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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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lassen.«
    »Nein!«
    »Ja.«
    »Mein Gott. Ich glaub' es nicht. Das heißt, ich glaube es aber ich kann's nicht glauben. Und was heißt > extreme Nahaufnahme    »Das heißt, daß die Mädchen dicht an den Tischen der Gäste tanzen. Das Gesetz erlaubt keine Berührung, aber die Mädchen tanzen sehr nahe und schwingen den Gästen den Busen ins Gesicht. Man könnte vielleicht ein oder zwei, ganz bestimmt aber nicht drei Blatt Papier zwischen ihre Brustwarzen und die Lippen der Männer schieben.« Einstein schnaubte auf dem Rücksitz, als empfände er Ekel.
    »Ganz deiner Meinung«, sagte Travis. Sie kamen an einem krebsig aussehenden Lokal mit abwechselnd aufblitzenden roten und gelben Glühbirnen und blauen und purpurfarbenen Neonröhren vorbei, dessen Aufschrift LIVE SEX SHOW versprach. Angewidert sagte Nora:
    »Mein Gott, >live sex    »Nein, nein nein. Selbst der Tenderloin hat seine Grenzen. >Live< meint nur das Gegenteil von >auf Film<. Man kann hier eine Menge Sex auf Film sehen, Kinos, die nur Pornografie zeigen. Aber die Kneipe hier verspricht live Sex auf der Bühne. Ich weiß nicht ob sie ihr Versprechen auch halten.«
    »Und ich bin nicht daran interessiert, es genauer zu wissen!« sagte Nora, und das klang, als wäre sie Dorothy aus Kansas und gerade ins unbeschreibbare, neuartige Nachbarland von Oz eingewandert.
    »Was machen wir hier?«
    »Das hier ist das Viertel, in das man geht, wenn man Dinge finden möchte, die auf dem Nob Hill nicht verkauft werden wie zum Beispiel ganz junge Knaben oder wirklich große Mengen Dope. Oder falsche Führerscheine und andere gefälschte Papiere.«
    »Oh«, sagte sie.
    »O ja, jetzt verstehe ich. Dieses Viertel wird von der Unterwelt kontrolliert, von Leuten wie den Corleones im >Paten<.«

    »Ich bin sicher, daß die Mehrzahl dieser Kneipen der Mafia gehört«, sagte er, während er den Mercedes in eine Parklücke manövrierte.
    »Aber mach bloß nie den Fehler, die echte Mafia für nette, ehrenwerte Typen wie die Corleones zu halten.«
    Einstein war damit einverstanden, im Mercedes zu bleiben.
    »Ich will dir was sagen, Pelzgesicht. Wenn wir wirklich Glück haben«, scherzte Travis,  »dann beschaffen wir auch dir eine neue Identität. Und machen einen Pudel aus dir.«
    Als sich das Zwielicht über die Stadt legte, stellte Nora zu ihrer Überraschung fest, daß die Brise von der Bucht herein so kühl war, daß sie die Nylonsteppjacken brauchten, die sie am Tage gekauft hatten.
    »Die Nächte können hier selbst im Sommer kühl werden«, sagte er.
    »Bald kommt der Nebel. Die tagsüber in der Stadt aufgestaute Hitze zieht ihn vom Wasser herein.« Selbst wenn die Abendluft mild gewesen wäre, hätte er sein ackert getragen, denn er hatte sich den geladenen Revolver in den Gürtel gesteckt und brauchte das Jackett, um ihn zu verbergen.
    »Meinst du, daß du die Waffe wirklich brauchen kannst?« fragte sie, als sie den Wagen stehenließen und zu Fuß weitergingen.
    »Höchstwahrscheinlich nicht. Ich trage den Revolver hauptsächlich als eine Art Ausweis.«
    »Was?«

    »Wirst schon sehen.«
    Sie schaute zum Wagen zurück, wo Einstein ihnen durch das Heckfenster nachstarrte und dabei wie im Stich gelassen dreinsah.
    Travis schien sich nur für jene Bars zu interessieren, deren Schilder entweder sowohl englische als auch spanische oder nur spanische Aufschriften hatten. Einige Lokale waren ausgesprochen schäbig, gaben sich gar nicht die Mühe, die abblätternde Farbe und den verschimmelten Teppichboden zu verbergen, während andere Spiegel und raffinierte Beleuchtung benutzten, um zu überdecken, daß sie in Wahrheit nur Ungezieferhöhlen waren. Ein paar waren sogar sauber und hatten aufwendiges Dekor. In jedem der Lokale sprach Travis in spanischer Sprache mit dem Barkeeper, manchmal auch mit Musikern, wenn welche da waren und gerade Pause machten, und ein paarmal verteilte er zusammengefaltete Zwanzigdollar-scheine. Da Nora kein Spanisch sprach, wußte sie nicht, wonach er sich erkundigte oder weshalb er diese Leute bezahlte. Als sie dann auf der Straße waren und eine weitere dieser miesen Kneipen suchten, erklärte er ihr, daß die illegalen Einwanderer großteils aus Mexiko, San Salvador und Nicaragua kämen - verzweifelte Menschen, die vor wirtschaftlichen-. Chaos und politischer

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