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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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»Dann ist er eben aus der Versenkung wieder aufgetaucht. Aus verlässlicher Quelle erfuhr ich, dass er sich im Black Tulip zeigte.«
    »Wer ist schon verlässlich?«, stieß Brian hervor. Das höhnische Schweigen, das nun eintrat, war Antwort genug.
    Brian bezwang seine Wut. Seine Komplizen waren gedungene Meuchelmörder, die nach ihren eigenen Regeln vorgingen. Wenn sie entschieden, dass er oder die Aufgabe ihnen nicht zusagte, würden beide sich ohne Gewissensbisse zurückziehen. Und er brauchte sie. Er musste ihnen so weit trauen können, dass sie ihm den Rücken frei hielten. Ihre Loyalität verhielt sich zur Entlohnung direkt proportional, und es war zu vermuten, dass er schon über Gebühr gezahlt hatte, doch konnte er es sich nicht leisten, sie gegen sich aufzubringen.
    »Strickland hat also eine Information, die er weitergeben möchte«, sagte Brian nachdenklich, als wäre die Peinlichkeit von vorhin gar nicht passiert. »Sie muss so wichtig sein, dass er sich zeigt, obwohl er beobachtet wird.«
    »So ist er eben«, antwortete einer der anderen. »Er taucht wochenlang unter, bis er etwas Interessantes hat, dann steckt er wie ein Hase den Kopf ins Freie. So konnten wir die letzten zwei Agenten fassen. Strickland taucht auf, um Luft zu holen, sie treffen sich mit ihm, und wir lassen die Falle zuschnappen.«
    »Diesmal kriegen wir beide«, erklärte Brian und konnte nicht umhin, hinzuzufügen: »Wenn ihr Stricklands Gewohnheiten so gut kennt, verstehe ich nicht, dass er euch immer wieder entwischt. Ich dachte, das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld wäre Anreiz genug.«
    »Der Mann ist schlüpfrig wie ein Aal«, grollte Heinrich. »So oft wir ihn verfolgten, er verschwand immer, kurz bevor wir ihn fassten.«
    »Ja, aber ich wette, dass er schon eine ganze Weile keine Nachrichten weitergeben konnte«, erklärte der erste Mann. »Wir sorgten dafür, dass die Luft zu heiß für ihn ist.«
    »Meinen Glückwunsch«, murmelte Brian und fasste sich. »Wir beginnen im Tulip. Und wenn Strickland dort nicht anzutreffen ist, wird Granville versuchen, ihn aufzuspüren.«
    Als die fünf Männer gemeinsam das Lagerhaus verließen, zwang Phoebe sich, ein wenig zu warten, ehe sie zur Tür lief, um sich ihnen an die Fersen zu heften.
    Am Kai stand sie da und blinzelte in die Sonne. Brian oder eine Gruppe ähnlich aussehender Schurken war nirgends zu sehen. Sie näherte sich einem Fuhrmann, der das Abladen seines Karrens überwachte.
    »Das Black Tulip?«
    Er runzelte die Stirn, als würde er sie nicht verstehen, doch als sie die Worte wiederholte, nickte er und deutete mit dem Daumen auf eine enge, vom Hafen stadteinwärts führende Gasse.
    Phoebe bedankte sich und lief zur Gasse, die von den vorstehenden Dächern der Häuser zu beiden Seiten überschattet wurde. In der Luft hing Abfallgeruch, und die Pflastersteine waren so glitschig, dass sie in der Eile fast ausgeglitten wäre.
    Der steilen Gasse folgend, bog sie um eine Ecke und sah ihre Jagdbeute ein Stück weiter vor sich, fünf Männer, zielstrebig und mit einer bestimmten Absicht ausschreitend, unbesorgt, die Bürger der Stadt könnten an ihrem eigenwilligen Umgang mit dem Gesetz Anstoß nehmen.
    Cato lehnte an der Theke im Schankraum, in einer Hand seinen Humpen Ale, während er den Blick gleichmütig durch den dunklen Raum schweifen ließ. Die niedrigen Deckenbalken waren rauchgeschwärzt, Pfeifenqualm hing in blauen Ringen schwer über den Köpfen der Anwesenden. Um diese frühe Morgenstunde war es eine finstere, meist schweigsame Menge, doch spürte Cato, dass ihn mehr als nur einer der Männer beobachtete.
    Eine Schankdirne bahnte sich samt einem Tablett voller Humpen den Weg durch den Raum, geschickt dem tabakgetränkten Speichel auf dem Boden ausweichend. Gekochter Kohl, qualmender Talg und schales Bier bildeten eine üble Geruchsmischung.
    Cato wartete. Er wusste, dass er wahrgenommen wurde, und hoffte, dass jemand, der mit Walter Strickland in Kontakt stand, die Nachricht von seiner Anwesenheit weiterleiten würde. Natürlich hatte die Medaille auch eine Kehrseite, da die Ankunft des Engländers in der Stadt nicht nur von Freunden, sondern auch von Feinden registriert wurde, doch musste er sich in aller Öffentlichkeit sehen lassen, um Stricklands Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Hoffentlich findet Strickland mich als Erster, dachte Cato nüchtern, als er nach einer Nachfüllung rief und instinktiv den Schwertgriff fester umfasste.
    Der Wirt, ein rotgesichtiger,

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