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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Parkett. Ein Wurm mit einem blutigen Maul.
    »American Colony?«
    »Ja!«
    »Wo dort?«
    »Im Safe, SAFE ! Zimmersafe.«
    Björklund wird kalkweiß, sein Körper erschlafft. Die Zange legt sich um seinen Ringfinger.
    »Tun Sie Ihrem Freund da den Gefallen und antworten Sie schnell und präzise. Wer weiß noch von den CD s?«
    »Er. Ich. Die Redaktion in Hamburg.«
    »Sonst niemand?«
    »Nein.«

    »Haben Sie das Material auf einem anderen Datenträger gespeichert?«
    »Auf meinem Computer.«
    »Wo ist der?«
    »Auch im Safe.«
    Der andere nickt, senkt den Kopf. Gibt dem Typ mit der malträtierten Nase ein Zeichen, der eine Nummer wählt, schnell und eindringlich in sein Handy spricht. Sieht Hagen wieder an.
    Augen in einem Gesicht aus schwarzer Wolle.
    »Was Sie Ihrem Redakteur da erzählt haben, können Sie nicht nur von den CD s haben. Wer ist Ihr Informant?«
    »Pini Silberman«, stöhnt Björklund von hinten.
    »Das wissen wir«, sagt der Mann, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Unerheblich. Silberman ist tot. Sie müssen mit noch jemandem gesprochen haben.«
    Hagens Gedanken rasen.
    »Ich hab mit niemandem –«
    Knack. Björklunds Schrei fährt ihm durch Mark und Bein, neues Blut sprenkelt den Fußboden.
    »Tom!«, heult Björklund. »Wovon redet der? Was hast du getan?«
    Hagen wird schlecht.
    »Ich hoffe, Ihr Freund ist nicht zufällig Gitarrist. Zum letzten Mal, mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Ich schwöre –«, keucht er.
    »Yael Kahn? Haben Sie mit Yael Kahn gesprochen?«
    »Ich –« Würgt, hustet. »Bitte tun Sie ihm nicht weh! Ich kenne keine Yael Kahn, ich schwöre –«
    »Yossi Backenroth?«
    »Wer?« Seine Gedanken rasen. »Warten Sie. Ich hab mit allen möglichen Leuten gesprochen, aber nicht über die CD s, falls da ein – ein Yossi –«
    »Backenroth.«
    »– dabei war, hat er sich mir nicht –«
    Und wieder ein anderer Film.
     
    Neue Leute.
    Geschrei.
    Jemand ist hinzugekommen, bullige Figuren stürmen das Loft. Der Maskierte, der Hagen festgehalten hat, stürzt wie mit der Axt gefällt zu Boden, Björklund nutzt die Verwirrung, packt mit seiner unversehrtenRechten die Zange, entreißt sie dem Folterer und rammt sie ihm mit einer weit ausholenden Bewegung ins Auge.
    Hagen springt auf.
    Schüsse fallen. Keine Schalldämpfer diesmal, das müssen die anderen sein. Der Mann, der ihn verhört hat, reißt seine Waffe hoch, feuert –
    Plopp, plopp –
    »Krister! Zum Balkon!«
    Im Türbereich drängen sich die Kämpfenden, dort ist kein Rauskommen. Hagen stürmt zu den offenen Flügeltüren, vorbei an der Badewanne, aus der Tonjas nackte Füße ragen, dreht sich um.
    »Krister, komm!«
    Der Schwede scheint ihn nicht zu hören.
    »Krister!«
    Björklunds Lippen öffnen sich. Er wirkt verwundert, scheint etwas sagen zu wollen, bringt aber nur ein gedehntes »Aaah« heraus. Sein Blick wird glasig. Langsam dreht er sich um seine Achse, und das Einschussloch in seinem Rücken ist zu sehen.
    »Oh nein!«
    Bricht zusammen.
    Hagen stürzt hinzu, schlittert auf den Knien heran.
    »Krister, nein! Steh auf, du musst –«
    Björklund starrt mit leeren Augen an die Zimmerdecke. Aus dem Pulk der Kämpfenden löst sich einer der Maskierten.
    Legt auf ihn an.
    Mit einem Satz ist Hagen wieder auf den Beinen, an der Tür und auf dem Balkon. Rennt in der Dunkelheit an Buchsbäumen entlang, hört die Schritte des anderen hinter sich, biegt um eine Ecke, wo eine metallene Leiter aufs Dach führt, packt die Sprossen, beginnt zu klettern.
    Unter ihm hebt sein Verfolger die Waffe.
    Hagen rollt über die Kante –
    Das Ploppen des Schalldämpfers –
    Verfehlt. Läuft in der Dunkelheit über das Flachdach, links vor sich den Turm, der das Gebäude überragt. Vom Balkon sind Stimmen zu hören, dann das Dong Dong von Füßen auf der Metallleiter. Im Turm eine Tür, rüttelt an der Klinke, verschlossen, drückt sich ins Mauerwerk.
    Wagt nicht zu atmen.
    Von hier kann er den Schemen des Verfolgers erkennen. Der Mann hält seine Pistole gezückt, schaut sich um, während er langsam in Hagens Richtung kommt. Offenbar ohne ihn zu sehen, die Nacht lässt ihnmit der Mauer verschmelzen, aber lange wird die Tarnung nicht Bestand haben.
    Und jetzt erscheint ein zweiter Kopf über der Dachkante.
    Die beiden wechseln ein paar Brocken auf Hebräisch.
    So leise wie möglich schiebt Hagen sich am Mauerwerk entlang. Erreicht die Ecke, quetscht sich daran vorbei außer Sichtweite. Findet sich auf einem schmalen Sims, unter sich die

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