Braut der Schatten
sich ins Gedächtnis, wie erfahren Cas war, wie schnell.
Immerhin ist er vor Dakiano sicher …
»Am besten bringen wir das mal hinter uns«, murmelte Raum und gab das Signal.
Sogleich ertönte das große Horn. Das Gebrüll der Menge war ohrenbetäubend.
Viele der Wettstreiter stürzten auf die Waffen zu, und innerhalb von Sekunden traf Stahl mit hellem Klang auf Stahl.
Dann brach das Chaos aus.
Das Blut spritzte in die Höhe wie aus beweglichen Brunnen. Knochen krachten. Todesschreie übertönten den Lärm der Menge.
Der Volardämon flog über die Kämpfenden hinweg und stürzte sich dann mitten ins Getümmel, um einen Feuerdämon anzugreifen. Seine rasiermesserscharfen Krallen zerfetzten dessen Fleisch.
Genau wie bei den Vrekenern …
Sie zuckte zusammen und wandte den Blick ab.
Der kleinere Cerunno hatte seinen fleischigen Schwanz dazu benutzt, sich auf den oberen Rand des Käfigs zu katapultieren, wo er ihn dann um die Gitterstäbe schlang und sich mit dem Kopf nach unten aufhängte. Er schwang hin und her wie ein groteskes Pendel, packte einen nichtsahnenden Feind und setzte dessen Leben ein Ende.
Caspion hatte eine der Stacheldrahtpeitschen ergriffen und sie wie ein Lasso um den Hals eines Zentauren geworfen. Auch wenn die Kreatur nach Leibeskräften austrat und sich immer wieder aufbäumte, setzte Cas seine beträchtliche Kraft ein, um die Schlinge immer enger zu ziehen.
»Mach schon, Cas!«, rief Bettina.
Enger und enger …
Mit einem Mal riss der Kopf des Zentauren ab, und aus dem Hals sprudelte arterielles Blut. Die Abaddonae schrien vor Begeisterung laut auf.
Durch diesen Sieg über den Feind war Cas soeben sehr viel mächtiger geworden – ein Todesdämon, der neue Kräfte sammelte.
Der Lykae bearbeitete seinen Gegner mit Klauen und Fängen, biss immer wieder in dessen Kehle, bis die Verbindung zwischen Kopf und Körper gekappt war. Die Pyromeister schleuderten Feuerbälle; ihre Gegner brüllten, während ihre Haut verbrannte.
Der Geruch des gerösteten Fleisches verstärkte Bettinas Übelkeit noch. In der Hitze lösten sich die letzten Nebelreste auf, die die Arena noch umgaben.
Der andere Vampir schien Dakiano aufs Korn nehmen zu wollen, doch der Lykae verfolgte den rotäugigen Lord und ließ ihn keinen Augenblick zur Ruhe kommen.
Und Goürlav? Der hockte auf der einen Seite des Käfigs und kratzte sich in aller Gemütsruhe mit einem Messer den Dreck unter den Klauen weg. Alle anderen machten einen weiten Bogen um ihn.
Mit kalten, präzisen Bewegungen bahnte sich Dakiano methodisch einen Weg zu dem größeren Cerunno, der gerade einen Krokodilgestaltwandler mit seinem schlangenähnlichen Schwanz umschlungen hatte. Obwohl es der Wandler mit der für Krokodile typischen Todesrolle versuchte, konnte er sich nicht befreien.
Der Cerunno riss seine Kiefer auf und schlug zu. Fänge von der Größe eines Dolches sanken immer wieder in die dicke Haut des Wandlers und durchlöcherten dessen Hals, bis der Cerunno der Kreatur mit derselben Leichtigkeit den Kopf abriss, mit der er sich ein Stück aus einem saftigen Braten lösen würde.
Er hob kurz den Kopf und stieß ein triumphierendes Zischen gen Himmel aus. Ein Fehler. Dakiano nutzte diese eine Sekunde, um sich hinter ihn zu translozieren.
Das Schwert des Vampirs blitzte so kurz auf, dass Bettina nicht imstande war zu sehen, wie die Klinge die Luft durchschnitt.
Das Geschöpf wirbelte herum, um Dakiano anzugreifen. Doch durch die Bewegung rutschte ihm der Kopf vom durchtrennten Hals und fiel auf den blutgetränkten Boden. Dakianos Schnitt war so sauber wie eine Laserinzision.
Sie schreckte auf, als Raum ihre Schulter tätschelte. »Na, mein Mädchen, jetzt fühlst du dich doch sicher gleich viel besser. Ein Cerunno weniger. Siehst du, ich hab dir doch gleich gesagt, dass es funktionieren würde. Und sieh dir nur Caspion an.« Cas besiegte in einem Handgemenge gerade mit Leichtigkeit einen anderen Dämon und sah tatsächlich so aus, als ob er … sich prächtig
amüsierte
?
Ihr Blick wanderte wieder zu Dakiano. Der Vampir schob sein Schwert in die Scheide und translozierte sich erneut, wich einem Speer aus, der auf seine Seite gezielt hatte, und attackierte den Sturmdämon, der ihr vorhin diese hässlichen Dinge zugerufen hatte.
Dakiano packte seine Hörner mit offensichtlich geübtem Griff. Der gepanzerte Dämon brüllte auf und schlug wild um sich.
Er hielt einen solchen Krieger einfach so fest … Ihr blieb der Mund offen stehen. Die
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