Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
Vom Netzwerk:
sie ein kurzes Stück fliegen.
    Und fallen.
    Die BMW kommt hart auf, gerät in heftiges Schlingern, rutscht weg.
    Cox wird durch die Luft geschleudert.
    Ins Gras.
    Für einen Moment, während sich ihr Körper überschlägt, sieht sie so etwas wie ein Fernsehtestbild in ihrem Kopf aufleuchten, eigenartig, warum denn ein Testbild?
    Dann: Sendeschluss.
Tel Aviv
    »Wir haben Artemis wieder unter Kontrolle!«
    »Ziel zerstört.«
    Zwei Meldungen, dicht hintereinander. Perlman wechselt einen Blick mit Ben-Tov. Er kann nicht glauben, dass es vorbei sein soll. Seine Gedanken schwimmen in Adrenalin.
    Jemand sagt: »Die Rakete der Drohne ist zweieinhalb Kilometer östlich von Jerusalem in freies Feld geschlagen.«
    Während Helikopter auf dem Weg nach Kiryat Arba sind.

    Dreyfus und Ben-Tov streiten sich.
    »Benjamin Kahn hat nichts mit alldem zu tun!«
    »Das ist ja schön«, poltert Ben-Tov. »Das kann er uns dann gleich selber sagen.«
    »Ich kenne ihn.«
    »Ich nicht. Aber vielleicht ist es an der Zeit, dass ich Ihren Topagenten mal kennenlerne. Sind Sie eigentlich blind, Reuben? Der Alte soll nicht gewusst haben, was seine Sippschaft da treibt?«
    »Lassen Sie mich mit ihm reden.«
    »Wozu? Sieht man ja, was rauskommt, wenn Sie mit ihm reden.«
    »Jetzt reicht’s aber. Das ist meine Division!«
    »Nicht mehr lange, darauf können Sie wetten.« Ben-Tov ist außer sich. »Verdammt noch mal, das konnten Sie nicht vorhersehen? Wofür gibt es denn dann die ganze scheiß Jewish Division?«
    Der Direktor greift schlichtend ein.
    Shana!, denkt Perlman.
    Ruft sie. Wieder und wieder.
    Keine Antwort.
Kiryat Arba
    Die Tür fliegt auf. Jemand in heller Aufregung.
    »Sie sind auf dem Weg!«
    Kommt hereingestürmt, sein Gesicht ein Ausdruck der Bestürzung.
    Kahn blinzelt irritiert.
    »Wer ist auf dem –«
    »Verloren, gescheitert!« Der Mann hat Tränen in den Augen. »Alles ist schiefgegangen. Der Container wurde zerstört, Absalon ist verhaftet. Hubschrauber sind auf dem Weg hierher, in wenigen Minuten werden sie Kiryat Arba erreicht haben.«
    Niemand bewegt sich. Ein Versteinerungsfluch scheint über den Raum ausgesprochen worden zu sein.
    »Aber –« Kahns Unterkiefer klappt auf und nieder.
    »Wir sind aufgeflogen! Es ist vorbei.«
    Zvi löst sich aus seiner Starre. Brennt seinen Blick in Hagen.
    »Du Ratte«, flüstert er.
    Zieht die Pistole und marschiert auf ihn zu.
    »Das haben wir dir zu verdanken. Ich werde –«
    »Zvi! Nein.«

    Benjamins Stimme durchschneidet den Raum. Seine wiedererlangte Autorität bannt den Bärtigen. Er wendet den Kopf, lässt Hagen den entscheidenden Moment lang aus den Augen, den dieser braucht, um den nächststehenden Stuhl zu packen.
    Mit aller Macht schwingt er ihn gegen Zvi, als der sich wieder umdreht.
    Eines der Beine bricht ab.
    Zvi fällt auf die Knie, verwirrt und benommen.
    Hagen lässt ihm keine Erholungspause, holt aus und tritt ihn unters Kinn. Zvi wird zurückgeschleudert, rudert mit beiden Armen. Hagen entreißt ihm die Pistole und hält sie ihm an die Schläfe. Mit solcher Schnelligkeit ist das Ganze gegangen, dass die anderen noch mit ihrer Verblüffung zu kämpfen haben, dann richten sich ein halbes Dutzend Maschinenpistolen auf ihn.
    (Und wer gibt jetzt nach?)
    »Yael, hol den Rucksack. Schnall ihn dir über.«
    Einer der Läufe wandert in ihre Richtung. Hagen bohrt die Pistole in Zvis Hals, sieht mit wilder Befriedigung die Angst in den Augen des Mannes.
    »Wenn einer sie anfasst, ist er tot.«
    (Und danach bin ich tot.)
    (Aber vorher stirbt Zvi.)
    »Den Rucksack, Yael.«
    Sie nimmt ihn vom Tisch und wirft sich die Gurte über die Schultern. Die Blicke der Männer wandern zu ihrem Anführer, die Situation wächst ihnen sichtlich über den Kopf. Erst der Sturz vom Zenit ihres Triumphes, dann die Gewissheit, dass es in wenigen Minuten von Sicherheitskräften hier wimmeln wird, jetzt das.
    Kahn zögert.
    Dann hebt er die Rechte zu einer kraftlosen Geste der Beschwichtigung.
    »Lasst sie in Gottes Namen gehen.«
    Protest: »Auf keinen Fall!« – »Wir können sie nicht gehen lassen!« – »Die haben uns gesehen.« – »Die werden –«
    »Ich sagte, lasst sie gehen !«
    Das Wort ihres Rabbis. Sie lassen die Maschinenpistolen sinken. Hagen zerrt Zvi hoch, ohne die Waffe von seinem Hals zu nehmen.
    »Ich will den Schlüssel für den Wagen. Sofort.«
    Einer der Männer langt widerwillig in seine Jackentasche, lässt den Schlüsselbund über den Boden schlittern.

    »Yael.«
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher