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Bravo, liebes Hausgespenst!

Bravo, liebes Hausgespenst!

Titel: Bravo, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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beunruhigt.
    „Als ob du das nicht wüßtest!“
    „Ich?“ Monika tippte sich verwundert den Finger auf die Brust.
    „Ja, du! Tu bloß nicht so unschuldig. Ich habe dich durchschaut!“
    Monika begriff, was passiert war. „Hat Amadeus dich geärgert?“ fragte sie. „Das hätte ich mir denken können! Bei mir hat er sich die ganze Nacht nicht blicken lassen!“
    „Hör auf damit!“ fauchte Tante Elly. „Mir gegenüber kannst du dir dein blödes Amadeus-Gefasel sparen!“
    „Du glaubst mir immer noch nicht, daß es ihn gibt?“

    „Nicht, bis ich ihn mit eigenen Augen gesehen habe.“
    „Gerade darüber wollte ich heute nacht mit ihm sprechen. Aber... leider. Ich werd’s noch mal versuchen, ganz bestimmt.“
    Sie bekam nur einen giftigen Blick zur Antwort.
    Nacheinander erschienen Liane und Peter. Sie wurden von der Tante sehr viel freundlicher begrüßt. Trotzdem war das Frühstück nicht so gemütlich wie sonst. Alle vermißten die Mutter.
    „Wo ist mein Mitnehmbrot?“ fragte Liane, als sie aufstand. „Das wirst du dir wohl selber streichen können“, antwortete Tante Elly, „dazu bist du doch wahrhaftig groß genug.“
    „Aber ich muß die S-Bahn erreichen! Ich habe keine Zeit!“
    „Dann solltest du eben früher aufstehen.“
    „Reg dich nicht auf, Liane“, mischte Monika sich ein, „ich mach dir ein Brot zurecht. Was willst du draufhaben? Bis du in deinen Stiefeln und dem Anorak steckst, habe ich es eingepackt.“
    „Speck, bitte.“
    Monika machte sich ans Werk und schaffte es tatsächlich, wenn das Päckchen auch nicht so ordentlich aussah, wie sie es von der Mutter gewohnt waren.
    Liane steckte es ein und gab Monika in einer Anwandlung ungewohnter schwesterlicher Zärtlichkeit einen raschen Kuß. „Manchmal bist du doch ganz brauchbar, Kleine.“
    „Und was ist mit dir, Peter?“ fragte Monika.
    Der Bruder hatte sich inzwischen schon für die Fahrt in die Schule angezogen. „Ich nehme einfach einen Apfel und ein Stück trockenes Brot mit, das langt im Notfall“, sagte er brummig.
    „Wenn ihr es schon gewohnt seid, hinten und vorn bedient zu werden“, fragte Elly spitz, „warum bittet ihr dann nicht euer berühmtes Hausgespenst um Hilfe?“
    Liane und Peter verließen nach kurzem Gruß das Haus, ohne sich in eine Diskussion einzulassen.
    Monika dagegen erklärte ernsthaft: „Das habe ich schon versucht, Tante Elly, aber damit ist bei ihm nichts zu wollen. Er lehnt es ab, nützlich zu sein. Er findet das langweilig.“
    „So ähnlich habe ich mir das vorgestellt.“ Tante Elly setzte sich Monika gegenüber hin und betrachtete sie, als hätte sie ein seltenes Insekt vor sich unter dem Mikroskop. „Sag mal, wird dir die Geschichte allmählich nicht selber zu dumm?“
    „Es ist keine Geschichte.“ Monika schenkte sich in aller Gemütsruhe noch eine Tasse Kakao ein.
    Tante Elly seufzte. „Müßtest du nicht allmählich zur Schule?“
    „Nein, Tante Elly. Erstens habe ich einen viel kürzeren Schulweg als Liane und Peter, und zweitens ist unsere Sportlehrerin krank, und so habe ich heute die ersten Stunden frei.“
    „Und warum bist du dann schon aufgestanden?“
    Monika tauchte mit der Nase aus der großen Kakaotasse auf. „Ich muß doch Bodo versorgen, mein Pferd. Und Kaspar muß auch sein Essen kriegen. Oder hast du ihm schon was gegeben?“
    „Nein. Ich kenne mich damit noch nicht aus.“
    „Na siehst du.“ Monika leerte ihre Tasse, stand auf und ballte die Fäuste. „Es gibt viel zu tun“, erklärte sie im Ton eines Werbespotsprechers, „packen wir’s an!“
    Nun mußte Tante Elly doch lachen. „Du bist schon eine komische Nudel!“
    „Wenn du lachst, siehst du viel hübscher aus.“
    „Ich weiß. Aber man kann nicht immer fröhlich sein.“
    Monika öffnete die Haustür und steckte den Kopf hinaus. „Hui, ist das wieder kalt!“ Sie zog sich warm an und vertauschte ihre Pantoffeln mit den Winterstiefeln. Das war ziemlich umständlich für den kurzen Weg, aber sie wollte nicht ausrutschen wie die Mutter.
    Tante Elly beobachtete sie vom Tisch aus. „Sag mal ehrlich, Moni, bist du nicht sehr müde?“
    „Müde?“ wiederholte Monika erstaunt. „Wovon denn?“
    „Das weiß niemand besser als du.“
    „Jetzt sprichst du aber wirklich in Rätseln! Ich habe die ganze Nacht geschlafen wie ein Murmeltier!“ Monika lief in die Küche, füllte Kaspars Freßnapf mit Hundefutter und brachte es ihm hinaus.
    Nachts pflegte der riesige Hund frei um das Haus und die

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