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Breach of trust - Vertrautes Begehren

Breach of trust - Vertrautes Begehren

Titel: Breach of trust - Vertrautes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: June Shepherd
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mit Logans und Emmets Mum? Sie hatte Depressionen? Das hatte ich nie bemerkt, aber gut, ich war noch ein Kind und wohl nicht feinfühlig genug, um zu bemerken, dass sie krank war. Jetzt wusste ich auch warum. Ich begriff, dass er mich nur beschützen wollte. Ich sollte mein Bild, das ich von unserer, für mich immer, perfekten Familie hatte nicht verlieren. Doch das hatte ich schon lange nicht mehr, irgendwie ahnte ich das etwas vorgefallen war. Ich meine, ich lebte ja auch hier und hörte, wie meine Eltern stritten, nur dachte ich niemals im Leben daran, dass es an der Affäre meiner Mum gelegen hatte. »Okay, ich kann dein Handeln verstehen, Jes, aber irgendwann hättest du es mir sagen müssen. Und, Emmet, warum zum Teufel hast du nie etwas gesagt? Warum hast du lieber den Kontakt abgebrochen, als mit mir darüber zu reden? War ich dir so wenig wert?« Ich setzte mich auf die Couch. Jes setzte sich neben mich auf die Lehne. Nur Emmet ging im Zimmer auf und ab.
    »Ja, du hast recht, ich hätte es dir sagen müssen. Nur habe ich mich damals von Jes einschüchtern lassen. Nachdem ich die beiden erwischt hatte, bin ich zu meiner Mum und habe es ihr erzählt, ich bin quasi schuld daran, das wir weggezogen sind. Und da wollte ich nicht noch schuld daran sein, das ich eure Familie zerstöre. So dachte ich damals, jetzt weiß ich, dass es falsch war. Auch, dass ich mich von ihm habe einschüchtern lassen, aber als mir das bewusst wurde, war es schon zu spät.«
    Jes legte seinen rechten Arm um mich und streichelte meine Schulter. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Seid mir nicht böse, aber ich … ich bin müde und das ist alles etwas viel auf einmal. Dabei dachte ich vor Kurzem noch, dass mein Leben total langweilig war. Dann kommt erst Logan wieder, erzählt mir, warum er abgehauen ist, ich erwische dich bei deinen sexuellen Neigungen, von denen ich nichts ahnte. Jetzt kommst du, Emmet, und tischst mir so was auf. Wo bin ich hier gelandet? Ich habe das Gefühl, keinen von euch mehr richtig zu kennen«, sagte ich unerwartet ruhig, obwohl in meinem Kopf gerade das reinste Durcheinander herrschte. Jes stand auf, zog mich hoch und umarmte mich. Sein Kinn legte er auf meinem Scheitel ab, während seine Hand beruhigend über meinen Rücken strich. »Prue, es tut mir leid. Ich hielt es einfach für das Beste, wenn du nichts davon erfährst, dass du so locker reagierst, hätte ich nicht gedacht. Ich nahm an, für dich würde eine Welt zusammenbrechen, falls du es erfährst. Oh Gott, ich hätte uns so viel Kummer ersparen können, hätte ich damals auf Emmet gehört«, beteuerte Jes und hauchte dann noch einen Kuss auf mein Haar. Tränen unterdrückend, hob ich den Kopf, um Jes in die Augen zu schauen.
    »Wie gesagt, ich kann dein Handeln sogar nachvollziehen, aber andererseits bin ich wirklich wütend auf dich, weil du Emmet dadurch gezwungen hast, den Kontakt zu mir abzubrechen. Ich bin gerade einfach durcheinander.«
    »Soll ich dir was zu essen machen oder einen Kaffee bringen«, fragte Jes besorgt.
    »Du und Kochen? Danach müsste ich wahrscheinlich ins Krankenhaus«, erwiderte ich unter einem Tränenschleier.
    »Ich kann kochen«, sagte Emmet.
    »Nein, danke, seid mir nicht böse, aber im Moment will ich keinen von euch sehen. Ich gehe zu Logan.«
    »Okay, kann ich verstehen. Emmet kann hier schlafen, dann habt ihr eure Ruhe«, sagte Jes mit so viel Wärme in der Stimme, das es mir schwerfiel, ihm länger böse zu sein. Aber ich musste standhaft bleiben. Sobald all meine Gedanken wieder geordnet waren, musste ich ihm klar machen, das ich zwar seine kleine Schwester war, aber kein kleines Mädchen mehr, das von seinem großen Bruder beschützt werden musste. Ich sah Emmet fragend an, der mich wohl immer noch wortlos verstand. »Prue, es ist okay für mich hier zu übernachten. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Außerdem habe ich hier ein gemütlich eingerichtetes Zimmer, bei Logan drüben habe ich gerade mal ein Bett.«
    »Okay, du kannst auch in meinem Zimmer schlafen. Jes wird vermutlich vergessen haben die Bettwäsche im Gästezimmer zu wechseln, nachdem Jen und Caleb gegangen sind.« Jes sah mit gehobenen Augenbrauen zu mir. »Oh shit, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich musste schon sehr früh zu einem Kunden.«
    »Ist nicht schlimm. Sie haben eine Nacht in der Bettwäsche geschlafen, da wird sie nicht besonders muffeln«, sagte Emmet.
    Jes schaute zu mir und ich sah ihm in die Augen, dann

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