Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
deinen Büchern loszureißen. Ich dachte nur, du hättest vielleicht Lust auf einen Spaziergang.«
    »Das schon, aber …« Olivia warf einen Blick auf den Bücherstapel auf dem Salontisch.
    »Also, ein andermal«, sagte Phoebe mit einem Kuss.
    »Ich k-komme nach«, versprach Olivia.
    Phoebe stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihren neuen Hut vor dem Spiegel über dem Kamin zurechtzurücken. Sie hatte den Eindruck, dass ihre Augen schwer und sehnsüchtig blickten, noch immer glänzend von der Erinnerung an die Liebe auf der schmalen Lagerstatt inmitten von schlafenden Männern. Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie dergleichen von Cato erwartet.
    Sie ging mit einem Lächeln und wollte das Haus sofort verlassen, doch irgendwie lenkte sie ihre Schritte vor die Tür von Catos Arbeitszimmer, aus keinem bestimmten Grund, sondern nur, weil es sie drängte, ihn zu sehen. Sie hob die Hand, um anzuklopfen, als sie merkte, dass hinter der Tür zwei Stimmen zu hören waren. Brian Morse war bei Cato. Der kleine Korridor, der sich an den rückwärtigen Teil der Halle anschloss, war fensterlos. Das Schlüsselloch der Arbeitszimmertür war sehr groß, und es steckte kein Schlüssel darin, und Phoebe sah den Lichtstrahl auf den dunklen Eichendielen zu ihren Füßen.
    Sie hatte noch nie zuvor an einer Tür gelauscht. Nun aber bückte sie sich und drückte ihr Ohr ans Schlüsselloch, ohne zu wissen, warum. Die Stimmen waren deutlich zu hören.
    »Gestern besprachen wir im Hauptquartier die Lage in den westlichen Gebieten«, sagte Cato. »Deine Kenntnisse von den Ansichten der Ratgeber des Königs wären für uns von unschätzbarem Wert, auch deine Meinung, falls du über kein gesichertes Wissen verfügst.«
    »In Oxford ist man besorgt, ob der Westen zum Parlament überläuft oder nicht«, erwiderte Brian. »Die Tyrannei der königlichen Kommandanten im Westen hat der Sache des Königs mehr geschadet als tausend Feinde.«
    »Ja, das hörten wir«, erwiderte Cato nachdenklich. »Und was beabsichtigt der König diesbezüglich zu unternehmen?«
    »Ich glaube, dass er Sir Richard abberufen wird.«
    »Wer soll ihn ersetzen?«
    Wieder trat eine Pause ein, ehe Brian langsam sagte: »Hopton, glaube ich.«
    »Ach«, lautete Catos Antwort.
    »Habe ich die Befragung zufrieden stellend bestanden, Sir?« Brians Ton war leicht und humorig.
    Nun trat wieder Stille ein. Phoebes Herz setzte einen Schlag aus. Sie drückte ihr Ohr fester an die Tür.
    »Du musst unser Zögern verstehen«, antwortete Cato. »Wir müssen deine Information erst verarbeiten.«
    »Dann lasse ich Euch Zeit zur Überlegung und hoffe inständig, dass Euch meine Aufrichtigkeit überzeugt … und dass Ihr Euer Oberkommando davon überzeugen könnt.«
    Entsetzt spürte Phoebe, wie die Klinke sich hob. Sie wich zurück ins Dunkel, die Hand vor dem Mund, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde. Brian trat auf den Korridor. Sein erster Blick fiel auf Phoebe, die sich an die Wand drückte. Er schloss die Tür in seinem Rücken.
    »Ach, was für große Ohren wir doch haben«, murmelte er und ließ seine Zähne in einem Lächeln aufblitzen. »Na, haben wir etwas Interessantes gehört?«
    Aus Angst, Cato könnte die Tür öffnen, schoss Phoebe an Brian vorüber in die Halle, wo ihre Anwesenheit unverfänglicher war. Lässig einen Fuß auf der untersten Stufe, die Hand am Treppenpfosten, so stand sie da und sagte laut: »Ist Eure Unterredung mit meinem Mann beendet, Sir?«
    Brian näherte sich noch immer lächelnd der Treppe. »Phoebe, Ihr habt unleugbar Talent für Verschwörung und Intrigen«, sagte er halblaut. »Aber Ihr braucht nicht an Türen zu horchen, Ich kann Euch sagen, was Ihr wissen wollt.«
    »Ich möchte nur wissen, was meinen Gemahl interessiert«, erwiderte Phoebe mit einem raschen Blick in die Runde. Ein Diener kam aus dem Küchentrakt und verschwand im Speisezimmer.
    »Natürlich wird er Euch nichts sagen«, meinte Brian nüchtern. »Cato hat sich immer nur auf sich selbst verlassen – und auf Giles Crampton«, fuhr er fort. »Er geht seinen eigenen Weg. Nur außergewöhnliche Umstände könnten ihn dazu veranlassen, von diesem Prinzip abzurücken und neben Crampton noch jemanden ins Vertrauen zu ziehen.«
    »Dann kennt Ihr meinen Mann sehr gut«, sagte Phoebe nachdenklich.
    »Allerdings. Ich kenne ihn von Kindesbeinen an.« Er lachte leicht auf. »Und ich verstehe ihn sehr gut.«
    »Ich wünschte, ich täte es auch«, sagte sie darauf.
    Wieder huschte ein

Weitere Kostenlose Bücher