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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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ihre Stiefelspitzen zu betrachten, und erwiderte Callies Blick. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich’s nicht getan habe.«
    »Das weiß ich schon.«
    Amy wirkte so durcheinander, dass es Callie fast das Herz brach. »Wieso?«
    »Weil du jetzt zu uns gehörst«, antwortete Tucker schlicht.
    »Und weil eine Diebin wohl kaum auf der Ranch bleiben und sich Gedanken darüber machen würde, was die Leute von ihr denken«, sagte Callie. »Eine Diebin würde mich sicherlich nicht fragen, ob ich glaubte, dass sie’s getan hätte, und eine Diebin würde auch jetzt nicht hier herumstehen und mich quasi auffordern, sie hinauszuwerfen.«
    »Ich möchte nicht entlassen werden.«
    »Gut. Denn Sie werden es auch nicht.«
    Amy schaute sie lange an, dann hoben sich ihre Lippen. Aber ehe sich das Lächeln ganz geformt hatte, legte sie die Hand vor den Mund. »Ich... muss zurück in die Küche.«
    »Gewiss, aber – Amy? Dieses Lächeln: Behalten Sie es bei. Es steht Ihnen gut.«
    »Ja«, pflichtete Tucker ihr albernerweise bei und nickte, wobei er ein wenig wie von Amor getroffen dreinschaute.
    Amys Lächeln wurde breiter, dann wandte sie sich um und rannte die ganze Strecke bis zum Haupthaus zurück.
    Callie betrachtete Tucker, der Amy hinterherschaute. »Läuft da etwas zwischen euch beiden?«
    »Machst du Witze? Die lässt mich keine zwei Meter an sich ran.«

    Sie erkannte die Sehnsucht in Tuckers Miene. »Aber dir würde es gefallen, wenn etwas zwischen euch wäre?«
    Er hob die Schulter, obwohl die Reaktion den sehnsuchtsvollen Ausdruck in seinem Gesicht Lügen strafte.
     
    In den folgenden Tagen stellte Jake fest, dass er sehr viel aktiver auf der Ranch mitarbeitete, als er geplant hatte – was daran lag, dass Stone sich unerwartet frei genommen hatte.
    Jake kam auch mit den Schweinen, Hennen, Kühen und Pferden besser zurecht, als er je beabsichtigt hatte. Allabendlich war er erschöpft und schmutzig. Eigentlich war das nicht so viel anders als die Arbeit als Firefighter, allerdings roch er hinterher nicht wie ein Misthaufen.
    Das war wohl auch so ein kleiner Bonus …
    Callie schwieg dazu, dass Stone verschwunden war. Bei den anderen schien das nicht gut anzukommen. Eines Tages, nach dem Mittagessen, hörte Jake im Stall ärgerliche Stimmen.
    »Er ist mein Bruder, verdammt noch mal.« Das kam von Eddie.
    »Glaubst du, ich hätte das vergessen?«, fragte Callie, eine Oktave höher als höflich.
    Jake ging zum Stalltor, um nachzusehen, was da los war. Eddies Kinn war straff, sein Blick verzweifelt. »Du kannst mir ruhig sagen, was nicht stimmt«, sagte er zu Callie. »Bitte verrat mir, was los ist.«
    Callies Bedauern und ihr Kummer waren unübersehbar; sie schüttelte den Kopf. »Ich hab’s versprochen. Eddie, ich habe versprochen, dass ich niemandem davon erzähle, auch dir nicht.«
    »Callie …«
    »Bitte, ich möchte mich nicht wiederholen. Es tut mir
leid, das sagen zu müssen, aber er ist mein letztes Wort. Und jetzt hör bitte auf.«
    Jake trat näher, um Callie zu unterstützen, doch Eddie ließ das Thema tatsächlich fallen.
    Die Spannungen blieben jedoch bestehen, zwischen ihnen allen. Schlimmer noch, das Team war noch immer unterbesetzt, weil Jake keine Expeditionen führen oder irgendetwas tun konnte, was echte Fertigkeiten erforderlich machte.
    Ihre Wochenendgäste – neun Schwestern, die ohne ihre Familien ein wenig Spaß haben wollten – hatten einen zweitägigen Ausflug gebucht, komplett mit Camping, ohne Strom und ohne Betten.
    Jakes Albtraum. »Du bist dabei«, sagte Tucker. »Jetzt musst du bei unserer Außenseitertruppe mitmachen.«
    »Ausgeschlossen«, sagte Jake.
    »Keineswegs. Wir brauchen dich.«
    »Callie darf nicht zwei Tage hintereinander allein auf der Ranch bleiben«, antwortete Jake, hochzufrieden mit sich, dass ihm diese seiner Meinung nach brillante Ausrede eingefallen war.
    Leider hatte Callie ihn gehört und stellte sich neben ihn. »Was hast du eben gesagt?«
    »Dass man dich nicht allein auf der Ranch lassen sollte.«
    Tucker zuckte innerlich zusammen. »Kumpel, das war keine gute Idee...«
    »Ich passe selbst auf mich auf«, sagte Callie in eisigem Tonfall.
    Tucker warf ihm einen »Ich hab’s dir ja gesagt«-Blick zu.
    »Ich stelle ja nicht in Frage, dass du auf dich selbst aufpassen kannst«, sagte Jake verärgert. »Ich sage nur, dass
hier eine Menge passiert ist, und ich möchte nicht, dass du allein damit fertig werden musst.«
    »Ich habe Amy.«
    »Großartig. Zwei

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