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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Sein Blick fiel auf ihren Hals, auf ihre wild pulsierende Ader.
    Es war zu diesem Treffen gekommen, weil er Lothaires Taktik benutzt hatte. Wenn sich das Feilschen mit Bettina als erfolgreich erweisen sollte, würde Trehan vielleicht noch einen anderen Trick des Erzfeindes verwenden …
    Ich hab’s geschafft!
Irgendwie hatte Bettina – ganz allein und mitten in der Nacht – den gesamten Weg bis zum Zelt des Vampirs zurückgelegt.
    Sie blickte sich um – alles leer. Also, wo war er nur?
    »Bettina«, ertönte seine Stimme hinter ihr.
    Sie wirbelte mit einem Aufschrei herum. »Du hast mich erschreckt!«
    Der Vampir musterte sie mit einem eigenartigen Blick. In diesem Moment waren seine Augen von einem beruhigenden dunklen Grün. Sie sahen gut aus.
    Er
sah gut aus.
    Er trug eine schwarze Lederhose, deren Schnitt ziemlich altmodisch war, die an seinen muskulösen Beinen aber gut aussah. Sein maßgefertigtes weißes Hemd bestand aus einem leichten Stoff, der die Muskeln in seinem Brustkorb, Bizeps und in den breiten Schultern kaum verbarg.
    Bei seinem Anblick runzelte sie die Stirn. Dieser ganze Körper hatte ihr letzte Nacht zur freien Verfügung gestanden, aber sie hatte die Chance verpasst, ihre Neugier zu befriedigen. Toll. Sie hatte Mühe, den Blick abzuwenden und ihm endlich in die Augen zu sehen.
    Wenn er nicht gerade so finster dreinblickte, wirkte sein Gesicht durchaus … angenehm. Es hatte ihm auch nicht geschadet, dass er sich nach dem Kampf gewaschen hatte.
    Sie fühlte sich in seiner Gegenwart sicherer als draußen auf der Straße und merkte sogar, wie die Anspannung in ihren Schultern, Schläfen und im Kiefer langsam nachließ. Stattdessen wurde sie wieder von dieser Hitze geflutet, was sie zugleich irritierte. Fühlte sie sich etwa tatsächlich zu diesem Vampir hingezogen?
    Jedes Mal wenn er in ihrer Nähe war, kehrten diese seltsamen Gefühle zurück – als ob sie innerlich schmelzen würde. Es brodelte in ihr, aber es war keine Wut, sondern … etwas anderes.
    »Setz dich doch bitte«, sagte er und geleitete sie zu einem Diwan. »Soll ich dir deinen Umhang abnehmen?«
    Rahmenbedingungen, Bettina.
»Hör mal, Dakiano, ich bin hergekommen, um meine Schulden zu begleichen, aber wie genau diese Gefälligkeiten aussehen sollen, wurde noch gar nicht besprochen, darum würde ich als Erstes gerne ein Zeitlimit für dieses Treffen festlegen. Ich schlage zwanzig Minu…«
    »Du bleibst bis Sonnenaufgang.« Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. »Dein Umhang?«, wiederholte er, als hätte sie gar nichts gesagt.
    So viel zu ihrem schönen Plan. Mit gekränkter Miene legte sie den Umhang ab und reichte ihn ihm – oder zumindest versuchte sie es.
    Einen langen, aufgeladenen Moment stand er einfach nur da und starrte ihren Körper mit glühenden Augen an.
    Sie hatte absichtlich ein etwas zurückhaltenderes Outfit gewählt, das ihre Patin als altmodisch bezeichnen würde. Bettinas Oberteil aus geflochtenen Goldfäden deutete die Form ihrer Brüste lediglich an, und ihr Sarong aus jadefarbener Seide war zwar hoch geschlitzt, doch nur an einer Seite. Ihre Accessoires: eine schwarze, mit Gagat verzierte Maske, ein zierliches Diadem und lange, fingerlose schwarze Handschuhe. Keine koketten Strumpfhalter oder schenkelhohe Stiefel.
    Alles in allem ziemlich züchtig für eine Sorcera. Sie hatte schon einmal erlebt, dass Morgana ein Staatsbankett in nicht mehr als einem Mikromini und Brustwarzenpasties besucht hatte.
    Sie räusperte sich, und er stieß einen Schwall Atemluft aus, sah ihr endlich wieder in die Augen und streckte die Hand aus, um ihr den Umhang abzunehmen.
    »Überaus fesselnd, Bettina«, sagte er mit rauer Stimme. »Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Bettina war ein Designfreak, eine Jungfrau, der es nicht mal gelungen war, den Mann zu verführen, der ihr am nächsten stand. Und jetzt sah dieser Vampir sie an, als ob sie eine Femme fatale oder so was wäre. Einen verrückten Moment lang hatte er es geschafft, dass sie sich sogar wie eine gefühlt hatte.
    »Möchtest du etwas trinken?«
    »Sicher.«
Unbedingt.
»Einen süßen Wein, wenn du so was hast.«
    »Kein Dämonenbräu?«
    »Nie wieder. Das eine Mal, als ich das Zeug probiert habe, ist ein Vampir in meinem Bett gelandet.«
    Mit erhobenen Brauen translozierte er sich, um ihr ein Glas einzuschenken. Sie glaubte, ihn erneut tief durchatmen zu hören. Hatte sie diesen jahrhundertealten Vampir etwa aus der Fassung gebracht?
    Sie setzte sich und

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