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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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einen Vampir verwandelt wurde und die Magie besitzt, die gestohlene Haut eines Skinwalkers zu benutzen?
    »Ich bin der rechtmäßige Herr von New Brennan. Die Sammlerin und ihre jämmerlichen Freaks haben meine Stadt gestohlen«, zischte er zwischen seinen Fangzähnen hervor. »Und du, Freak, versaust mir meine Rache.« Er sprang.
    Ich drehte mich zur Seite, aber nicht schnell genug. Mit jäh aufflammendem, weißglühendem Schmerz gruben sich seine Fangzähne in meine Schulter. Keine Lust überschattete den Schmerz. Nicht ein einziges Pulsieren von irgendetwas, das über den gewöhnlichen, grausamen Biss eines Tieres hinausging.
    Er ist ein Kriegervampir – keine mentalen Fähigkeiten.
    »Lass mich los!« Ich wehrte mich in seinem Griff, aber er war stärker.
    Er umklammerte meine Arme härter und hielt sie mir an die Seiten gepresst fest, sodass ich meine Krallen nicht mehr einsetzen konnte. Ich zappelte und trat mit den Füßen, aber meine Anstrengungen nützten nichts. Seine Fangzähne drangen tiefer und kratzten an meinem Schultergelenk. Irgendwo, nicht weit weg, knirschten Reifen auf Asphalt.
    Der Magier versteifte sich. Er schrie auf, riss die Zähne aus meinem Fleisch und warf den Kopf vor Qual in den Nacken. Dann schleuderte er mich von sich. Was? Ich hatte eine Menge Blut verloren und vermutlich von vornherein nicht genug von Nathanial bekommen, deshalb fehlte meiner Landung jegliche katzenhafte Anmut. Meine Füße schlitterten mir davon, als sie den Asphalt berührten, und ich ruderte wild mit den Armen, blieb aber auf den Beinen.
    Bobby stand hinter dem Magier. Blut tropfte von seinen Fingerknöcheln. Als der Magier sich umdrehte, sah ich, warum. Das Loch, das ich der Schlange zuvor in den Rücken gerissen hatte, war nicht verheilt– es hatte ihn zwar nicht behindert, aber es war eine große, triefende Wunde, die nun dank Bobby gebrochene Rippen erkennen ließ. Mein Hunger keimte auf. Das Blut des Magiers roch sauer, aber ich war ausgehungert.
    Der Magier zauberte eine lange Hülle aus schwarzen Schuppen aus dem Nichts. Eine Schlangenhaut genau wie die von Akane– oder wahrscheinlich die tatsächliche Haut ihrer Zwillingsschwester. Er hüllte sich darin ein und wurde zu einer riesigen Schlange.
    »Zurück!«, schrie ich Bobby an. Wenn der Magier Bobby auch nur einen einzigen Tropfen Gift in den Körper injizierte …
    Ein Fahrzeug bog um die Ecke. So ein mondverfluchtes Pech! Menschen durften nicht Zeuge dieses Kampfes werden. Man stelle sich nur ihren Schock vor: ich in blutigem Tüll, mit Krallen anstelle von Fingern, eine riesige Schlange auf dem Asphalt, Blut, das von Bobbys Faust tropfte, und Steven– ich wusste nicht, wo Steven war. Hektisch sah ich mich um und entdeckte ihn, wie er auf den Magier zuschlich. Yep, definitiv keine Szene für menschliche Beobachter.
    Aber darüber hätte ich mir keine Sorgen zu machen brauchen.
    Der dunkle Geländewagen kam quietschend in der Mitte der Straße zum Stehen, und die Türen flogen auf. Ronco sprang vom Fahrersitz, während Elizabeth auf der Beifahrerseite ausstieg.
    Warum habe ich das Gefühl, das ist nicht die Kavallerie, die zu unserer Rettung kommt?
    »Trevin, von hier an übernehmen wir«, sagte Elizabeth, während sie sich die Falten aus dem Kleid schüttelte.
    Die Schlange nickte, aber sie zog sich nicht zurück. Ronco stürmte vorwärts, doch nicht auf die Schlange zu, sondern auf mich. Das überraschte mich nicht. Ich hob die Krallen und behielt mit einem Auge die Schlange im Visier und mit dem anderen den angreifenden Vampir.
    Die Schlange hob den Kopf, öffnete den Mund, und eine menschliche Stimme ertönte: »Das Silber, du Narr!«
    Silber? Oh, Scheiße.
    »Lauft!« Ich warf mich herum und befolgte meinen eigenen Rat. Bobby und Steven taten es mir nach.
    Nicht dass irgendeiner von uns eine Chance hatte.
    Ronco warf etwas Dünnes und Leichtes, und eine Kordel wickelte sich um meinen nackten Hals. Sofort wurde meine Haut taub, die Kehle schnürte sich mir zu, und ich fiel stolpernd auf die Knie. Bobby blickte zurück, als ich stürzte. Er blieb stehen und kehrte um.
    Nein!
    Ich konnte nicht sprechen. Nicht atmen. Fieberhaft griff ich nach der Silberkette, aber bei der ersten Berührung wurden meine Finger taub, und meine Krallen troffen vor Blut, als ich mir die Haut zerkratzte, die ich nicht spüren konnte.
    Ronco warf sich auf Bobby. Eine weitere Silberkette glitzerte in seinen Händen. Ich musste ihn aufhalten. Ich musste einfach…
    Die

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