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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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sind.«
    »Besser?«, fragte Cas. »Kann schon sein. In jener Nacht vor dem Turnier war ich davon überzeugt, bald zu sterben, und du dachtest, dass du einen Cerunno heiraten müsstest.« Er wandte sich mit ernstem Gesicht zu ihr um. »Aber, Tina, die Dinge stehen hier und jetzt schlecht für mich.«
    Ihr Volk verehrte Stärke und Mut und war nicht gerade begeistert davon gewesen, dass der Verlierer des Kampfes auf einmal der Sieger des Turniers geworden war. Zumal der Grund dafür irgendeine uralte Formalität der
Sorceri
war. Als dann rasch Gerüchte über eine Vergiftung aufkamen, machte es das nur noch schlimmer.
    Für das Volk war der Stärkste auch der Beste.
Macht schafft Recht.
Die Todbringenden sahen den Prinzen der Schatten als ihren König an.
    Sobald Cas wieder geheilt war, hatte er sich gerade so lange als Sieger des Turniers bezeichnen lassen, um Bettinas Beschwörungsmedaillon und die Königskrone von Abaddon zu akzeptieren. Dann hatte er beides ihr übergeben – und auf den Thron verzichtet.
    Das Medaillon hing an einer Kette um ihren Hals, gleich neben einem schlichten Hochzeitsring. Sie war jetzt alleinige Königin aus eigener Kraft. Doch ihre Krone, die sie selbst so geschmiedet hatte, dass sie wie Dämonenhörner aussah, lastete schwer auf ihrem Haupt.
    Die Vergiftung des Vampirs hatte das Königreich erschüttert. Beinahe jeder verdächtigte Cas. Obwohl Bettina Dakianos Cousins in Verdacht gehabt hatte, hatte sie sich verpflichtet gefühlt, Cas und Raum zu fragen, ob sie etwas damit zu tun gehabt hatten. Als die beiden dies geleugnet hatten, hatte sie Cas gefragt: »Was war denn dann seine Schwäche, die du gegen ihn ausnutzen wolltest?«
    »Seine Arroganz, Bettina. Seine Vermessenheit. Ich wollte seine Kaltblütigkeit gegen ihn ausnutzen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er sich in ein Tier verwandeln würde.«
    Genau wie Morgana vorhergesagt hatte, hatte sich Dakiano in eine blindwütige, reißende Bestie verwandelt.
    Salem ließ Anspielungen darüber fallen, dass er dem wahren Schuldigen auf der Spur war: »Neue Infos um elf.« Aber der Sylph konnte so lange suchen, wie er nur wollte – er würde Dakien niemals erreichen. Niemand konnte das.
    »Du weißt, dass ich nicht länger in Abaddon bleiben kann«, sagte Cas.
    »Ich dachte mir schon, dass du darüber mit mir reden wolltest«, gab sie zu. Schon bei seiner Ankunft an diesem Abend hatte sie gespürt, dass er fortgehen würde. »Aber ich brauche dich hier, Cas. Du bist einer der wenigen Leute, denen ich vollständig vertrauen kann.« Er war ein Teil ihrer zusammengewürfelten Familie, gemeinsam mit Raum, Morgana und sogar Salem.
    »Du brauchst mich nicht. Du machst deine Sache richtig gut.«
    »Und wenn wir in den Krieg ziehen müssen?«
    Cas blickte in den Himmel auf. »Meinst du, die Vrekener werden jemals angreifen?«
    Sie wusste es nicht. Sicherlich hätten sie es längst getan, wenn dies ihre Absicht gewesen wäre. »Jedenfalls brauche ich einen General an meiner Seite.«
    Raum hatte den Posten abgelehnt. »Ich bleibe dir noch erhalten, bis du dich an deine neue Position gewöhnt hast, mein Mädchen, aber dann will ich mich zurückziehen. Vielleicht lerne ich Golf spielen«, hatte Raum gesagt.
    »Einen General?«, wiederholte Cas spöttisch. »Sie würden mir nicht folgen, Bettina. Aber dir.«
    Auch wenn sie als Königin akzeptiert worden war, war ihr Empfang anfangs etwas kühl gewesen. Im Grunde war ihr gesamtes Volk davon überzeugt, dass sie gleich von zwei Bewerbern verschmäht worden war.
    Morgana war nicht da gewesen, um sie zu beraten. Die Sorcera war einfach verschwunden und hatte ihr lediglich eine kurze Nachricht hinterlassen: »La Dorada hat sich erhoben. Frohe Akzession.« Also war Bettina einfach Morganas Beispiel gefolgt und hatte jeden Abend Floorshows abgehalten.
    Raum hatte sie tatkräftig dabei unterstützt, diese Festivitäten zu organisieren, bei denen reichlich Alkohol floss. Auch wenn er nicht mit ihr über ihre Lage sprach – abgesehen von einigen wohlmeinenden, wenn auch bärbeißigen Platitüden –, hatte er sich voll und ganz der Aufgabe gewidmet, ihr Image wiederherzustellen.
    Er hatte den Hauptteil der Arbeiten für die aufwendigen Veranstaltungen erledigt, sodass sie sich nur noch um einige letzte Feinheiten und das Sorceri-Flair hatte kümmern müssen. Gold plus Farbe plus Spektakel gleich total faszinierte Dämonen.
    Wenn sie jetzt Leuten auf der Straße begegnete, lächelten sie und nannten sie »gute

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