Braut wider Willen
»Nur von mangelndem Einsatz. Aber Ihr habt Recht, es ist zu früh, diese Dinge zu erörtern. Erst müssen wir siegen.«
Dieser Feststellung folgte lauter Beifall, Getrampel und das Geklirr von Bechern, die lautstark auf die Tischplatte gestellt wurden.
Phoebe schlief begleitet von diesem Schlaflied ein.
Sie erwachte in völliger Dunkelheit und spürte durch Schlafreste hindurch Atemgeräusche, Schnarchen, das Rascheln von Strohsäcken, wenn jemand sich umdrehte. Für einen kurzen Moment wusste sie nicht, wo sie war, dann spürte sie eine Hand im Rücken und erinnerte sich an alles.
»Cato?«, hauchte sie.
Als Antwort küsste er ihren Nacken. Sie lag auf dem Bauch. Ihr Hemd war um die Mitte verschoben, sie spürte Cato im Rücken, spürte, wie erregt er war. Als ihr Körper erwachte und sie ein Prickeln empfand, streckte sie in einer trägen, wollüstigen Bewegung die Arme über den Kopf.
Er ließ eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten, fühlte sie, liebkoste sie, bis sie sich ihm öffnete, heiß und feucht vor eigener Erregung. Er schob seinen Arm unter sie, hob ihr Gesäß an und drang tief ein. Er lag an ihrem Rücken, seinen Körper an ihren gepresst, während er sich bewegte. Es waren lange, langsame Bewegungen, die sie völlig ausfüllten. Seine Zähne knabberten an ihrem Nacken und an den Spitzen ihre Schulterblätter, während seine freie Hand mit ihren Brüsten spielte.
Phoebe begrub ihr Gesicht im Kissen, um das Stöhnen zu ersticken, das sich in ihrer Kehle staute. Das Wissen, dass sie in der Dunkelheit von Männern umgeben waren, schien ihre Erregung zu steigern, als sei das, was sie auf dieser schmalen Liegestatt trieben, etwas Verbotenes und Gefährliches und nicht legitime, wenn auch glühend sinnliche, eheliche Liebe. Sie konnte sich keine Handbreit rühren, weder um ihrer noch um Catos Lust willen. Sie wurde von dem Körper über ihr gefangen gehalten, in den Strohsack gedrückt, und konnte sich nur passiv den Wogen der Leidenschaft hingeben, die mit siegender Gewalt über sie hereinbrachen.
Die Wellen setzten tief, ganz tief in ihr an, im Mittelpunkt ihres Seins, und breiteten sich in immer größeren Kreisen aus, die sie Zoll um Zoll verzehrten. Ihr Körper war starr und angespannt und verharrte einen Augenblick in einem köstlichen Schraubstock des Gefühls, dann schien alles zu bersten und sich aufzulösen, und sie biss ins Kissen, um die unvermeidbaren keuchenden Lustschreie zu ersticken, die kein Ende nehmen wollten.
Cato zog ihre Hinterbacken hart an sich und nahm die andere Hand von ihren Brüsten, um ihren Hinterkopf zu umfassen, wobei seine Finger sich in ihr dichtes üppiges Haar vergruben, als sein eigener Höhepunkt tief in ihr pulsierte. Er drückte seinen Mund an ihren Nacken, schmeckte das Salz auf ihrer Haut, atmete ihren Duft ein, der ihn immer an Vanille erinnerte. Er hatte das Gefühl, noch nie eine Frau so ganz und gar besessen zu haben, wie er nun Phoebe besaß, auf diesem dunklen Dachboden inmitten von nichts ahnenden Schläfern.
Oder hatten sie etwas gemerkt? Die Vorstellung, dass vielleicht einer dalag und die erstickten Geräusche ihrer Vereinigung mitanhörte, hatte eine merkwürdig Schwindel erregende Wirkung, die die Intensität seines Orgasmus zu erhöhen schien, und als er von den Gipfeln der Lust wieder in die Wirklichkeit zurücksank, fragte er sich, was mit ihm geschehen war. Er, der niemals die Kontrolle verlor und nicht im Traum daran dachte, sich zur Schau zu stellen, fand die dunkle, unerlaubte Natur dieses heimlichen Aktes ungemein bezwingend und erregend.
Er löste sich langsam und widerstrebend und rollte sich neben sie, indem er sie wieder an sich drückte. Sie erwiderte den Druck und zog die Knie an, sodass sie auf engstem Raum wie zwei Löffel aneinander geschmiegt dalagen. Seine Finger waren noch in ihrer Hand, seine andere Hand umfasste ihre Taille.
Kapitel 13
»Von Meg hast du wohl nichts mehr gehört?«, fragte Phoebe Olivia nach ihrer Rückkehr am nächsten Morgen.
»Ich war nicht draußen«, sagte Olivia, »aber im Haus hat niemand etwas gesagt, und wenn etwas Schlimmes passiert wäre, hätte jemand es erwähnt. Man weiß ja, dass du mit ihr befreundet bist.«
»Nun, das ist wenigstens etwas«, sagte Phoebe. »Aber ich werde trotzdem gehen und sie besuchen. Kommst du mit?«
Olivia zögerte. »Ich stecke mitten in einer schwierigen Übersetzung. Geh schon voraus, ich komme dann nach.«
Phoebe lachte. »Du brauchst dich nicht von
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