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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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zu. »Nun?«, fragte er, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Er griff nach einer Karaffe und schenkte sich Wein ein.
    »Ich besuchte eine Freundin«, sagte Phoebe und fügte ein wenig unzusammenhängend hinzu: »Ich musste ihr einen Zahn ziehen.«
    »Einen Zahn ziehen?« Cato hielt inne, den Pokal halb erhoben. »Rede keinen Unsinn, Phoebe.«
    »Sie hatte Zahnschmerzen. Ich musste ihr den Zahn ziehen«, erklärte Phoebe, die jedes Wort übertrieben deutlich aussprach. »Ist das so schwer zu verstehen, Mylord?«
    »Ja«, sagte Cato laut. »Mir ist es unbegreiflich, warum Lady Granville über Land zieht und die Aufgaben eines Baders erfüllt. Wer ist diese Freundin?«
    »Ich glaube«, begann Phoebe langsam, »dass Meg, meine Freundin, Gegenstand der Predigt war. Da sie heute nicht zur Kirche ging, wollte ich sehen, wie es um sie steht, und sie warnen. Im Dorf wird allerhand gemunkelt, und Ben im Bear sagte, dass man den Hexenjäger aus Banbury holen will.« Sie sah in das verblüffte Gesicht ihres Mannes und sagte einfach: »Man muss Meg helfen, Sir.«
    »Du suchst die Gesellschaft einer Hexe?«, fragte Cato, als er seine Sprache wieder gefunden hatte.
    Phoebe schüttelte den Kopf. »Nein, Meg ist natürlich keine Hexe. Aber es sind Gerüchte im Umlauf, die immer mehr Glauben finden. Wir müssen ihr helfen. Ich wollte sie überreden, hier Zuflucht zu suchen, aber sie ist zu eigensinnig und stolz.«
    »Du hast mein Haus einer der Hexerei bezichtigten Frau als Zuflucht angeboten?« Cato wollte seinen Ohren nicht trauen. »Phoebe, das ist der Gipfel.«
    Olivia hatte Recht behalten. »Warum wollt Ihr Meg keine Zuflucht gewähren?«, fragte Phoebe. »Ihr seid der Friedensrichter. Ihr verkörpert hier das Gesetz.«
    »Eben aus diesem Grund könnte ich einer Verdächtigen unmöglich persönliche Unterstützung gewähren. Ich muss unparteiisch bleiben. Das verstehst du doch?«
    »Meg wird zu Unrecht angeklagt, Sir!«
    »Wenn die Frau beschuldigt wird, soll sie sich ihren Anklägern stellen«, sagte Cato knapp. »Sind die Anklagen nicht gerechtfertigt, wird es sich erweisen.«
    »Wie könnt Ihr das sagen?«, rief Phoebe aus. »Ihr wisst, dass die Gerechtigkeit nicht immer siegt. Heute Morgen habt Ihr selbst gesagt, dass der Vikar das Feuer mit aller Gewalt zu schüren versuchte.«
    Das stimmte. Ihr Einwand war ihm zwar nicht genehm, bewirkte aber, dass er seinen Ton mäßigte.
    »Phoebe, deine Großherzigkeit ist lobenswert, geht aber zu weit. Ich werde dafür sorgen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Du musst jetzt den Dingen ihren Lauf lassen.«
    »Ich soll meine Freundin im Stich lassen?« Phoebe schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, Sir.«
    Catos Lippen wurden schmal. »Auch du … sogar du musst einsehen, wie ungehörig es ist, dass meine Frau Umgang mit jemandem von so unerquicklichem Ruf hat.«
    Phoebe blieb der Mund offen. »Unerquicklich! Megs Heilkunst hat in der ganzen Gegend viel Gutes bewirkt. Es ist nicht ihre Schuld, dass das Kind starb oder das Vieh in Shipley einer Seuche erlag.«
    »Kind … Vieh?« Cato stand momentan vor einem Rätsel. Erst als er ausgetrunken hatte, kam ihm die Erleuchtung. »Der böse Blick! Darum geht es also!«
    »Ja, aber Meg wandelte nicht im Mondschein über die Fluren. Und sie hat das Kind sicher nicht mit einem Fluch belegt.«
    »Was für ein Unsinn!«, rief Cato aus. »Mit dieser Unwissenheit und Dummheit möchte ich nichts zu tun haben. Du wirst dich von diesem Gerede fern halten, wenn ich bitten darf.«
    »Und Ihr werdet mich entschuldigen, Sir«, sagte Phoebe mit zusammengepressten Lippen. »Ich muss mich fürs Abendessen umziehen.« Nach einem steifen Knicks rauschte sie hinaus.
    Sie schloss die Tür und blieb mit gerunzelter Stirn im Korridor stehen. Ihre dichten hellen Brauen stießen über ihrer Stupsnase fast zusammen, während sie an ihrer Unterlippe nagte. Durch weitere Proteste war nichts zu erreichen. Neben seinen vielen guten Eigenschaften zeigte ihr Mann unbeugsamen Eigensinn, selbst wenn er sich im Irrtum befand. Und dann blieb einem nichts anderes übrig, als ihn zu ignorieren.
    »Sturer, eingebildeter Kerl!«, sagte sie laut vor sich hin.
    »Ja, das ist er allerdings.« Aus dem Schatten der Treppe drang eine leise Stimme. Brian Morse trat in den goldenen Schein der Kerzen, die in Wandleuchten beidseits der Tür zum Arbeitszimmer steckten. »Gibt es Verdruss, Lady Granville?« Mit komplizenhaftem Gebaren zog er eine Braue in die Höhe.
    »Ach,

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