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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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können. Der Bullige deutete zum Ende der Gasse. Nach ein paar Worten gingen die fünf weiter, nun nicht mehr in der Straßenmitte, sondern auf der rechten Seite, wobei sie sich eng an die getünchten Fachwerkwände der Häuser hielten, damit man sie von oben nicht sehen konnte.
    Phoebe schlich auf der anderen Straßenseite weiter, knapp hinter ihnen, immer von einer Tür zur anderen. Da sie nun etliche neugierige Blicke auf sich zog, täuschte sie schlaffe Lippen vor und reagierte mit einem leeren Lächeln in der Hoffnung, man würde sie für schwachsinnig halten. Sie hatte keine Ahnung, was sie als Nächstes tun sollte, sie wusste nur, dass sie etwas unternehmen musste.
    Brian und seine Komplizen blieben knapp rechts vom Haus am äußersten Ende der Straße stehen. Es war unauffällig, mit einer schmalen Tür, einem Fenster im Erdgeschoss und einem zweiten unter dem schrägen roten Ziegeldach.
    Brian und der Bullige beratschlagten mit den Rücken zur Straße. Phoebe sprang in den Eingang auf der anderen Straßenseite. Als sie zum Fenster des Hauses gegenüber hinaufblickte, sank ihr Herz. Oben stand Cato. Er schaute herunter, doch konnte er Brian und seine Spießgesellen nicht sehen, die sich an die Mauer neben der Tür drückten.
    Würde er sie sehen, wenn sie winkte? Nein, wie auch? Phoebe kaute an ihrer Unterlippe. Sie war sich ihrer Hilflosigkeit bewusst, und doch war jeder Muskel angespannt, um jede sich bietende Möglichkeit zu nutzen.
    Die Tür hinter ihr war geschlossen. Ein vor Geranien überquellender Blumentopf stand auf dem Fensterbrett neben der Tür. Phoebe legte den Arm um den Blumentopf und ergriff ihn. Es waren sehr hübsche, rosa und weiß gestreifte Geranien.
    Sie hielt ihn mit beiden Händen fest, holte tief Atem und schleuderte ihn über die enge Straße. Er verfehlte das Fenster und zerschellte mit misstönendem Klirren auf dem Pflaster. Tonscherben, schwarze Erde und Blumen prasselten auf den Boden.
    Kurz entstand Verwirrung. Brian und seine Männer suchten instinktiv Deckung, als stünden sie unter Beschuss. Cato verschwand vom Fenster. Phoebe schnellte aus dem Eingang hervor und duckte sich ins Gebüsch seitlich des Hauses.
    »Hört sich an, als stünde uns Ungemach bevor«, bemerkte Walter Strickland. Sein Ton verriet, dass ihm solche Situationen nicht fremd waren. Er trat an den Kamin. »Hier geht es hinaus.«
    »Nein«, sagte Cato, der zur Tür ging.
    »Mann, nur keine Tollheiten! Was, wenn auf der Straße ein Hinterhalt wartet?«, protestierte Strickland.
    »Schon möglich«, erwiderte Cato grimmig. »Dort unten wartet noch viel mehr.« Er zog die Pistolen aus dem Gürtel. »Haltet Ihr mit?«
    Strickland sah ihn erstaunt an, dann zuckte er die Schultern. »Natürlich.« Er lief mit gezogenem Schwert zur Treppe. »Mir sind verdeckte Aktionen vertrauter«, bemerkte er gut gelaunt am oberen Ende der Treppe. »Ich nehme an, Ihr verratet mir nicht, was uns erwartet?«
    »Von meiner Frau mal abgesehen, kann ich nur Vermutungen anstellen, mein Freund«, sagte Cato und sprang vor ihm auf die Treppe. »Aber wenigstens wurden wir gewarnt.«
    Strickland schüttelte noch verwunderter den Kopf. Granville sprach in Rätseln. Trotzdem folgte er ihm mit erhobener Klinge. Als Agent geriet man nicht oft in ein Scharmützel, doch war nichts dagegen einzuwenden, wenn es sich hin und wieder ergab.
    Sie stürzten hinaus in den sonnenhellen Morgen. Catos Blick traf auf jenen Brians, kalt und hart über einem Pistolenlauf im Anschlag. Cato, der Mordlust im klaren Blick seines Stiefsohnes las, wusste nun, dass er ihn unterschätzt hatte. Hinter Brians Ehrgeiz steckten nicht nur politische Ambitionen. Er und nur er allein war auf dieser Straße in Rotterdam sein Ziel. Der Schuss fiel in dem Moment, als Cato begriff, was sein Stiefsohn vorhatte. Alte Kampferfahrung ließ Cato eine seitliche Drehung vollführen, und die Kugel pfiff über seine Schulter und schlug in das morsche Holz des Türrahmens hinter ihm.
    Cato selbst hatte beim Abdrücken gezögert. Sein Finger lag am Abzug, sein Ziel war ruhig, als er den Lauf von Brians Waffe auf sich gerichtet sah, und doch hemmte allem Soldateninstinkt zum Trotz ein tiefes Gefühl moralischer Verpflichtung seine Hand. Aber Brian hatte gefeuert, um ihn zu töten, und jetzt spürte Cato nur kalte Entschlossenheit, einen Gegner auszuschalten – und sah sich nun fünf Gegnern gegenüber. Von Phoebe war nichts zu sehen. Er schickte ein Dankgebet zum Himmel und hoffte, dass

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