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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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unidentifizierte Frau - bezüglich des Panthers und dessen augenblicklichen Aufenthaltsortes verhören wollen. Lem war zuversichtlich, daß es gelingen würde, die Presse auf diese Weise herrlich von allen Nachforschungen abzulenken, die sie näher an die Wahrheit heranführen könnten. Natürlich würde Walt Gaines unten in Orange County von diesem Mord hören, an die hiesigen Behörden freundliche Anfragen richten und schnell den Schluß ziehen, daß der Outsider den Hund so weit nach Norden verfolgt hatte. Lem war wohl beim Gedanken, daß Walt sich verpachtet hatte, ihn zu unterstützen. Als Lem das Wohnzimmer betrat, in dem Cliff Soames tätig war, fragte er:
    »Was gefunden?« Der junge NSA-Agcnt richtete sich auf, klopfte sich die Hände ab und sagte:
    »Ja. Ich hab' es auf den Eßzimmertisch gelegt.« Lem folgte ihm ins Eßzimmer, wo als einziger Gegenstand ein dickes Ringbuch auf dem Tisch lag. Als er es aufschlug und darin blätterte, sah er aus Zeitschriften ausgeschnittene Fotos die jeweils auf die linken Seiten geklebt waren. Rechts neben jedem Foto war der Name des abgebildeten Gegens tandes in großen Blockbuchstaben zu lesen: BAUM, HAUS, WAGEN ...
    »Was halten Sie davon?« Mit gerunzelter Stirn und ohne ein Wort zu sagen, fuhr Lem fort, in dem Buch zu blättern. Er wußte, das Buch war wichtig erriet aber nicht gleich, weshalb. Und dann kam ihm die Idee.
    »Das ist eine Fibel. Um das Lesen zu lehren.«
    »Ja«, sagte Cliff. Lem sah, daß sein Assistent lächelte.
    »Sie meinen, die müssen wissen, daß der Hund intelligent ist und daß er ihnen seine Fähigkeiten offenbart hat? Und dann... dann haben die beschlossen, ihm das Lesen beizubringen?«
    »Sieht so aus«, sagte Cliff und lächelte immer noch.
    »Du lieber Gott, halten Sie das für möglich? Könnte man ihm das Lesen beibringen?«
    »Ohne Zweifel«, sagte Lem.
    »Tatsächlich stand Leseunterricht auf Dr. Weatherbys Zeitplan für diesen Herbst.«
    »Da soll mich doch der Teufel holen!« sagte Cliff und schüttelte den Kopf.
    »Ehe Sie sich daran zu sehr begeistern«, meinte Lem,  »sollten Sie besser die Situation bedenken. Dieser Bursche weiß daß der Hund erstaunlich klug ist. Vielleicht ist es ihm gelungen, ihm das Lesen beizubringen. Also müssen wir auch damit rechnen, daß er eine Methode entwickelt hat, sich mit ihm zu verständigen. Er weiß, daß er ein Versuchstier ist. Er muß wissen, daß eine Menge Leute nach ihm suchen.« Cliff unterbrach ihn:
    »Dann muß er auch über den Outsider Bescheid wissen, weil der Hund eine Möglichkeit gefunden haben wird, es ihm mitzuteilen.«

    »Ja. Und trotzdem, obwohl er das alles weiß, hat er es vorgezogen, nicht an die Öffentlichkeit zu treten. Er hätte die Geschichte dem Meistbietenden verkaufen können. Aber das hat er nicht. Oder er hätte die Presse herbeirufen und das Pentagon hochgehen lassen können, weil es diese Art Forschungen unterstützt.«

    »Aber er hat es nicht getan«, sagte Cliff und runzelte die Stirn.

    »Was bedeutet, vor allem anderen bedeutet, daß er eine Bindung zu dem Hund hat und ihn behalten und verhindern möchte, daß er wieder eingefangen wird.«
    Cliff nickte.
    »Das ergibt durchaus einen Sinn, wenn stimmt, was wir über ihn gehört haben. Ich meine, dieser Typ hat als junger Mensch seine ganze Familie verloren. Und seine Frau nach weniger als einem Jahr. Und alle seine Kumpel bei der Delta Force. Also ist er zum Einsiedler geworden, hat sich von allen seinen Freunden abgekapselt. Verdammt einsam muß er gewesen sein. Und dann taucht der Hund auf...«

    »Genau«, sagte Lem.
    »Und für einen Mann mit der Ausbildung der Delta Force dürfte es nicht zu schwierig sein, in Dekkung zu bleiben. Und wenn wir ihn finden, dann wird er auch wissen, wie er für den Hund kämpfen muß. Herrgott, und wie er das wissen wird!«
    »Das Gerücht von wegen Delta Force ist noch nicht bestätigt«, sagte Cliff hoffnungsvoll.
    »Doch, ich hab's gerade bestätigt bekommen«, sagte Lem und beschrieb das Foto, das er in dem zerwühlten Schlafzimmer gesehen hatte. Cliff seufzte.
    »Dann sitzen wir ganz schön in der Scheiße.«
    »Bis zum Hals«, pflichtete Lem ihm bei.
    Sie hatten San Francisco um sechs Uhr früh am Donnerstagmorgen erreicht und um halb sieben ein geeignetes Motel gerunden -eine weitläufige Anlage, die einen modernen und sauberen Eindruck machte. Tiere waren dort nicht erwünscht, aber es war nicht schwierig gewesen, Einstein ins Zimmer zu schmuggeln. Obwohl eine

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