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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Frage stellen und möchte, dass du dir die Antwort sehr sorgfältig überlegst.«
    Phoebe schluckte. Dieser Ton behagte ihr nicht.
    »Bekomme ich dein Ehrenwort, dass du mir nicht folgen wirst, wenn ich jetzt von Bord gehe?« Cato stellte diese Frage in seiner gewohnt kühlen Art, doch ließ sein Blick ihr Gesicht nicht los.
    »Wohin geht Ihr?«
    Als Zeichen dafür, wie weit er bereits im Verständnis für seine Frau gelangt war, sagte Cato, ohne zu zögern: »Ich muss in der Stadt jemanden aufspüren.«
    »Brian Morse?«
    »Nein, ihn nicht.« Cato schüttelte den Kopf.
    »Aber Ihr glaubt, dass er auch zur Stelle sein wird?«
    Cato zuckte die Schultern. »Kann sein. Es ist ohne Belang, aber …«
    »Er ist ein schlechter Mensch«, unterbrach Phoebe ihn.
    Cato runzelte die Stirn. »Irregeleitet, nicht vertrauenswürdig, übertrieben ehrgeizig … gewiss.«
    »Er ist schlecht«, erklärte Phoebe. »Ich weiß es, und er weiß es und … Olivia auch.«
    Catos Frage schien vergessen. Er wollte sie schon wiederholen, als Phoebe plötzlich sagte: »Wäre es nicht möglich, die Adoption rückgängig zu machen und ihn zu enterben?«
    Catos Stirnrunzeln vertiefte sich. Diese Frage rührte an ein Thema, das er für zu heikel ansah, um besprochen zu werden. Sanft sagte er: »Das habe ich nie erwogen. Ich war davon ausgegangen, dass es nicht nötig sein würde.«
    Phoebe errötete bis an die Haarwurzeln. Sie hatte ihren eigenen Anteil an der Situation nicht bedacht, als sie die Frage stellte.
    Als er ihre Betroffenheit sah, bedauerte Cato seine Bemerkung. Er war aufgeklärt genug, um zu wissen, dass Phoebes Unfruchtbarkeit nicht ihre Schuld war. Es war einfach eine unglückliche Fügung des Schicksals. »Wir wollen jetzt nicht davon sprechen. Im Moment ist Brian meine geringste Sorge.«
    »Ja«, sagte Phoebe leise.
    »Also, gibst du mir dein Ehrenwort, dass du bis zu meiner Rückkehr an Bord bleibst?« Sein Ton war wieder kühl und energisch.
    »Wann kehrt Ihr zurück?«
    Cato bezwang seine Ungeduld, da sie bei Phoebe, deren Gedanken eigene Wege gingen, nichts nützte. »Das weiß ich nicht genau. Ich muss diesen Mann finden oder herausbekommen, was ihm zustieß. Vielleicht erfahre ich heute schon etwas im Black Tulip. Es kann aber auch eine Woche dauern. Also, habe ich dein Wort?«
    Phoebe starrte die Hände in ihrem Schoß an. An ihrem Trauring drehend, sah sie geistesabwesend, dass die Haut darunter heller war als der Rest ihrer Hand. Fünf Tage Sonne und Seeluft hatte sie gebräunt.
    Cato wartete. Phoebe sagte nichts.
    »Ich baue auf deine Aufrichtigkeit«, sagte Cato nüchtern in die Stille hinein. »Leider bleibt mir nichts anderes übrig.«
    Er verließ seinen Standort an der Tür und griff nach seinem an einem Haken hängenden Schwertgürtel, um das schwere metallbeschlagene Leder um seine schlanke Mitte zu schlingen. Dann schob er das Schwert an seine Hüfte. Seine Pistolen steckte er in den Gürtel, einen Dolch in seinen Stiefel.
    Phoebe sah diese Vorbereitungen mit ängstlichem Herzen. Sie hatte schon zuvor zugesehen, wenn er sich für einen Kampf rüstete, und es erfüllte sie immer wieder mit Angst. »Es steht also ein Kampf bevor?«
    »Ich wäre ein Narr, wäre ich nicht darauf gefasst«, erwiderte er und schwang seinen schwarzen kurzen Mantel um seine Schultern. Er blickte auf Phoebe hinunter, die noch immer auf dem Schemel saß. »Phoebe, du brauchst keine Angst zu haben«, sagte er, obwohl er wusste, wie unzulänglich es klang.
    »Nein?« Ihr Blick war ausdruckslos.
    »Ich schicke abends Nachricht, falls ich über Nacht nicht zurückkomme«, sagte er und wandte sich zum Gehen.
    Er öffnete die Tür und hielt mit der Hand am Türrahmen inne. »Phoebe, ich bitte dich noch einmal. Gibst du mir dein Wort, das Schiff nicht ohne meine Einwilligung zu verlassen?«
    Ein Versprechen bebte auf ihren Lippen, eines freilich, von dem sie wusste, dass sie es nie halten würde. Phoebe schwieg still. Sie wusste längst, dass Unaufrichtigkeit nicht der richtige Weg war, das Vertrauen eines Ehemannes zu gewinnen.
    Cato seufzte. »Also gut.« Er ging und schloss leise die Tür hinter sich. Gleich darauf hörte Phoebe, wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde.
    Sie sprang auf und ging ans Bullauge. Ihr Blick fixierte das kleine Stückchen Kai, das zu sehen war. Gleich darauf erschien Cato, flott ausschreitend. Sie sah ihm nach, bis er ihrem Blickfeld entzogen war.
    Phoebe blieb am Bullauge, drückte die Stirn ans Glas und

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