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Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Titel: Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Besitzerin, war allein mit zwei Männern, die am hufeisenförmigen Mahagonitresen in ihr Bier schauten. Sie nickte mir majestätisch zu, als ich Robin zu einem runden Tischchen in der Ecke führte. Sie wartete, bis wir uns gesetzt hatten und Robin in Jubel über die echten Tiffanylampen ausgebrochen war, ehe sie unsere Bestellungen entgegennahm.
    »Das Übliche, Vic?« fragte Sal, als Robin ein Bier bestellt hatte.
    Das Übliche ist für mich ein Black Label. Ich stellte mir Elenas rot angelaufenes, geädertes Gesicht und meine verschwundenen Kreditkarten vor. Ich dachte an Zerlinas Mahnung, dreitausend Flaschen hinter Elena zurückzubleiben. Dann dachte ich, zum Teufel, ich bin siebenunddreißig. Falls ich dazu geneigt hätte, mich jedesmal, wenn das Leben bedrohlich für mich wurde, zu besaufen, hätte ich schon vor Jahren damit angefangen. Wenn mir nach einem Whisky ist, dann trinke ich auch einen Whisky.
    »Ja«, sagte ich heftiger, als ich es beabsichtigt hatte.
    »Bist du dir da auch sicher, Mädchen?« Sal verspottete mich freundlich, dann ging sie an die Bar zurück, um unsere Getränke zu holen. Sal ist eine gute Geschäftsfrau. Das Glow ist nur eine ihrer Investitionen, und sie könnte es sich lässig leisten, es einem Geschäftsführer zu übergeben. Aber es war außerdem ihr erstes Geschäftsprojekt gewesen, und sie präsidiert liebend gern persönlich dort.
    Robin trank einen Schluck vom frisch gezapften Bier und riß anerkennend die Augen auf. »Ich bin auf dem Weg zur Versicherungsbörse vermutlich hundertmal hier vorbeigekommen. Wie hat mir der Laden nur entgehen können?«
    Sals Faßbier wird eigens für sie von einer kleinen Brauerei in Steven’s Point hergestellt. Ich mache mir nichts aus Bier, aber wer von meinen Freunden Bier mag, der lobt es immer wieder.
    Ich erzählte Robin ein wenig über Sal und ihre Geschäfte, dann brachte ich das Gespräch wieder auf das Indiana Arms. »Haben Sie irgendeinen Beweis dafür gefunden, daß der Besitzer die Pension verkaufen wollte?«
    Robin schüttelte den Kopf. »Dazu ist es noch zu früh. Seine Mittel sind nicht üppig, aber darauf kommt es nicht an. Es geht eigentlich mehr darum, was aus dem Gebäude wird und aus ihm und seinen Finanzen. So weit sind wir noch nicht.«
    »Was sagt Montgomery?«
    Robin runzelte die Stirn und trank sein Bier aus, ehe er antwortete. »Nichts. Er hat nicht vor, noch mehr Arbeitszeit in die Ermittlung der Brandstiftung zu stecken.«
    »Und Sie sind nicht seiner Meinung?« Ich trank ein Glas Wasser und schluckte dann den restlichen Scotch. Die Wärme zog langsam vom Magen in die Arme, und die Spannung, die der Tag in meinen Schultern hinterlassen hatte, löste sich etwas.
    »Wir zahlen nie, wenn Brandstiftung im Spiel ist. Ich meine, wenn wir nicht hundertprozentig sicher sind, daß der Versicherte nicht selbst das Ding gedreht hat.«
    Er hob das leere Glas in Sals Richtung, und sie zapfte ihm ein frisches Bier. Mit dem Glas brachte sie die Black-Label-Flasche, aber beim Gedanken an einen zweiten schüttelte es mich. Das mit Elena mußte mich doch getroffen haben.
    »Trotzdem, ich kann Montgomery einfach nicht verstehen. Ich habe schon früher mit ihm zusammengearbeitet. Er ist nicht einfach – ein verkniffener Typ –, aber ich habe ihn nie so bösartig erlebt, wie er heute nachmittag Ihnen gegenüber war.«
    »Muß an meinem Charme liegen«, sagte ich leichthin. »Auf manche Männer wirkt er so.« Ich hielt es nicht für der Mühe wert, einem Fremden meine Theorie über Montgomery und Bobby Mallory zu erklären.
    Robin konnte darüber nicht lachen. »Es muß mit diesem Brand zusammenhängen. Warum sonst hätte er mir gesagt, der Fall sei abgeschlossen? Sie hätten ihn nur deshalb noch einmal aufgerollt, weil Sie glaubten, es habe eine Leiche gegeben. Jetzt wollen sie ihre Leute dort einsetzen, wo sie dringender gebraucht werden.«
    »Ich habe noch nie mit dem Dezernat für Sprengstoffanschläge und Brandstiftung zusammengearbeitet, aber ich nehme an, es gibt keinen großen Unterschied zur übrigen Polizei – zu wenig Leute, zu viele Verbrechen. Mir kommt es nicht ganz und gar unglaublich vor, daß Montgomery die Ermittlung im Fall eines unterversicherten Mausoleums in einem heruntergekommenen Stadtteil einstellt. Feuerwehr und Polizei sollten allen dienen und alle beschützen, aber da arbeiten auch nur Menschen. Gegenden, in denen der politische Einfluß größer ist, interessieren sie eben mehr.«
    Robin machte eine

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