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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gelesen, dass ihr unaufhörlich um eure Fähigkeiten kämpfen müsst. Wurde dir deine vielleicht gestohlen?«
    »Wechseln wir das Thema. Ich will nicht darüber reden!«
    Trehan spürte, dass er der Wahrheit nahe war, darum bedrängte er sie gnadenlos. »Ich habe auch gelesen, dass deine Art die jeweilige Radixfähigkeit für so etwas wie die Seele desjenigen hält?«
    Sie starrte angestrengt in ihren Becher. Er bebte in ihren Händen, und ihre Miene spiegelte eine Mischung aus Traurigkeit, Frustration und … Scham.
    Das war es, was diesem zerbrechlichen Geschöpf angetan worden war? Jemand hatte es gewagt, ihre Fähigkeit zu stehlen.
    Er wurde von einer Woge purer Wut überschwemmt – für ihn eine ungewohnte Emotion.
Gib mir die Namen, den kleinsten Anhaltspunkt!
Doch bemühte er sich, mit gleichmütiger Stimme zu sprechen, als er sie fragte: »Was war deine Radixmacht?«
    »Ich war eine Königin«, erwiderte sie, kaum lauter als ein Flüstern. »Die Königin der Herzen.«
    »Was konntest du tun?«
    »Ich konnte das Herz eines Lebewesens anhalten. Für immer. Ich konnte den Brustkorb eines Feindes explodieren lassen.«
    »Hast du diese Macht benutzt, um dich zu verteidigen?«
    Sie starrte an Trehan vorbei. »Ich hatte keine Zeit. Sie fielen vom … Ich hab sie gar nicht gesehen«, murmelte sie.
    »
Sie?
« Mehr als einer? Es gelang ihm nur mit Mühe, seine Wut zu beherrschen. »Sag mir, wo ich diese Diebe finden kann, und ich werde sie abschlachten«, presste er hervor.
    Sie blickte zu ihm auf, offensichtlich verwundert über seinen Ton.
    »Niemand bestiehlt uns,
dragâ mea


17
    Bettina fühlte sich grauenhaft. Trehan Dakiano kannte nun ein Geheimnis, das sie nur einer Handvoll anderer Personen offenbart hatte. Wie war es ihm bloß gelungen, ihr so unter die Haut zu gehen? Und warum bestand er so felsenfest darauf, sie zu rächen? »Es gibt kein
uns
, Vampir. Noch einmal: Ich bin gezwungenermaßen hier.«
    »Sag mir, wer dir das angetan hat.«
    »Du kennst mich gerade mal vierundzwanzig Stunden, und doch bist du bereit, dich in unbekannte Gefahren zu stürzen, dein Leben aufs Spiel zu setzen, um mich zu rächen?«
    »Ja.«
    »Ich bin kein Vampir. Ich kann einfach nicht begreifen, wieso man sich berufen fühlt, jemanden spontan, ohne Grund, beschützen zu müssen.«
    »In dieser Hinsicht besteht kein großer Unterschied zur Gefährtin eines Dämons.«
    Offensichtlich kapier ich das auch nicht.
    »Vor zweiundzwanzig Jahren wurde meine Braut geboren. Zwei Jahrzehnte lang musste sie ohne meinen Schutz auskommen. Soweit ich weiß, war diese Zeitspanne nicht ohne Gefahren für sie. Einfacher gesagt: Jemand hat ihr wehgetan, also muss ich dieses Lebewesen auf unaussprechliche Art und Weise leiden lassen.«
    Dakianos Stärke und Willenskraft waren beinahe greifbar, eine berauschende Kombination. Endlich verstand sie, warum einige Frauen sich hoffnungslos zu gefährlichen Männern hingezogen fühlten. Das galt zwar nicht für sie, aber sie konnte es nun verstehen.
    »Ist es möglich, dir deine Fähigkeit zurückzugeben?«, fragte er.
    »Morgana hat mir versprochen, genau dies zu tun, ehe ich heirate.«
    »Ist das eine Bedingung dieses Turniers? Aber macht sie sich denn gar keine Sorgen, wer als Sieger aus ihm hervorgehen wird?«
    »Sie findet die grässlichen Teilnehmer einfach nicht so grässlich. Ich weiß nur, dass dieses Turnier für sie sehr wichtig ist.« Bettina vermutete mittlerweile, dass mit diesem Ereignis weit mehr verbunden war, als sie ahnte. Handelte es sich vielleicht um ein mythisches Machtspiel, eine Wendung innerhalb der großen Akzession?
    Waren sie alle nur kleine Zähne an einem großen Rad? Und wenn das der Fall war, wer drehte an diesem Rad?
    »Befindet sich deine Macht gerade im Besitz deiner Patin?«
    Ich verliere allmählich den Glauben daran, dass sie sie überhaupt finden wird.
Bettina zuckte mit den Achseln.
    »Also nein. Und wenn ich sie dir zurückgeben würde?« Seine grünen Augen färbten sich erneut schwarz wie Onyx. Offensichtlich fand er großen Gefallen an dieser Vorstellung. »Im Anschluss könnte ich dann die bestrafen, die so dumm waren, dich zu verletzen. Gib mir nur die entsprechenden Hinweise, und sie werden einen blutigen Tod sterben.«
    Ein blutiger Tod. Wie verlockend. Sie stellte sich vor, wie diese vier Vrekener sich auf der Erde in ihrem eigenen Blut wanden, die Stimmen heiser von ihren Schreien. Ob sie wohl ebenso um Gnade betteln würden wie sie?
    Aber sie kannte

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