Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
Catos militärische Aktivitäten verschaffen, sodass sie ihren Mann sehr bald mit intelligenten Kommentaren zu diesem Thema überraschen konnte. Ihrer Meinung nach würde sich dieses Wechselspiel sehr gut bewähren.
    Der Kater, der sie ins Haus begleitet hatte, wurde unruhig. Er lief in der Küche auf und ab, sprang auf den Tisch, auf das Bord über dem Herd und wieder zurück auf den Boden. Dann lief er zur Tür und den Weg entlang.
    »Er geht wohl auf die Jagd«, sagte Meg und goss Phoebe Tee nach.
    Im nächsten Moment kam er wieder in die Küche geschossen, gefolgt von eiligen Schritten.
    »Phoebe … Meg …« Olivia stürzte atemlos und mit aufgelöstem Haar herein. »Sie k-kommen!«
    »Wer denn?« Phoebe war so jäh aufgesprungen, dass ihre Tasse in einer dunklen Teelache auf dem Boden landete.
    »Das Dorf … sie haben den Hexenjäger bei sich«, keuchte Olivia. »Sie sind knapp hinter mir. Meg muss sich verstecken!«
    Meg richtete sich zu ihrer nicht unbeträchtlichen Größe auf. »Vor diesem Gesindel verstecke ich mich nicht.«
    »Du musst!«, rief Olivia, deren Blick in aller Eile die Küche überflog.
    Im nächsten Moment hörte man die Geräusche. Fußgetrappel, leises Raunen. Der Kater rannte mit gesträubtem Fell aus dem Haus, den buschigen Schwanz kampflustig aufgestellt, um mit zornigem Miauen aufs Hausdach zu springen.
    Die Menge strömte auf die Lichtung. Es ist das ganze Dorf, dachte Phoebe, vor Schreck wie betäubt. Voran die Männer mit dicken Stöcken, dahinter schwärmten die Frauen aus, mit kleinen Kindern auf den Armen, während sich die größeren an ihre Röcke klammerten.
    »Olivia! Um Himmels willen, verschwinde!«, rief Phoebe, ehe der Mob die Gartenpforte erreichte. »Man darf dich hier nicht finden.« Aus irgendeinem Grund kam ihr nicht in den Sinn, dass das, was für Lord Granvilles Tochter unpassend war, sich für seine Frau ebenso wenig ziemte.
    »Auf den Apfelspeicher«, sagte Meg ruhig. »Rasch. Phoebe hat Recht. Wenn sie weg sind, könntest du Hilfe holen.«
    Olivia zögerte, dann drehte sie sich um und erklomm die Leiter, die auf den Speicher führte.
    Phoebe und Meg traten gemeinsam vors Haus, Seite an Seite, und präsentierten den Leuten eine geeinte Front.
    In der Mitte der ersten Reihe schritt ein großer Mann in Fries-Umhang und mit flachem, breitkrempigem schwarzem Filzhut. Er trug einen dicken Wanderstock und um die Mitte einen großen Lederbeutel.
    »Ist das die Hexe?« Mit seinem Stock auf Meg deutend, blieb er stehen.
    »Nein!«, rief Phoebe und trat Meg auf den Fuß, um sie zum Schweigen zu bringen. »Und wer seid Ihr, Sir?«
    Er trat vor. »Gute Frau, ich bin der Hexenjäger. Ich bin gekommen, um eine Hexe aufzuspüren.« Seine Stimme dröhnte durch die Stille. Die Dörfler hinter ihm scharrten und murmelten zustimmend.
    »Ich bin nicht Eure gute Frau!«, erklärte Phoebe hitzig. Ihre einzige Hoffnung war es, den Mann und die Dorfbewohner einzuschüchtern. »Ich bin Lady Granville. Mein Gemahl vertritt in dieser Gegend das Recht.«
    »Ja, das stimmt«, rief einer der Anführer.
    »So ist es, und Ihr solltet es besser wissen, als bei diesem Unfug mitzumachen, Bill Watson!« Phoebe zeigte mit dem Finger auf ihn.
    »Still!«, dröhnte der Hexenjäger. »Ich habe die Autorität, im ganzen Land Hexen aufzuspüren. In der Ausübung meines frommen Werkes fürchte ich niemanden.«
    »Wo ist der Vikar?«, fragte Phoebe. »Er ist derjenige, der fromme Werke vollbringen sollte.«
    »Der Vikar hat seinen Segen gegeben. Unter uns ist der Teufel und muss ausgetrieben werden«, ließ sich der Hexenjäger vernehmen. »Ihr werdet beiseite treten, Frau, und mich mein Werk tun lassen.«
    »Nichts dergleichen werde ich tun!« Phoebe stellte sich vor Meg, die Hände in die Hüften gestützt. Meg, die sich Phoebes Taktik zu fügen schien, sagte kein Wort. Phoebe selbst hatte keine Ahnung, ob die natürliche Autorität ihrer Position als Catos Frau angesichts dieser murrenden Menge überhaupt Gewicht hatte. Aber mehr stand ihr nicht zu Gebot, wenn man sich ihrer nicht als Freundin erinnern wollte.
    Plötzlich zog der Hexenjäger etwas aus seinem Lederbeutel. Eine lange, dünne Nadel. »Ich rieche nicht nur eine, sondern zwei Hexen«, sagte er. »Ihr habt recht getan, nach mir zu schicken, gute Leute.«
    »Soll Euch der Teufel holen und Euch in die Hölle verdammen!«, rief Phoebe, ob aus Wut oder Angst wusste sie nicht. Sie konnte nicht glauben, dass dies alles wirklich geschah, und

Weitere Kostenlose Bücher