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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gewisser Blutsauger steht ganz oben auf meiner Liste.«
    Wie prophetisch. Mit einem markerschütternden Schrei zerquetschte er den Kelch. Caspion und Bettina hatten ihn hintergangen.
    Nun stand Trehan mit leeren Händen da. Als er sein Schwert wieder in die Scheide stieß, erinnerte er sich an den Rat seines Vaters, sein Los zu akzeptieren. Aber Trehan hatte geglaubt, mit Bettina seine Familie, seinen Freund, seine Geliebte, die große Liebe seines Lebens gefunden zu haben.
    Vorbei.
    »Sei ein Beispiel, Sohn.« All diese Zeitalter später hatte Trehan vollständig versagt.
Ich habe nichts.
    Nicht einmal einen Ort, an den er gehen konnte.
    » NICHTS
!
«, brüllte er und riss an seinen blutverklebten Haaren.
Ich will sie. Ich hasse sie. Geh und töte den Dämon. Ich kann nicht.
    Im Ring hatte Trehan eines erkennen müssen: Sein Schwur war für ihn bindend. Narr, der er war, hatte er Bettina versprochen, dass sowohl Caspion als auch er überleben würden.
Kann nicht töten …
    »Trehan!« Viktor erschien in seinem Zelt, Mirceo und Stelian gleich hinter ihm.
    Wahnsinnig vor Wut und wegen seines Verlusts fuhr Trehan herum. Er sehnte sich nach einem Kampf, ganz gleich, gegen wen.
    Mirceo hob beim Anblick von Trehans äußerer Erscheinung die Brauen. »Wir bitten um Verzeihung für unser Eindringen, Onkel. Deine Hochzeitsnacht wird warten müssen …«
    »Was wollt ihr drei denn jetzt noch?«, donnerte Trehan.
Es gibt keine verdammte Hochzeitsnacht!
Sein Preis – für alle Zeit verloren. »Ich dachte, ich wäre euch endlich los! Warum seid ihr zurückgekehrt?«
    »Er hat Schaum vor dem Mund, so wie es gewöhnlich bei dir der Fall ist, Viktor. Dies ist eine Aufgabe für dich.«
    »Bei meiner Ehre«, fuhr Viktor ihn an. »So habt ihr mich noch nie gesehen.« An Trehan gewandt sagte er: »Was zur Hölle ist mit dir passiert?«
    »Ich habe gewonnen. Ich habe alles verloren!« Trehan spuckte die Worte förmlich aus. »Ich bin nicht mehr, wer ich war!«
    »Was soll das heißen, Trey? Du kannst den Kampf gegen
Caspion
unmöglich verloren haben.«
    »Ich habe ihn geschlagen. Ich habe gewonnen, doch den Preis habe ich verloren!« Trehan hielt sich die Stirn und drückte zu, bis sein Schädel zu zerspringen drohte. »Sagt mir, was ihr hier wollt, oder verschwindet!«
    »Du musst dich beruhigen, Cousin.«
    Sein Kopf fuhr hoch. »Verzieht euch, verdammt noch mal!«
    »Dann werde ich es dir also sagen«, lenkte Mirceo ein. »Die Lage mit Lothaire hat einen kritischen Punkt erreicht. Er wurde angegriffen und beinahe enthauptet. Wir können aufgrund des Barrierezaubers nicht in seine Wohnung gelangen, und seine Braut wird vermisst. Wir müssen sie aufspüren.«
    Trehan stieß ein irrsinniges Lachen aus. »Müsst ihr das?«
    »Doch es gibt einen Haken – wieder einmal«, sagte Stelian.
    Alle drei zögerten, ehe Viktor fortfuhr: »Elizabeth war vermutlich diejenige, die das Schwert führte.«
    Lothaires Braut hatte ihn angegriffen?
Ich kann deinen Schmerz fühlen, Bruder.
»Ich werde ihm helfen«, brachte Trehan schließlich heraus. »Ich werde meine götterverdammte Pflicht Dakien gegenüber erfüllen.« Nacheinander sah er jedem der drei in die Augen. »Aber ich will wieder zurückkommen …«

44
    Wochen später
    »Wir sind wieder genau da, wo wir angefangen haben, nicht wahr?«, sagte Caspion ruhig. Bettina und er hatten ihre Getränke mit auf den Balkon hinausgenommen, genau wie an jenem Abend, ehe das Turnier begonnen hatte.
    Von hier aus konnten sie die Wipfel der Mondbäume sehen, und Fledermäuse flatterten vor der Silhouette des zunehmenden Mondes vorbei. Doch heute Nacht war die Szene nicht romantisch, sondern düster und trist.
    Der Anblick der Mondbäume erinnerte sie an den Pavillon und die perfekten Stunden voller Freude, die sie dort mit Dakiano verbracht hatte. Er war der ideale Mann für sie gewesen – bis er es auf einmal nicht mehr gewesen war.
    Dennoch vermisste sie den Vampir – seine Augen, die wie der Wald waren und die sich vor Lust in Onyx verwandeln konnten.
    Oder vor Wut.
    Nachdem sie die wahre Liebe kennengelernt hatte, die schmerzliche, raue, faszinierende, spektakuläre Liebe, fragte sich Bettina, wie sie nur je hatte glauben können, dass Cas für sie bestimmt gewesen wäre.
    Sie nahm einen Schluck aus ihrem Weinkelch. »Es mag sich vielleicht nicht so anfühlen, aber ich muss daran glauben, dass wir jetzt besser dran sind, als wir es damals waren. Auch wenn unsere Herzen voller Kummer

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