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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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habe gehört, dass du ein Brautkleid gefunden hast“, erklärte er dann.
    Starr blickte sie ihn an. „Woher weißt du das?“
    Doch er zuckte nur lässig die Schultern.
    Bryony kniff die Augen zusammen. „Hast du mit meiner Mutter gesprochen?“
    „Hast du ein Problem damit?“
    „Allerdings“, sagte sie angespannt.
    Wie kam er dazu, einfach ihre Mutter anzurufen und sie womöglich aufzuregen? Schließlich war er kein richtiger Schwiegersohn in spe, sondern ihr Feind, denn er hatte es sich zumZiel gesetzt, sie zu vernichten.
    „Meinst du nicht, es könnte in den Augen anderer seltsam aussehen, wenn ich nie mit deinen Eltern rede?“, fragte Kane.
    „Die Leute werden es sicher für noch merkwürdiger halten, wenn du es tust“, belehrte Bryony ihn. „Du hast ihnen alles weggenommen, mich eingeschlossen. Das dürfte einen Kalten Krieg rechtfertigen, findest du nicht?“
    „Es wird keinen Kalten Krieg geben, wie du es nennst“, verkündete er. „Außerdem wird niemand außer uns vieren erfahren, dass es sich nicht um eine Liebesheirat handelt.“
    „ Liebesheirat?“ , wiederholte sie empört. „Wie kannst du es wagen, so ein Wort zu benutzen, wenn du auf unsere Situation anspielst.“
    „Was willst du dagegen tun, Bryony?“ Lässig erwiderte er ihren Blick. „Deinen feigen Bruder kannst du jedenfalls nicht mehr zu Hilfe rufen.“
    Seine Worte taten ihr so weh, dass sie zusammenzuckte. Sie brachte kein Wort über die Lippen, und statt unbändigem Zorn empfand sie nur Trauer. Verzweifelt biss sie sich auf die Lippe, bis sie Blut schmeckte. Schnell stellte sie ihre Tasse ab.
    „Ich muss los …“, sagte sie leise und wäre beinah gestolpert. „Ich rufe mir ein Taxi.“
    „Bryony.“
    Sein autoritärer Tonfall veranlasste sie, stehen zu bleiben. Langsam drehte sie sich zu Kane um und blickte demonstrativ an ihm vorbei, denn sein selbstgefälliger Gesichtsausdruck hätte sie vollends aus dem Gleichgewicht gebracht.
    „Ich … ich möchte nach Hause“, erklärte sie mit bebender Stimme.
    „Ich fahre dich gleich.“
    „Ich will aber jetzt gehen.“
    Einen Moment lang herrschte unbehagliches Schweigen. Vermutlich zögerte Kane die Antwort bewusst hinaus, um sie noch mehr zu quälen.
    Zu ihrer Überraschung seufzte er dann und nahm seinenSchlüssel vom Tresen. „Na gut, komm.“
    Sein Verhalten verwirrte sie völlig. Schweigend folgte sie ihm nach draußen zu seinem Wagen und musste dabei aufpassen, dass sie nicht stolperte, weil sie Tränen in den Augen hatte. Als sie schließlich doch einmal das Gleichgewicht zu verlieren drohte, umfasste er ihren Ellbogen, und sie ließ es geschehen.
    Wenige Minuten später hielt Kane vor ihrer Wohnung. Bevor er aussteigen konnte, um ihr zu helfen, riss Bryony die Tür auf und sprang hinaus. Ohne ihm Gute Nacht zu sagen, ging sie hocherhobenen Hauptes zum Eingang.
    Kane seufzte und wartete, bis Bryony die Haustür hinter sich geschlossen hatte. Dann gab er Gas und fuhr mit quietschenden Reifen vom Parkplatz.
    Ihr Zorn über Kanes Verhalten trieb Bryony in dieser Woche an und verlieh ihr eine schier unbändige Energie. Sobald sich die Möglichkeit bot, würde sie es ihm heimzahlen, das hatte sie sich fest vorgenommen.
    Als das Telefon klingelte, nahm sie nicht ab und löschte sofort die neuen Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Genauso ignorierte sie das Klingeln an der Tür.
    Ihre letzte Ballettstunde am Freitagabend war der wöchentliche Privatunterricht für einen jungen Teenager. Ella Denby hatte einen schweren Reitunfall gehabt und litt immer noch unter den seelischen und körperlichen Folgen, sodass Bryony ihr oft Mut zusprechen musste.
    „Lass es uns ganz langsam angehen“, sagte Bryony, als das junge Mädchen mit ihr vor dem Spiegel stand. „Versuch die erste Position … Prima!“ Lächelnd fuhr sie fort: „Und nun die zweite … Gut! So, jetzt kommt die dritte, die ein bisschen mehr Balance erfordert.“
    Ella hob den rechten Arm, während der linke knapp unter Schulterhöhe blieb, die Beine an den Knöcheln gekreuzt. Abgesehen von einem leichten Zittern, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, war ihre Körperhaltung fast perfekt.
    „Gut so, Ella. Probier jetzt Position vier.“
    Ella befolgte ihre Anweisung, und nun war das Zittern kaum noch zu sehen.
    Als Bryony ihr Lächeln im Spiegel sah, strahlte sie sie an. „Siehst du? Ich wusste, dass du es schaffst! So, und nun noch Position fünf, und dann …“ Sie verstummte, als sie im Spiegel dem

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