Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
besteht.«
    »Weil ich deine dir vom Schicksal auserwählte, mystische Braut bin.«
    »Ja, du hast mich ins Leben zurückgeholt«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. »Ein Ereignis, das man nicht so leichtfertig abtun sollte. Aber uns verbindet noch weit mehr als das. Ich habe dich
gefühlt
, lange bevor ich dich zum ersten Mal sah.«
    »Wovon redest du?«
    »Genau zu dem Zeitpunkt, als du angegriffen wurdest, bin ich aus dem Schlaf geschreckt. In meiner Brust fühlte ich das schmerzliche Verlangen, etwas zu beschützen.« Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Es war ein ungeformtes, chaotisches Verlangen, aber, bei den Göttern, es war stark. Ich fürchtete schon, es würde mich in den Wahnsinn treiben. Wäre ich draußen in der Welt gewesen, hätte ich dich besser spüren können, und dann hätte ich dich früher gefunden. Es war mein Fehler, dass du diesen Vrekenern schutzlos gegenüberstandest. Deshalb war ich so fest entschlossen ihre Identität herauszufinden, um das Unrecht wiedergutzumachen, das ich dir angetan habe.«
    »Es war nicht dein Fehler, sondern ausschließlich meiner«, widersprach sie. »Ich habe die Ebene der Sterblichen ohne Wachen aufgesucht. Ich redete mir ein, dass ich vor ihnen verborgen bleiben würde, solange ich keinerlei Zauberei benutze. Aber ich setzte unbewusst Magie ein, und sie konnten mich dadurch aufspüren.«
    »Ich hätte dort sein müssen, um auf dich aufzupassen!«, beharrte er. »Nachdem ich eintausend Jahre in Dakien auf dich gewartet hatte, hätte ich wissen müssen, dass sich meine Braut draußen in der Welt befindet.
Zeii mea
, ich habe an diesem Tag etwas gefühlt.«
    »Verfügen die Dakier über einen besonderen Sinn?«
    »Wir haben Fähigkeiten, die den meisten unbekannt sind, aber ich glaube, du hast nach deinem Mann, deinem Beschützer gerufen. In jener Nacht hast du nach mir gerufen.«
    Meinem Mann.
Warum hörte sich das für sie so vollkommen richtig an? Hatte sie tatsächlich versucht, Kontakt zu diesem Vampir aufzunehmen? Wenn Dakiano nun wirklich der Ihre wäre …
    Doch dann fiel ihr wieder ein, in welcher Lage sie sich befanden. »Selbst wenn zwischen uns irgendeine Verbindung besteht, spielt das keine Rolle.«
Der Vampir ist nur dabei, um dich zu gewinnen.
Aber genau das war ja das Problem: Er konnte nicht gewinnen. Was auch immer sie tun würden, sie konnten niemals zusammenkommen. »Morgen wirst du höchstwahrscheinlich … sterben.«
    »Wie würdest du dich dabei fühlen, Bettina?«
    Eine weitere Träne rann ihr übers Gesicht.
    Er zog sie in die Arme. »Würdest du um mich trauern?«
    »Ja!«, erwiderte sie halb verärgert, halb verzweifelt. »Aber nur, weil ich nicht will, dass du stirbst, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht schrecklich verwirrt bin. Das heute Abend war ein Schock, und ich weiß immer noch nicht, wie ich reagieren soll.«
    »Ich verstehe. Du brauchst eine Pause, eine Nacht, um neue Kräfte zu sammeln.«
Schön wär’s!
»Hier, ich habe eine Überraschung für dich.«
    »Ich mag keine Überraschungen.« Sie hob das Kinn. »Wenn zum Beispiel auf einmal Köpfe vor mir über den Boden rollen.«
    »Ich dachte, ich hätte Zeit, um dich darauf vorzubereiten«, gab er in schroffem Tonfall zu. »Ich wollte dir keinen Schrecken einjagen.«
    »Zufällig erschrecke ich sehr leicht.«
    »Vergib mir. Vorläufig habe ich nur wenig, was ich dir schenken könnte.«
    »Weil du meinetwegen dein Königreich verlassen hast«, sagte sie leise.
    »Ein Opfer, das sich gelohnt hat. Aber kannst du mir vertrauen, wenn ich dir sage, dass es diesmal eine angenehme Überraschung sein wird?«
    »Ich weiß nicht … oh, na gut.«
    »Schließ die Augen.« Als sie seiner Bitte widerwillig Folge leistete, translozierte er sie …
    Zu ihrem Lieblingsplatz in ganz Abaddon: ihrem Pavillon im großen Regenwald.
    Gerade als sie fragen wollte, woher er davon wisse, fiel ihr wieder ein, dass er inzwischen vermutlich alles über sie wusste.
    Und trotzdem begehrt er mich immer noch.
    Sie sah sich mit einem tiefen Seufzer um. Das Bauwerk lag am Rand des Sumpfgebiets und bestand aus einem Sockel aus Marmor und zehn Säulen, von denen jede nach dem Bild eines bestimmten Basilisken geformt war.
    Darüber wuchs, gehalten von einem Netz aus Golddraht, eine Kuppel aus dicht verwobenen grünen Schlingpflanzen, die sich auch zwischen den Säulen erstreckten und dort Wände bildeten. Riesige Blüten öffneten sich hier und da, leuchtende Kreise in kräftigem

Weitere Kostenlose Bücher