Breach of trust - Vertrautes Begehren
im wahrsten Sinne des Wortes, die Sprache. Logan stand da und sah mal wieder unverschämt gut aus, mit seinen schwarzen Sneakers und der blauen Jeans. Der enge Pullover umspielte jede seiner Muskeln. Außerdem trug er heute eines dieser Brillengestelle, die so modern waren. Brauchte er etwa eine Brille und trug sonst Kontaktlinsen oder war das nur so ein Modeding? Als ich merkte, dass ich ihn mit offenem Mund anstarrte, stieg mir die Röte ins Gesicht und ich senkte den Kopf. Sein Geruch stieg mir in die Nase und er war atemberaubend, er roch nach irgendeinem guten Aftershave und sich selbst, was für mich der beste Geruch der Welt war.
»Hey«, sagte er.
»Hey.«
Er hob mein Kinn mit dem rechten Zeigefinger an und fuhr mit dem Daumen über meine Lippen. Da war es mit meiner Selbstbeherrschung und meinem Ärger vorbei. Jetzt war ich diejenige, die ihrem Freund um den Hals fiel und seinen Mund eroberte. Logan rutschte die Brille nach oben, weil ich ihn so stürmisch in Beschlag nahm, allerdings schien er sich zu freuen. Denn nach einem kurzen Zögern, öffnete er bereitwillig seine Lippen und endlich vereinten sich unsere Zungen in einem leidenschaftlichen Tanz. Meine Finger wanderten in sein Haar und zogen daran, wohingegen seine in tiefere Regionen südlich meines Äquators wanderten. Was so viel hieß, dass er meinen Hintern umfasste und ihn knetete. Falls es durch meinen engen Bleistiftrock möglich war.
»Oh nein! Was geht denn hier ab? Wäre ich doch bloß im Bett geblieben«, hörte ich Jes hinter uns jammern.
Ich löste mich von Logan, nahm seine Hand und zog ihn mit mir ins Haus. »Tja, Jes, dann solltest du dir auch endlich mal eine feste Freundin zulegen«, erwiderte ich.
»Beinahe wäre d … «
»Klappe, Jen!«, fuhr Jes meiner Freundin über den Mund. Doch ihre Worte machten mich neugierig »Beinahe wäre« , ja was wäre beinahe gewesen?
»Ich muss dann los, Heart. Du nicht auch?«, fragte mich Logan. Ich sah zu Uhr und erschrak, tatsächlich müsste ich eigentlich schon längst unterwegs sein.
»Mist, ja. Wo ist meine Tasche?«
»Hier«, sagte Jen und reichte mir die Tasche.
»Danke und Tschüss.«
Kapitel 13
Der Arbeitstag heute kam mir ewig vor. Die Verhandlung vor Gericht wurde auf den nächsten Tag verlegt, das hieß für mich Papierkram in der Kanzlei und Vergleiche aushandeln. Doch mein Kopf war heute nicht so richtig bei der Sache. Meine Gedanken hingen die ganze Zeit bei Logan. Nachdem ich mich am Morgen mit einem langen Kuss von Logan verabschiedet habe, schwebte ich wieder auf Wolken. Zwar erklärte ich ihm nochmal, dass es absolut nicht in Ordnung war, was er gestern abgezogen hatte, doch ich merkte, dass es ihm wirklich leid tat. Also wollte ich es gut sein lassen, da ich dachte, dass er nie wieder so mit mir reden würde.
Völlig fertig schloss ich die Tür auf, mit dem Vorhaben schnell unter die Dusche zu springen und noch bei Logan vorbeizuschauen. Ja, und um Emmet zu sehen. Heute würde ich das klärende Gespräch zwar nicht mehr hinter mich bringen können, aber ich wollte ihn unbedingt wieder sehen.
Schon als ich die Tür öffnete, hörte ich zwei laute Stimmen aufeinander einreden. Eine Stimme davon gehörte definitiv zu Jes, die andere konnte ich nicht zuordnen. Leise trat ich ein und ging zum Wohnzimmer, die zwei Schiebetüren waren fast geschlossen nur einen spaltbreit geöffnet.
»Du verschwindest auf der Stelle! Wenn du ihr nur ein Wort sagst, bist du ein toter Mann«, brüllte Jes.
»Nein! Vergiss es, Jes. Ich habe mich lange genug von ihr ferngehalten, weil ich damals in meinem jugendlichen Leichtsinn dachte, du hast Recht. Aber das hast du nicht. Gott, Jes, sie ist erwachsen und kann damit umgehen«, erwiderte der Unbekannte ruhig.
Meine Neugier war nun geweckt, also versuchte ich, durch den kleinen Spalt hindurchzugucken. Plötzlich sah ich Jes, wie er den anderen Mann am Hals packte und gegen die Wand drückte. Erschrocken hob ich mir die Hand vor den Mund, um meinen Schrei zu ersticken.
»Du hältst dein beschissenes Maul. Sie soll das nie erfahren. Ich schwöre bei Gott, ich bringe dich um, wenn du ihr nur ein Wort erzählst«, schrie Jes lauter. Ich konnte den anderen Mann nicht erkennen, weil Jes ihn mit seinem Körper verbarg. Doch mein Bruder drückte so fest zu, das die Fingerknöchel weiß hervortraten. Was sollte ich tun? Wenn er nicht bald von ihm abließ, würde er ihn wirklich noch erwürgen. Außerdem interessierte mich, von wem sie da
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