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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Königin Bettina«.
    Jeden Tag fühlte sich Bettina ein wenig besser in ihrer Rolle als Regentin und übte ihre Macht mit immer mehr Selbstbewusstsein aus. Die Tage von Bettina dem Schwächling waren vorbei. Dies war die Zeit von Königin Bettina, einer kühnen Sorcera – zumindest bemühte sie sich, was die Kühnheit betraf. Wie Morgana und ihre Gönnerin bekam Bettina jetzt alles, was sie wollte.
    Für Cas hatte sich die Lage jedoch nicht verbessert.
    »Tina, glaub mir, ich würde auch lieber bleiben. Ich hasse es, dich zu verlassen, nachdem er … nachdem Dakiano … nachdem du den Mann verloren hast, den du heiraten wolltest.«
    Der Vampir hatte sie und ihren ältesten Freund gedemütigt, aber sie vermisste ihn dennoch so sehr, dass es wehtat. Sie war hin- und hergerissen – mal verfluchte sie Dakiano, dann wieder verzehrte sie sich nach ihm.
    Heute Abend werde ich dich zu meiner Frau machen
, hatte er gesagt.
Bettina eternitate
, hatte er ihr versichert.
    Wie konnte der Vampir sie nur allein lassen?
    Kurz bevor er sich davontransloziert hatte, hatte er gesagt: »Du hast, was du immer wolltest, Sorcera.« Hatte er etwa angenommen, sie wollte immer noch Cas anstatt ihn? Nachdem sie dem Vampir ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte? Nach der Nacht, die sie geteilt hatten?
    Vielleicht hatte das Gift seine Gedanken verwirrt.
    Allerdings schien es Dakiano schon vor dem Finale nicht gut gegangen zu sein. Die Anspannung hatte ihn sichtlich zermürbt.
    So viele Dinge in ihrem Königreich erinnerten Bettina an ihn. Sie dachte jedes Mal an Dakiano, wenn sie ihre Fähigkeit übte oder in ihrer Werkstatt arbeitete oder einfach nur allein durch die Stadt spazierte. Schon wenn sie einfach nur im Bett lag, sehnte sie sich in einem Maß nach ihm, das sie selbst erstaunte. Sie warf sich von einer Seite auf die andere und wartete auf sein Erscheinen.
    Es war ihr gemeinsames Bett gewesen. Zumindest für eine einzige überwältigende Nacht.
    In ihr stauten sich so viele Gefühle auf, ohne ein Ventil. Was würde sie nicht dafür geben, mit ihm reden zu können.
    Bettina wusste genau, was sie sagen würde:
Trehan Dakiano, ich hab Mist gebaut. Ich dachte, du würdest sterben, und ich habe getan, was ich tun musste, um dich zu retten. Offenbar habe ich übereilt gehandelt. Manchmal tue ich dumme Dinge, vor allem, wenn mein ganzes Leben aus dem Lot geraten ist, und ich habe mit Emotionen zu kämpfen, die ich nie zuvor gefühlt habe. Aber du … dein Verhalten … Wie konntest du dich nur in einen derartigen Albtraum verwandeln?
    Traurigerweise war nicht damit zu rechnen, dass sie sich in nächster Zeit in Ruhe irgendwo begegnen würden. Er konnte praktisch überall sein.
    »Salem wird dir Gesellschaft leisten, wenn ich weg bin«, meinte Cas jetzt.
    Auch wenn Bettina Salem nicht in ein gewöhnliches Phantom zurückverwandeln konnte, hatte sie seine Leibeigenschaft aufgehoben, seine Kupferglocke eingeschmolzen und ihn zum Partner gemacht. Er hatte sich als ausgefuchster Geschäftsmann erwiesen, der in diesem Moment damit beschäftigt war, ihre nächste Kommission zu verhandeln. »Wohin willst du denn gehen, Cas?«
    »Auf die Ebene der Verlorenen Jahre.«
    Diese Ebene war eine Höllendimension, auf der ununterbrochen Krieg geführt wurde. Die Zeit schritt dort sogar noch langsamer voran als auf Abaddon – in der Hölle erstreckten sich die Tage endlos. »Das würdest du doch nicht tun. Das
darfst
du nicht!«
    Cas hätte dort mehrere Jahre verbringen können, um dann einen Tag später zurückzukehren.
    »Ich muss dies alles verarbeiten. Und stärker werden.« Viele Abaddonae gingen dorthin, um zu töten und neue Kraft zu ernten.
    »Das verstehe ich ja, aber warum muss es ausgerechnet diese Ebene sein?«
    Seine Hand umklammerte krampfhaft den Krug. »Ich werde alles tun –
alles
–, damit ich nie wieder eine Niederlage wie diese erleben muss.«
    »Bitte, denk doch noch einmal darüber nach«, sagte sie, doch sie wusste selbst, dass er nicht so weitermachen konnte wie bisher.
    »Das Volk akzeptiert mich nicht.
Ich
akzeptiere mich nicht.« Er übertrieb keineswegs. Wenn Cas einem anderen Todbringenden über den Weg lief, spuckte dieser vor ihm aus.
    »Wenn wir erst einmal den wahren Schuldigen finden, werden sie ihre Ansicht ändern.«
    »Es tut mir leid, Tina, aber ich muss gehen.«
    Er würde seine Meinung nicht ändern. Als ihr das klar wurde, stiegen ihr Tränen in die Augen. »Wann kommst du denn wieder?«
    »In ein paar

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