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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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achthundertachtzig Jahre alt, als ich geboren wurde?«
    »Dann weißt du jetzt ja, wie lange ich darauf warten musste, bis du endlich auf diese Welt kamst«, sagte er mit noch tieferer Stimme.
    Jetzt spürte sie, dass
ihre
Wangen erröteten. »Du hast gesagt, du seiest ein Prinz. Ist dein Vater der König der Dakier?«
    »Mein Vater ist schon lange tot. Ich bin einer von mehreren Anwärtern auf den Thron.« Er blickte auf seinen Kelch hinab. »Oder war es.«
    »Du kannst wirklich nicht mehr zurück?«
    »Nein.«
    Sie fühlte sich beinahe schuldig angesichts seines Verlusts, bis ihr wieder einfiel, dass sie ihn schließlich nicht gebeten hatte, sein Reich aufzugeben. »Aber jetzt hast du vor, König der Abaddonae zu werden?«
    »Ich verspüre nicht die geringste Sehnsucht danach. Aber mir ist klar, dass es von mir erwartet wird, diese Ebene mit dir zusammen zu regieren, wenn ich mein Leben mit dir verbringen möchte.«
    Bei dem Vampir klang es, als ob die Krone – die jeder Teilnehmer begehrte – ein notwendiges Übel wäre, mit dem er sich abfinden musste, um mit ihr zusammen zu sein. Sogar Cas strebte den Thron an, wenn auch nur ein wenig.
    Verwirrt spielte sie an ihrer Maske herum – ein Zeichen für ihre Nervosität. Sein Blick blieb an ihrer Hand hängen.
    »Welche Waffen trägst du heute Nacht bei dir?«, fragte er, während er auf die vier Ringe an ihrer rechten Hand zeigte. »Es steckt bestimmt mehr hinter diesen Schmuckstücken, als man auf den ersten Blick sieht.«
    War es ein Wunder, dass ihre Schmuckentwürfe so … düster geworden waren? Manchmal glaubte sie, sie würde sicher verrückt werden, wenn sie nicht ihre Kreativität hätte, die ihr auch als Ventil diente.
    Ihre Vormunde hielten ihr Handwerk für erniedrigend. Caspion kratzte sich nur am Kopf, weil er ihren Schaffensdrang einfach nicht begreifen konnte.
    Sie erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem sie sich ein Treffen mit Raum und Morgana erbeten hatte, um über ihre Ausbildung zu sprechen. »Ich möchte mehr über Design lernen, und die Sterblichen sind darin überraschend gut. Sie verwenden Computer und Werkzeuge, von denen ich hier nur träumen kann.«
    »Was würdest du mit diesem Wissen denn anstellen?«, hatte Raum gefragt. »Dein Hobby fortführen?«
    »Es ist kein Hobby. Ich habe meine Stücke schon hier und da bei Bekannten in Kommission gegeben. Aber ich habe Größeres vor, ich will sie selbst verkaufen, und zwar auf dem freien Markt.«
    Die beiden hatten sie angesehen, als ob ihr zwei Köpfe gewachsen wären.
    »Du willst ein Geschäftsmann werden?«, hatte Morgana gezischt.
    »Geschäfts
frau
«, hatte Bettina sie korrigiert.
    Jetzt sagte der Vampir mit schmeichelnder Stimme: »Komm schon, Bettina, zeig mir die Waffe, mit der ich es zu tun bekomme, sollte ich mir heute Nacht deinen Unmut zuziehen.« Lag da etwa die Andeutung eines Lächelns auf seinen grimmigen Lippen?
    »Na schön.« Sie demonstrierte ihm, wie die Ringe ineinandergriffen, um einen Schlagring zu bilden.
    Er berührte behutsam ihre Fingerspitzen und hielt ihre Hand, um die Ringe genauestens zu mustern. Bei diesem Körperkontakt durchfuhr sie eine Art Stromstoß, wie ein Blitz aus … freudiger Erwartung.
    Er musste ebenfalls etwas gespürt haben, denn seine Stimme war heiser, als er sie fragte: »Und du hast das selbst entworfen?«
    »Ja.« Sie versteifte sich und entzog ihm ihre Hand. »Ja, höchstpersönlich, ob du’s glaubst oder nicht.« Warum waren die Leute nur immer so überrascht darüber?
    »Das ist schlau gemacht.«
    »Ich erkenne Probleme und visualisiere Lösungen«, erwiderte sie mit erhobenem Kinn.
    »Woran arbeitest du im Moment?«
    »An einer Auftragsarbeit.«
    »Du verkaufst deine Stücke?«
    »Warum auch nicht?«, entgegnete sie gereizt.
    »Ich habe eine Nichte, die von Waffen geradezu besessen ist. Sie würde sich schrecklich freuen, so ein Stück zu besitzen.«
    »Du möchtest eine Arbeit in Auftrag geben?«
    »Auf jeden Fall. Und ich würde darauf bestehen, dir bei der Arbeit zuzusehen.«
    Bettina starrte ihn verwirrt an. »Du interessierst dich tatsächlich dafür?«
    »Ich bin ein Waffenmeister. Du erschaffst Waffen. Ich finde es absolut faszinierend.«
    »Du hättest kein Problem damit, dass deine Braut einen Handel betreibt? Viele finden, es geziemt sich nicht für mich. Ich dachte, ein altmodischer Vampir wie du würde wollen, dass ich damit aufhöre.«
    »Auch wenn ich dich nur ungern aus unserem Bett fortlassen würde – ganz

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