Breaking me softly
Gut.“
„ Gute Nacht, dann“, sagte Buck. „Ich mach dann mal meine Runde.“
„ Ja, gute Nacht.“
Buck setzte seine Kappe wieder auf seine schütteren grauen Haare und machte sich auf. Viper legte eine große Hand auf meinen Rücken und dirigierte mich zur Rückseite des Backsteinhauses, wo eine Feuerleiter nach oben führte. Wir erklommen die Metallstufen ganz nach oben, und Viper schloss eine rostig ausschauende Metalltür auf.
„ Nach dir“, sagte er und hielt die schwer aussehende Tür für mich auf.
Ich schlüpfte unter seinem Arm hindurch ins Innere. Es war dunkel, doch Viper betätigte einen Schalter hinter mir, und ein paar Lampen an der Decke gingen an und beleuchteten Vipers Reich. Staunend stand ich da und nahm den Anblick in mich auf. Wir standen in einem riesigen Raum, der zu einer Seite hin eine große Fensterfront hatte. Massive Stützbalken waren in der Mitte des Raumes und hielten die Dachkonstruktion. Links von mir befand sich eine lange Küchenzeile in schwarz mit blank poliertem Chrome. Dahinter war ein großer Sitzbereich mit dem größten Flachbildfernseher, den ich je gesehen hatte. Rechts erstreckte sich ein Fitnessbereich mit verschiedenen Geräten und Hantelbänken, sowie einer Spiegelfront mit Hanteln davor. Weiter hinten sah ich drei Türen. Vermutlich die Schlafzimmer und vielleicht das Bad.
„ Fühl dich wie zu Hause“, sagte Viper hinter mir und schlenderte in die Küche.
Ich stand noch immer wie erstarrt da, als er sich zu mir umdrehte.
„ Kaffee?“, fragte er.
Ich nickte.
„ Ja ... bitte“, brachte ich schließlich atemlos hervor. „Schwarz, kein Zucker.“
Er hantierte in der Küche herum, um den Kaffee zuzubereiten und ich fasste ein Herz und ging langsam durch den Raum auf den Sitzbereich zu. Ein wenig unschlüssig blieb ich dort stehen.
„ Setz dich ruhig“, hörte ich Vipers belustigte Stimme.
Ich setzte mich vorsichtig auf eine schwarze Ledercouch und schaute etwas verlegen zu Viper hinüber. Ich nahm mir die Zeit, ihn genauer zu mustern. In den Straßen war es recht schummrig gewesen und ich hatte nicht so viel von ihm erkennen können. Er hatte seine Lederjacke ausgezogen und das T-Shirt, welches er jetzt trug, zeigte deutlich seine massiven Arme. Er war gut gebräunt, wahrscheinlich besuchte er regelmäßig die Sonnenbank. Sein schwarzes Haar war an den Seiten ganz geschoren, nur auf dem Kopf trug er es stachelig kurz. Ich konnte seine Augen nicht sehen, doch sein Gesicht war kantig mit einem breiten Kinn, vollen Lippen und hohen Wangenknochen. Seine Nase schien schon mindestens einmal gebrochen gewesen zu sein, was bei seinem Sport wohl kein Wunder war. Es war klar, dass er irgendeine Art von Kampfsport betrieb. Da er nicht nur seine Hände, sondern auch seine Beine eingesetzt hatte, tippte ich auf MMA. Mein Stiefvater hatte mit Begeisterung MMA Kämpfe im Fernsehen angesehen.
Als Viper den Kaffee in zwei Becher gegossen hatte, schaute ich schnell weg. Ich konnte aber aus den Augenwinkeln sehen, wie er auf die Sitzgruppe zukam. Er setzte sich mir gegenüber und stellte einen Becher vor mich hin.
„ Danke“, murmelte ich und griff nach dem Becher. Ich war froh mich mit dem Kaffee beschäftigen zu können, und somit mein Unbehagen zu überspielen.
„ Also“, brach Viper nach einer Weile das Schweigen. „Jetzt erzähl mir, wie es kommt, dass du hier in New York ganz allein und ohne Wohnung bist. Und was du um diese Zeit in einem solchen Viertel zu tun gehabt hast.“
Ich starrte auf meine Tasse in meinen Händen hinab und überlegte, was ich ihm erzählen sollte. Ich hatte noch nie mit jemandem über meine familiäre Situation gesprochen.
„ Wie heißt du überhaupt?“, fragte er, als ich nach einer Weile noch immer nichts geantwortet hatte.
„ Fay“, erwiderte ich.
„ Okay, Fay. Ich will dich nicht drängen. Sag mir nur eins. Du hast weder Wohnung, noch Geld, noch Job und keine Freunde oder Familie zu denen du gehen kannst, ist das richtig?“
Ich nickte.
„ Hast du dir überlegt, was du tun willst, um das zu ändern?“
Ich schüttelte den Kopf.
„ Ich ... ich hatte Geld. Man hat mir meinen Rucksack gestohlen. Dann bin ich rumgelaufen und irgendwie in dieses Viertel gelangt. Nun ja, den Rest kennst du ja.“
„ Ich mach dir ein Angebot“, sagte er. „Du kannst das Gästezimmer haben und ich besorg dir einen Job. Wenn du auf die Füße gekommen bist, dann helfe ich dir dabei, eine Wohnung zu finden. Wie klingt
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