit Jake zusammen. Dem Jake mit den intensiven Augen und dem sexy Körper, von dem sie immer wieder träumte. Patches wandte den Kopf und betrachtete die junge Frau, die auf sie zukam. Amy blieb vor dem Zaun stehen, sie trug schwarze Jeans, schwarze Stiefel, die kurzen, schwarzen Haare hatte sie stachelig nach oben gekämmt; ihre Miene war unergründlich.
    Amys Gesichtsausdruck erinnerte Callie an Tucker und daran, wie er in den ersten Monaten auf der Ranch dreingeblickt hatte; er wollte so unbedingt cool sein, und doch hatte er sich ebenso verzweifelt nach Anerkennung gesehnt. »Hi.« Sie ließ ein Lächeln folgen, um festzustellen, ob Amy ihr Lächeln erwidern würde. Sie erwiderte es nicht. »Alles in Ordnung in der Küche?«
    »Ja.« Amy druckste ein wenig herum. »Ich habe Sie durchs Fenster gesehen. Ich, äh, habe das Frühstück in aller Frühe zubereitet, damit ich mit Ihnen sprechen kann.«

    »Nur zu.« Callie sah, dass Tucker sie beide vom anderen Ende des Hofs her beobachtete, und dann kam er zu ihnen herüber. Als Amy ihn erblickte, wirkte sie auf einmal ganz angespannt. »Stimmt irgendwas nicht?«, fragte Callie sie.
    Amy wischte sich die Hände an der Schürze ab und schob die Hände in die Gesäßtaschen. »Ich habe Ihr Geld nicht genommen. Aber ich gehe weg von der Ranch, wenn Sie das möchten.«
    »Nein.« Tucker war nahe an sie herangetreten. »Du gehst nirgends hin, nicht einfach so.«
    »Natürlich bleibt sie bei uns.« Callie steckte den Hufschaber in die Gesäßtasche und trat an den Zaun. Legte die Hände darauf und kletterte darüber. »Amy, hat sich irgendjemand hier so verhalten, als würde er glauben, dass Sie Geld gestohlen haben?«
    Tucker schnaubte verächtlich. »Das würde keiner wagen.«
    »Nein«, gab Amy zu. »Keiner hat sich so verhalten.«
    »Hat dich jemand aufgefordert zu gehen?«
    »Nein.«
    Callie sah Tucker an, dann wieder Amy. Sie hatte es mit Sanftheit probiert, mit Mitgefühl und Verständnis. Womit sollte sie es sonst noch versuchen?
    Tucker stand noch immer da, die Fäuste geballt, bereit, es mit der Welt aufzunehmen, um Amy beizustehen; das war alles so romantisch, dass Callie seufzen musste. Sie glaubte nicht, dass Amy hinter den Problemen auf der Ranch steckte; sie hatte das nie geglaubt. Sie hatte gehofft, die ganze Angelegenheit auf merkwürdige Zufälle oder einfach Pech zurückführen zu können, aber so naiv war sie nicht. Jemand war verantwortlich, und nach den Regeln amtlicher Ermittlungen war Amy stark verdächtig. »Wenn
niemand Sie beschuldigt oder aufgefordert hat zu gehen, warum sind Sie dann zu mir gekommen und vergeuden unser beider Zeit?«
    Amy hörte auf,

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