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Breach of trust - Vertrautes Begehren

Breach of trust - Vertrautes Begehren

Titel: Breach of trust - Vertrautes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: June Shepherd
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viel Zeit war nicht mehr, aber ohne einen Kaffee konnte ich das Haus nicht verlassen.
    »Ich hoffe, Jes schläft noch«, sagte ich unsicher zu Logan, der einen Mundwinkel nach oben zog und die Arme vor der Brust verschränkte.
    »Also ich glaube, dass das gestern eindeutig war. Er hat es eh schon längst geschnallt und wir sind alt genug. Wir brauchen seine Erlaubnis nicht.«
    »Ja, aber nachdem ich letzte Woche heulend nachhause gerannt kam, wie ein verliebter Teenager der gerade erfahren hat, das ihr Schwarm nicht auf sie steht, ist er nicht sonderlich begeistert von uns beiden.«
    »Warum erzählst du ihm auch alles, Babe? Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.«
    Wir betraten diskutierend die Küche, und mein Blick heftete sich sofort an Jes. Der stand, nur mit einer Pyjamahose bekleidet und mit seiner Tasse in der Hand, lässig an den Kühlschrank gelehnt. Er vermied jedoch den direkten Augenkontakt mit uns.
    »Na? Ist das glücklich vereinte Paar auch schon wach?«, sagte er in einem so sarkastischen Ton, das ich augenblicklich sauer wurde.
    »Sag mal, Jes, was in Gottes Namen ist dir für eine Laus über die Leber gelaufen? Seit du, nein, sogar schon bevor du in deinen überstürzten Urlaub geflogen bist, hast du eine unerträgliche Laune. Ich erkenne dich gar nicht. Wo ist mein gut gelaunter und positiv denkender, immerzu lächelnder Bruder verschwunden? Und, wenn wir schon dabei sind, was ist mit dir, Caleb und Jen los? Caleb kommt nicht mehr jeden Tag angerannt und Jen wollte, als sie erfuhr, das du wieder hier bist, nicht mal reinkommen. Also was zum Teufel ist los mit dir, euch, was auch immer?« Ich steigerte mich immer mehr rein, sodass der letzte Satz fast geschrien raus kam. Logan umfasste mich von hinten mit beiden Armen, vermutlich, um mich zu beruhigen und es gelang ihm sogar. In seinen Armen fühlte ich mich sofort sicher und geborgen. Jes stand mit hochgezogenen Augenbrauen noch immer am Kühlschrank.
    »Okay, Prue, vielleicht wirke ich in letzter Zeit ein bisschen ... angespannt.« Er schluckte. »Ein bisschen? …« Logan legte mir eine Hand vor den Mund, bevor ich weiter sprechen konnte. Am liebsten hätte ich ihn gebissen, aber ich verstand, als ich Jes ansah, warum er das getan hatte. Jes schaute Logan dankbar an und fuhr fort.
    »Es ist etwas passiert, bevor ich wegfuhr, was mir ... schwer zu schaffen macht. Es tut mir leid, wenn ich das an euch auslasse, aber ihr zwei seid einfach wie eine Achterbahn, das wart ihr schon immer. Mehr kann ich und will ich zu mir und zu euch nicht sagen. Zumindest jetzt noch nicht.«
    »Okay, Jes. Man hast du mir gefehlt Bruderherz.«
    Ich lief zu ihm und zog ihn in eine Umarmung. Er erwiderte sie und zog mich an den Armen hoch, das war nicht schwer, da er, wie Logan, mich um mehr als einen Kopf überragte. Er setzte mich wieder ab.
    »Und du … «, sagte Jes und zeigte mit dem Finger auf Logan. »Meldest dich das nächste Mal gefälligst an. Es gibt Sachen, die will man von seiner kleinen Schwester nicht sehen und wissen. Und volles Panorama vom Arsch und ein Blowjob gehören da definitiv dazu. Lacht nicht, am liebsten hätte ich mir die Augen ausgekratzt, aber selbst mit geschlossenen Lidern, hatte ich das Bild noch vor mir. Wegen euch habe ich letzte Nacht kein Auge zugemacht.«
    Logan schmunzelte: »Ihr seid definitiv von derselben Familie. Ihr redet ohne Punkt und Komma und das reichlich, so früh am Morgen.« Ich stieß ihm meinen Ellenbogen in die Seiten, nahm uns dann zwei Tassen aus dem Schrank und füllte sie mit dem Köstlichsten was es gab, Kaffee.

    +++

    Die nächsten beiden Tage vergingen so schleppend, das ich mich fragte, wie Logan das mit mir angestellt hatte. Schon wieder. Bei der Arbeit musste ich ständig an ihn denken und vor Gericht, so wie bei Vergleichen, war ich so unkonzentriert, das es mich wunderte, überhaupt was zu Stande zu bringen. Logan musste auch wieder anfangen zu arbeiten, irgendetwas mit IT, ach keine Ahnung. Er wollte es mir erklären, doch leider verstand ich nur Bahnhof. Er meinte daraufhin, es wäre ihm sowieso lieber, in seiner Freizeit nicht über die Arbeit zusprechen. Doch mit Freizeit war nicht viel. In den letzten zwei Tagen hatte er rund um die Uhr gearbeitet. Wir hatten lediglich zwei Mal telefoniert, wobei er mich auf Samstag vertröstete und das es ein unvergesslicher Abend werden würde.

    +++
    Ich stand vor Logans Tür, die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten so heftig, das mir übel wurde.

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