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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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können, dann hätte ich beide Vampire getötet oder wäre bei dem Versuch umgekommen.
    Ein zweiter Geländewagen hielt hinter dem Wagen von Elizabeth, und zwei Vampire sprangen heraus. Sie hievten einen großen Metallsarg aus dem Heck und hoben den schweren Deckel ab. Dann richteten sich alle Blicke auf mich.
    Nein! O nein, auf gar keinen Fall! Die würden mich nicht in einen Sarg stecken!
    Sie taten es doch.
    Und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.
    Bevor die Vampire den Deckel über mir absenkten, griff Elizabeth noch einmal herein und wickelte die Silberkette von meinem Hals. Langsam kehrte das Gefühl in meinen Körper zurück, deshalb spürte ich, wie die Reifen über den Asphalt rollten, während wir fuhren, ich spürte, wie der Sarg hin und her rutschte, wenn der Geländewagen zu schnell in eine Kurve fuhr. Stimmen drangen durch die Metallwände, die mich umgaben.
    »…ist schon in Ordnung. Wir haben improvisiert«, sagte Elizabeth, und ich lauschte angestrengt.
    »Wenn du nicht auf dem Theater mit all diesen Leichen bestanden hättest, dann hätte sie nie ihre überempfindliche Nase hier reingesteckt«, vernahm ich eine raue Stimme. Trevin, der Schlangenmagier? Er war mit im Auto?
    »Das Mädchen war ein unvorhergesehenes Element. Aber das ist in Ordnung. Ich habe Pläne für sie.« Wieder Elizabeth. War ich »das Mädchen«? »Außerdem läuft alles wie gewünscht. Marina ist aus dem Gleichgewicht, unsicher, und ihre Verbündeten ziehen sich von ihr zurück. Es kann jetzt nicht mehr lange dauern.«
    Die Antwort des Magiers war in einer Sprache, die ich nicht kannte. Wer ist Marina?
    »Geh jetzt. Wir sind fast da«, sagte Elizabeth, und der Geländewagen wurde langsamer. Als das Fahrzeug abbremste, rutschte der Sarg wieder.
    Der Schrei, der unablässig versucht hatte, mir über die Lippen zu schlüpfen, entriss sich endlich meiner silberverbrannten Kehle, als die Vampire den Sarg aus dem Wagen hoben. Ich schrie vor Panik, ich schrie vor Wut, ich schrie um Hilfe, ich schrie nach Nathanial. Ich hasste den Gedanken, dass Elizabeth mich hören, über das Geräusch lächeln könnte, aber ich konnte nicht damit aufhören. Sobald ich meine Hände wieder spürte, kratzte ich an den Wänden, zerfetzte die Verkleidung aus Satin, bis meine Krallen über unnachgiebiges Metall schabten.
    Dann traf mich die Dämmerung. Meine Sinne spürten sie und zogen sich zurück. Und dann war da nichts mehr.

Kapitel 31
    A ls die Nacht hereinbrach, drang ein Schrei aus meiner Kehle, noch bevor ich den zerfetzten Satin erblickte, der nur Zentimeter von meiner Nase entfernt war. Mein eigener Schrei erfüllte meine Sinne und konkurrierte mit dem Blut, das mir laut in den Ohren rauschte.
    Dann hörte ich einen weiteren Laut.
    Ein Zittern erschütterte den Sargdeckel, als etwas dagegenschlug. Metall schabte über Metall.
    Ich verstummte und lauschte. Rettung, oder …?
    Meine Hände hatten wieder ihre menschliche Gestalt angenommen, während ich geschlafen hatte, was bedeutete, dass ich ohne meine Krallen und viel wehrloser war, als mir gefiel, aber der Sargdeckel bewegte sich bereits. Ich stemmte mich mit den Schultern dagegen und sprang auf, ballte eine Hand zur Faust und holte aus. Dann landete mein Blick auf glasklaren grauen Augen, umrahmt von dunklen Wimpern. Ich erstarrte.
    Nathanial.
    Er schlang die Arme um mich und zog mich an seine Brust. Der Metalldeckel fiel scheppernd zur Seite.
    Zuerst war ich völlig reglos, zu verblüfft über seine Anwesenheit. Nach dem, wie wir beim letzten Mal auseinandergegangen waren… »Du bist zu mir gekommen?«
    »So schnell ich konnte.« Seine Lippen hauchten die Worte in mein Haar, und er hielt mich so fest, dass es wehtat.
    Schließlich entspannte ich mich und schlang ihm die Arme um die Taille, während ich mich von ihm an seine Brust drücken ließ.
    »Meine Erinnerungen…«
    »Wurden manipuliert«, sagte Nathanial, bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte. »Das ist die einzig logische Erklärung. Ich hätte die Schuppen in deiner Erinnerung sehen müssen, aber da war nichts, und das konnte nicht sein.«
    Ich nickte und schmiegte mich fester an ihn. Die Tatsache, dass er mir glaubte, dass er wieder anmich glaubte, ließ etwas in mir wieder an den richtigen Platz rücken. Als ich den Blick hob, berührten seine Lippen hauchzart meine Stirn. Ich schloss die Augen und holte einen tiefen Atemzug, sog seinen herben Duft ein. Aber in diesen Geruch, den ich mit ihm verband, mischte sich

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