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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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auf und schniefte leise. „Es war sehr schön.“
    Nachdem er sich ebenfalls erhoben hatte, blickte er mit gerunzelter Stirn auf sie herunter. „Warum weinst du?“
    Verlegen wandte sie sich ab. „Das tue ich nicht. Irgendjemand hier ist stark parfümiert, und ich reagiere allergisch auf manche Düfte …“ Sie zog ein Taschentuch hervor, um sich die Nase zu putzen.
    „Ich hoffe, dass es nicht an meinem Aftershave liegt.“ Kane legte ihr die Hand auf die Hüfte, damit ein anderer Gast an ihnen vorbeigehen konnte.
    Bei seiner Berührung wurde ihr sofort heiß. „Oh nein“, erwiderte Bryony, ohne nachzudenken. „Es gefällt mir … Ich meine, daran liegt es bestimmt nicht … Ich bin nur ein bisschen empfindlich.“
    „Komm.“ Sobald der Gang leer war, umfasste Kane ihren Arm. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich habe großen Hunger.“
    Als Bryony noch ein Stück Blaubeerkuchen aß, nahm sie sich vor, am nächsten Tag wirklich, wie geplant, mit der Diät zu beginnen.
    Kane saß ihr gegenüber und betrachtete sie. Seinen Nachtisch hatte er kaum angerührt.
    Wieder tat sie etwas Kuchen auf den Löffel und führte diesen zum Mund, verharrte allerdings mitten in der Bewegung. „Seit wann hast du eigentlich ein Abo fürs Ballett?“
    Er rührte seinen Kaffee um, den der Ober vor wenigen Minuten serviert hatte. „Ich habe kein Abo, aber bestimmte Vorstellungen sehe ich mir an.“
    „Gibt es eine, die dir besonders gefällt?“, fragte sie vor dem nächsten Bissen.
    „Nein.“ Kane trank einen Schluck. „Und was ist mit dir?“
    Bryony betrachtete die beiden Blaubeeren, die noch auf ihrem Teller lagen, und begann, damit zu spielen. Was sollte sie antworten? Dass sie Aschenputtel am liebsten mochte? Oder Schwanensee? Es gab allerdings auch Petruschka und andere berühmte Werke …
    „Ich liebe die ganze Atmosphäre“, erwiderte sie schließlich. „Das Training und die Disziplin, die Kostüme und die Gefühle …“
    Nun legte er seinen Teelöffel auf die Untertasse. „Man muss also etwas empfinden, um tanzen zu können?“
    „Oh ja.“ Die letzte Blaubeere ließ sie liegen und sah ihn an. „Man sollte mit seiner Rolle verschmelzen, genauso wie ein Schauspieler auf der Bühne oder im Film.“
    „Du vermisst es bestimmt schrecklich“, bemerkte Kane.
    „Ja …“ Starr betrachtete sie die Blaubeere und seufzte dann. „Das stimmt.“
    „Erzähl mir von deiner Ballettschule“, bat er, während er seine Tasse abstellte.
    Bryony spielte mit der Tischdecke. „Ich gebe an fünf Tagen in der Woche Unterricht in klassischem Ballett.“
    „Wie viele Schülerinnen hast du?“
    „Ich teile mir die Arbeit mit meiner Partnerin Pauline und zwei anderen Lehrerinnen, aber insgesamt haben wir ungefähr hundertfünfzig.“
    „Das ist eine Menge.“ Erneut trank er einen Schluck Kaffee.
    „Ja …“
    „Sag mal …“ Er beugte sich vor und legte die Hände auf den Tisch. „Träumt jedes Mädchen davon, Ballerina zu werden?“
    Sie fand seine dunklen Augen sehr faszinierend.
    „Nicht nur die Mädchen. Wir haben auch einige Jungen.“
    „Für die ist es bestimmt schwer.“
    „Wir versuchen, sie zu integrieren, so gut es geht. Einer von ihnen ist brillant – sehr konzentriert und ehrgeizig. Ich glaube, er wird es schaffen.“
    „Das tun also nicht viele?“
    Bryony schüttelte den Kopf, bevor sie wieder auf ihren Teller blickte. „Nur wenige Mädchen und noch weniger Jungen. Man braucht dafür nicht nur Talent, sondern es ist auch eine Frage des Trainings und der Ausdauer. Und etwas Glück gehört natürlich genauso dazu.“
    „Was hat dir im Weg gestanden?“
    „Ich habe ein schwaches Knie, wie man in der Branche sagt.“
    „Hast du deswegen schon mal einen Arzt konsultiert?“
    Sie schob ihren Teller weg. „Den besten sogar, und er hat dasselbe gesagt wie alle anderen – dass ich lieber schwimmen soll.“
    „Hast du ihm erzählt, wie schlecht du auf dem Rücken kraulst?“
    Erneut sah sie ihn an. „Nein.“
    Über den Rand seiner Tasse hinweg erwiderte Kane ihren Blick. „An deiner Stelle würde ich es tun. Vielleicht fühlt er sich dann besser, weil er dir das Tanzen verboten hat.“
    Niemand hatte ihr je gesagt, wie schwer es für sie gewesen sein musste, ihren Traum von einer Karriere als Balletttänzerin aufzugeben. Wie ironisch, dass ausgerechnet Kane Kaproulias es als Erster tat!
    „Ich bin schon seit Jahren nicht mehr geschwommen.“ Wie gebannt betrachtete sie die Narbe an seiner

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